Erz­bi­schof Schick mahnt am „Inter­na­tio­na­len Tag der Unschul­di­gen Kin­der“ Poli­ti­ker: Klein­krie­ge ums Betreu­ungs­geld einstellen

Symbolbild Religion

„Eine gut funk­tio­nie­ren­de Fami­lie ist der beste Platz für die Erzie­hung von klei­nen Kindern“

Bam­berg. (bbk) Am 4. Juni wird der Inter­na­tio­na­le Tag der Unschul­di­gen Kin­der began­gen. Er pran­gert die Gewalt gegen Kin­der an, um sie welt­weit zu über­win­den. „Auch in Deutsch­land wer­den im Durch­schnitt jede Woche drei Kin­der durch Gewalt­an­wen­dung getö­tet. Das ist ein Armuts­zeug­nis“, sagt der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick und betont: „Gewalt gegen Kin­der darf nicht sein.“ In ande­ren Län­dern, beson­ders in Ost­eu­ro­pa und ande­ren Kon­ti­nen­ten, sei die Gewalt gegen Kin­der, nicht zuletzt durch Kin­der­han­del, Kin­der­pro­sti­tu­ti­on und –por­no­gra­fie noch erschrecken­der als in Deutsch­land. Gewalt gegen Kin­der habe Wur­zeln; eine der gra­vie­rend­sten sei die Kin­der­ar­mut, die welt­weit besei­tigt wer­den müs­se. Wenn Kin­der nicht im Bewusst­sein der gesam­ten Gesell­schaft als kost­ba­re Schät­ze gese­hen wür­den, die man behü­ten und beschüt­zen und denen man alles Gute zukom­men las­se müs­se, sei der Boden für Gewalt gegen Kin­der bereitet.

Der Erz­bi­schof warn­te zudem davor, Kin­der als Stör­fak­to­ren anzu­se­hen. Wenn Pro­zes­se gegen den Lärm von Kin­der­spiel­plät­zen in Wohn­an­la­gen geführt wür­den, wenn kin­der­rei­che Fami­li­en kei­ne Woh­nung fin­den und wenn Kin­der als Grund für Scha­dens­er­satz­kla­gen wegen ver­min­der­tem Erho­lungs­wert im Urlaub betrach­tet wer­den, dann sei dies eine Gei­stes­hal­tung, aus der Gewalt gegen Kin­der ent­ste­he. „Gewalt gegen Kin­der muss in der Wur­zel aus­ge­rot­tet wer­den. Das ist Auf­ga­be jeder Gesellschaft.“

„Eine gut funk­tio­nie­ren­de Fami­lie ist der beste Platz für die Erzie­hung von klei­nen Kin­dern“, sag­te Erz­bi­schof Schick. Fami­li­en, die ihre Kin­der zu Hau­se erzie­hen, müss­ten des­halb unter­stützt werden.

Er räum­te ein, dass der Begriff „Betreu­ungs­geld“ unglück­lich sei: Es müss­te eigent­lich „Kin­der­för­de­rungs­zu­schuss“ hei­ßen. Denn dar­um geht es: dass Kin­der in der Fami­lie geför­dert werden.“

Selbst­ver­ständ­lich sei­en auch Krip­pen­plät­ze nötig, sag­te der Bam­ber­ger Bischof. „Und es ist ein Rät­sel und unver­ständ­lich, war­um sie nicht vor­han­den sind, obwohl sie vor Jah­ren beschlos­sen wur­den.“ Das der­zei­ti­ge Geze­ter um die Kin­der­gar­ten­plät­ze und das Betreu­ungs­geld in der Öffent­lich­keit för­de­re nicht die Wert­schät­zung der Kin­der, son­dern macht sie zu Pro­blem­fäl­len. „Des­halb muss es been­det wer­den, Lösun­gen müs­sen auf den Tisch“.

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  1. oxi sagt:

    Wenn ein Kir­chen­ver­tre­ter was von Gewalt gegen Kin­der erzählt und dabei über die Miß­brauchs­fäl­le in der Kir­che schweigt…