Dieb­stäh­le durch aus­län­di­sche Spen­den­samm­ler – Poli­zei warnt vor wei­te­rem Auftreten

Symbolbild Polizei

OBER­FRAN­KEN. Drei­ste Die­be, die mit Tricks und Täu­schung die Hilfs­be­reit­schaft und das Mit­ge­fühl der Bür­ger aus­nut­zen, ver­su­chen auch in ganz Ober­fran­ken immer öfter, Spen­den­wil­li­gen im wahr­sten Sinn des Wor­tes, das Geld aus der Tasche zu zie­hen. Allein in der ver­gan­ge­nen Woche stah­len in Ober­fran­ken aus­län­di­sche Frau­en von ahnungs­lo­sen Pas­san­ten, in min­de­stens drei bekannt gewor­de­nen Fäl­len, Geld im vier­stel­li­gen Eurobereich.

Dabei gehen die Betrü­ger, wie in Coburg und Markt­red­witz, stets gleich vor. Ein oder meh­rer aus­län­di­sche Per­so­nen, über­wie­gend rumä­ni­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge, spre­chen Pas­san­ten oder Anwoh­ner an und behaup­ten für behin­der­te Kin­der zu sam­meln, taub­stumm zu sein oder gau­keln sonst eine Not­la­ge an, wie Hoch­was­ser in der Hei­mat und ähn­li­ches. Oft­mals wird auch direkt um Geld gebettelt.

Gut­gläu­bi­ge Bür­ger, die einen klei­nen Geld­be­trag spen­den wol­len, sol­len sich dann in eine ver­meint­li­che Spen­den­li­ste ein­tra­gen. Dann wer­den die Die­be aktiv. Geschickt len­ken sie die Spen­der ab und steh­len ihnen das Bar­geld aus dem Geld­beu­tel. Auch über­schwäng­li­ches Bedan­ken, bei dem beson­ders der Kör­per­kon­takt gesucht wird, ist nur ein Vor­wand, den Opfer das Geld abzunehmen.

Selbst die Ein­tra­gun­gen der Spen­der in der Liste, lie­ßen sich in man­chen Fäl­len ohne Rück­stän­de wie­der vom Papier ent­fer­nen. So stecken die Täter das Geld sofort in die eige­ne Tasche.

Fast immer bemer­ken die Opfer den Dieb­stahl erst, wenn die drei­sten Täter mit dem Geld in zwei- bis drei­stel­li­ger Höhe, schon über alle Ber­ge sind.

Aber auch in ande­ren Fäl­len waren die Betrü­ger schon erfolg­reich. In Kro­nach bei­spiels­wei­se, hob Anfang Mai eine Frau aus dem Land­kreis bei ihrer Bank über 1000 Euro ab und steck­te den Umschlag mit dem Geld in ihre Hand­ta­sche. Das beob­ach­te­ten zwei rumä­ni­sche Frau­en im Alter von 16 und 24 Jah­ren. Unter dem Vor­wand, für behin­der­te Kin­der zu sam­meln, stah­len sie der Spen­de­rin den Geld­um­schlag aus ihrer Handtasche.

Die Täter gehö­ren gut orga­ni­sier­ten Ban­den an, die nie für Not­lei­den­de sam­meln son­dern nur das Ziel haben, unter die­sem Vor­wand Geld zu ergaunern.

Die ober­frän­ki­sche Poli­zei warnt vor wei­te­rem Auf­tre­ten der Betrü­ger und Die­be und rät:

  • Ach­ten Sie auf seriö­se Samm­lun­gen und las­sen Sie sich nicht zur Her­aus­ga­be von Geld drän­gen. Samm­lun­gen sind grund­sätz­lich erlaub­nis­pflich­tig. Ein ent­spre­chen­der Nach­weis ist erfor­der­lich und muss auf Ver­lan­gen vor­ge­zeigt werden.
  • Aus­kunft über aner­kann­te för­de­rungs­wür­di­ge spen­den­sam­meln­de Orga­ni­sa­tio­nen erhal­ten Sie unter: Deut­sches Zen­tral­in­sti­tut für sozia­le Fra­gen (DZI), Ber­na­dotte­stra­ße 94, 14195 Ber­lin, Tel.-Nr. 030/8314750.
  • Ach­ten Sie stets dar­auf, dass Sie beim Abhe­ben von grö­ße­ren Geld­be­trä­gen nicht beob­ach­tet werden.
  • Soll­te Ihnen das Ver­hal­ten der Samm­ler ver­däch­tig vor­kom­men oder glau­ben Sie, Opfer von Dieb­stahl gewor­den zu sein, ver­stän­di­gen Sie umge­hend die Polizei.