Groß­ein­satz der Feu­er­weh­ren am Kristal­bad Fichtelberg

Symbolbild Polizei

Gemein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung des Land­rats­am­tes Bay­reuth und des Kreis­feu­er­wehr­ver­ban­des Bay­reuth e. V. zum Groß­ein­satz am Kri­stall­bad Fich­tel­berg am Sams­tag und Sonn­tag, 12. und 13.05.2012

Mehr als 48 Stun­den sind seit dem Brand im Fich­tel­ber­ger Kri­stall­bad ver­gan­gen und noch immer sind Ein­satz­kräf­te der Feu­er­wehr dort gebun­den. Anlass für die Feu­er­wehr­füh­rung und das Land­rats­amt Bay­reuth, Bilanz zu zie­hen über einen der größ­ten Ein­sät­ze, den es im Land­kreis Bay­reuth in den letz­ten 20 Jah­ren gege­ben hat.

Rück­blickend ist vor allem die Tat­sa­che her­vor­zu­he­ben, dass es bei dem Ein­satz dank der Sorg­falt von Ein­satz­lei­tung und allen ein­ge­setz­ten Kräf­ten zu kei­nen nen­nens­wer­ten Ver­let­zun­gen bei Men­schen kam. Ledig­lich zwei leich­te­re Ver­let­zun­gen wur­den beim Baye­ri­schen Roten Kreuz regi­striert. Nach der geord­ne­ten Eva­ku­ie­rung der Sau­na­gä­ste durch das Per­so­nal des Bades sowie deren Betreu­ung und Ver­sor­gung durch das BRK wur­den die Ein­satz­kräf­te mit Geträn­ken und Bröt­chen ver­sorgt. Den Atem­schutz­ge­rä­te­trä­gern wur­den beheiz­te Zel­te zur Ver­fü­gung gestellt, damit sie ihre teils nas­sen Schutz­an­zü­ge trock­nen und sich wär­men konn­ten – immer­hin gerie­ten die Tem­pe­ra­tu­ren in der Nacht nahe an den Gefrier­punkt. Die Zahl der Ein­satz­kräf­te pen­del­te sich auf rund 700 ein, die im Lau­fe der Nacht und der dar­auf­fol­gen­den Tage durch Ablö­sun­gen auf ins­ge­samt weit über 800 anstieg. Ins­ge­samt waren min­de­stens 200 Atem­schutz­ge­rä­te­trä­ger an den Lösch­ar­bei­ten beteiligt.

Als beson­ders effek­tiv erwies sich die Lösch­was­ser­ver­sor­gung durch den nahe gele­ge­nen Fich­tel­see. Zehn Schlauch­lei­tun­gen mit etli­chen Pum­pen brach­ten das Lösch­was­ser zum Brand­ob­jekt. Zudem wur­de mit­tels Tank­lösch­fahr­zeu­gen im Pen­del­ver­kehr im Minu­ten­takt Lösch­was­ser gebracht. Berech­nun­gen der Feu­er­wehr haben erge­ben, dass rund 4,6 Mil­lio­nen Liter Lösch­was­ser geför­dert wurden.

Aus Sicher­heits­grün­den wur­de die mobi­le Tank­stel­le am Park­platz Bleaml-Alm ein­ge­rich­tet und so die Betriebs­stof­fe in aus­rei­chen­dem Abstand gela­gert. Shut­tle-Dien­ste brach­ten die Treib­stof­fe in Kani­stern zu den Gerätschaften.

Durch das umsich­ti­ge Vor­ge­hen des Ein­satz­ab­schnitts­lei­ters im Bereich Gefahr­gut konn­te durch mas­si­ven Ein­satz von Schaum das Lager von rund 25.000 Litern Heiz­öl gesi­chert wer­den – eine gro­ße Umwelt­ge­fahr wur­de somit gebannt und dadurch eine mög­li­che Explo­si­ons­ge­fahr abge­wen­det. Die ersten Atem­schutz­ge­rä­te­trä­ger bar­gen sofort die gela­ger­ten Che­mi­ka­li­en, so dass zu kei­ner Zeit eine Gefahr für die Bevöl­ke­rung bestand.

Dank der guten Unter­stüt­zung und vor­aus­schau­en­den Pla­nung der Poli­zei behin­der­ten die zahl­rei­chen Schau­lu­sti­gen zu kei­nem Zeit­punkt die Arbeit der Hilfs- und Rettungsorganisationen.

Fazit: Die­ser gewal­ti­ge Ein­satz hat alle Betei­lig­ten vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen gestellt, vor allem bei der logi­sti­schen Abwick­lung. Die­se wur­den unter Ein­be­zie­hung der Poli­zei, des THW´s, des BRK´s inklu­si­ve Berg­wacht gemein­sam mit der Feu­er­wehr opti­mal gemei­stert. Wenn­gleich das Objekt auf­grund des Aus­ma­ßes des Feu­ers nicht mehr zu ret­ten war, so konn­te immer­hin ein gro­ßer Umwelt­scha­den und ein Über­grei­fen auf benach­bar­te Anla­gen ver­hin­dert wer­den. Dabei arbei­te­ten die Feu­er­weh­ren aus vier Land­krei­sen (Bay­reuth, Kulm­bach, Tir­schen­reuth und Wun­sie­del) sowie der Stadt Bay­reuth rei­bungs­los zusam­men. In einer Bespre­chung der Ein­satz­ab­schnitts­lei­ter und aller Ver­ant­wort­li­chen noch in der Nacht zum Sonn­tag wur­de dies von allen Sei­ten bestä­tigt. Der Ein­satz, der bis­her noch nicht als offi­zi­ell been­det gilt, darf trotz des hohen Scha­dens als erfolg­reich bezeich­net wer­den und hät­te nicht effek­ti­ver abge­ar­bei­tet wer­den können.