Gedan­ken zu Chri­sti Himmelfahrt

Die Bot­schaft von Chri­sti Him­mel­fahrt: Chri­stus ist König

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Nach mei­nem letz­ten Besuch beim Zahn­arzt tra­ge ich nun eine Kro­ne, die frei­lich nie­mand sieht , nur der„Onkel Doktor“.
Jesu „Kro­ne“ wird eben­falls leicht über­se­hen im Gewühl des all­tags, im Wirr­warr unse­rer Sor­gen, Wün­sche, Äng­ste und Aggres­sio­nen; und doch: wie ich mei­ne Zahn­kro­ne brau­che, um essen zu kön­nen, so wäre unser leben uner­träg­lich ohne den „König“ Chri­stus. Soll­ten wirk­lich der unbe­re­chen­ba­re Zufall, das kal­te Natur­ge­setz oder der geheim­nis­um­wit­ter­te Lauf der Ster­ne unser Leben regie­ren? Wäre Chri­stus nicht der König, dann gäbe es kei­ne Hoff­nung für die Opfer von Unfall, Krank­heit und Gewalt, für alle, die aus eige­ner Schuld ins Ver­der­ben geraten.

Vie­le Reli­gio­nen erwar­ten ein „Jüng­stes Gericht“ oder glau­ben an die Wie­der­ge­burt. Doch wer kann sicher sein, vor die­sem Gericht zu bestehen und wäre es wirk­lich so schön, immer wie­der „auf die Welt zu kom­men“, um die­se gan­ze Placke­rei durch­zu­ma­chen? Das Evan­ge­li­um aber ist wirk­lich eine fro­he, froh­ma­chen­de Bot­schaft, denn Chri­stus, der so jäm­mer­lich Hin­ge­rich­te­te, ist von Gott zum König über alle Welt ein­ge­setzt worden.

Frei­lich so wie nur der Zan­a­rzt mein Gebiß kennt, so hat nur Gott den rech­ten Über­blick. Kein Schrei, aus Ohn­macht oder Wut aus­ge­sto­ßen, kei­ne Trä­ne der Ver­zweif­lung, der Bit­ter­keit über­sieht, über­hört er.
Wo aber spü­ren wir etwas von der Königs­herr­schaft Jesu Chri­sti? Über­all wo men­schen Gutes tun, Schö­nes erle­ben, wirkt Jesu Hei­li­ger Geist, gera­de auch im Leben der christ­li­chen Gemein­de, die trotz des Ver­sa­gens man­cher Chri­sten in Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart vie­le „gute Wer­ke“ vor­wei­sen kann.

Weil Chri­stus auf geheim­nis­vol­le Wei­se regiert, kann ich mich könig­lich füh­len, gelas­sen, mutig, fröh­lich mei­nen Weg gehen so gut ich es eben ver­mag. König­li­che men­schen sind frei, ihre Mei­nung zu sagen, ohne arro­gant zu wer­den. König­li­che Men­schen müs­sen sich nicht der brei­ten Mas­se anpas­sen, sich auf­het­zen oder ein­schüch­tern las­sen. Jesus wird bei sei­ner Wie­der­kehr den stand­haft geblie­be­nen Gläu­bi­gen aller Welt sicht­bar die Königs­kro­ne aufsetzen.

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de