Papst Bene­dikt XVI. gra­tu­liert zum 1000-jäh­ri­gen Domjubiläum

20 katho­li­sche Bischö­fe und Äbte aus neun Natio­nen fei­ern Got­tes­dienst mit dem Bam­ber­ger Erzbischof

Erzbischof Ludwig Schick mit Ehrengästen

Erz­bi­schof Lud­wig Schick mit Ehrengästen

(bbk) Papst Bene­dikt XVI. hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick und allen Gläu­bi­gen der Erz­diö­ze­se Bam­berg zum 1000-jäh­ri­gen Dom­ju­bi­lä­um gra­tu­liert und sei­nen Apo­sto­li­schen Segen erteilt. „Im hoch­ra­gen­den Bau des Bam­ber­ger Doms ver­ei­ni­gen sich Macht und Schön­heit zu einem beein­drucken­den Zeug­nis jenes Glau­bens aus des­sen Geist und Kraft die­ses erha­be­ne Got­tes­haus einst erbaut wur­de“, heißt es in einem Gruß­wort des Hei­li­gen Vaters, das von Dom­de­kan Hubert Schiepek ver­le­sen wurde.

In dem Gruß­wort wür­digt Papst Bene­dikt XVI. den Bam­ber­ger Dom: „Es sind Mau­ern, die den Stür­men eines Jahr­tau­send stand­ge­hal­ten haben. An ihnen haben sich auch die Wogen der gott- und men­schen­feind­li­chen Ideo­lo­gien des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts gebro­chen. Das Haus, es war und bleibt aus Fels gebaut.“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ging in sei­ner Pre­digt vor 20 wei­tern katho­li­schen Bischö­fen sowie Mini­ster­prä­si­dent Horst See­ho­fer und rund 2000 Gläu­bi­gen auf die „Kir­che aus leben­di­gen Stei­nen“ ein. Die­se Kir­che aus leben­di­gen Stei­nen sind wir, „wenn der Frie­de Chri­sti uns ver­bin­det, alle Gläu­bi­gen mit den Prie­stern, dem Bischof und dem Papst. Die­sen Frie­den soll die Kir­che dann in die Gesell­schaft brin­gen, damit Frie­de zwi­schen den Gene­ra­tio­nen, Ein­hei­mi­schen und Aus­län­dern herrscht“, sag­te Erz­bi­schof Schick. „Wir wol­len eine Kir­che des Frie­dens sein.“

Die Kathe­dra­le sei gebaut wor­den, um das Evan­ge­li­um in die Her­zen der Men­schen hin­ein zu ver­kün­den, sag­te der Bam­ber­ger Erz­bi­schof. Er wies auf das Mot­to des 1000-jäh­ri­gen Dom­ju­bi­lä­ums „Dem Him­mel ent­ge­gen“ hin.

Schon von Wei­tem sei­en die Dom­tür­me sicht­bar. „Sie zei­gen auf Gott, der den Men­schen Gerech­tig­keit und Frie­den schenkt. Der Dom soll Gläu­bi­ge und Ungläu­bi­ge, Chri­sten und Nicht­chri­sten, Pil­ger und Tou­ri­sten auf Gott hin­wei­sen und die Her­zen der Men­schen ‚dem Him­mel ent­ge­gen‘ zie­hen“, wünscht sich der Bam­ber­ger Ober­hir­te. „So sind wir mis­sio­na­ri­sche Kir­che aus leben­di­gen Stei­nen“. Eine Kir­che aus leben­di­gen Stei­nen mische sich in der Gesell­schaft ein und baue an einer Kul­tur der Lie­be mit. Wir wol­len am Gemein­wohl mit­wir­ken durch unse­re Kin­der­gär­ten, Schu­len, Sozi­al­sta­tio­nen und Alten­hei­men, durch unse­re Pfar­rei­en und Seelsorgestellen.

„Wir fei­ern zum 1000. Wei­he­ju­bi­lä­um die ‚Kir­che aus Stein‘, unse­ren Dom, damit wir eine ‚Kir­che aus leben­di­gen Stei­nen wer­den‘ hier in Bam­berg und im gesam­ten Erz­bis­tum“, sag­te Erz­bi­schof Schick.

Bereits durch die Erbau­er, das hei­li­ge Kai­ser­paar Hein­rich und Kuni­gun­de, habe die­ser Dom Wert­schät­zung erfah­ren. 1993 sei die Kathe­dra­le mit der Alt­stadt von Bam­berg der Titel „Welt­kul­tur­er­be“ ver­lie­hen wor­den. Es sei unse­re Ver­pflich­tung „unse­ren Bam­ber­ger Dom“ zu erhal­ten als Got­tes­haus, von dem Segen für die Men­schen aus­ge­he, sag­te Erz­bi­schof Schick. „Das Erbe ist unser Auftrag!“

Unmit­tel­bar nach dem Fest­got­tes­dienst erläu­ter­te Erz­bi­schof Schick dem baye­ri­schen Mini­ster­prä­si­den­ten Horst See­ho­fer sowie wei­te­ren hoch­ran­gi­gen Ehren­gä­ste, wie Her­zog Franz von Bay­ern oder Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann den Bam­ber­ger Dom. „Demut stellt sich auto­ma­tisch ein, wenn man den Dom betritt“, sag­te See­ho­fer. Er habe ein sehr wür­di­ges Pon­ti­fi­kal­amt mit­fei­ern dürfen.

Bereits am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag hat­te das Fest­wo­chen­en­de zum 1000. Jah­res­tag der Dom­wei­he mit der Eröff­nung der Son­der­aus­stel­lung „Dem Him­mel ent­ge­gen“ begon­nen. Auf rund 1000 Qua­drat­me­tern Aus­stel­lungs­flä­chen sind rund 200 Expo­na­te zur Geschich­te des Bam­ber­ger Doms zu betrach­ten und zu bestaunen.

Das gan­ze Wochen­en­de fan­den zahl­rei­che spi­ri­tu­el­le Ange­bo­te statt, so bei­spiels­wei­se eine Jugend­ves­per oder eine Gebets­nacht. Und natür­lich wur­de auch ent­spre­chend gefei­ert mit mit­tel­al­ter­li­cher Musik von KRLESS aus Prag und Box­ga­lopp aus Bamberg.

Trotz des reg­ne­ri­schen Wet­ters war der Beauf­trag­te für das Dom­ju­bi­lä­um, Dom­ka­pi­tu­lar Nor­bert Jung, sehr zufrie­den. „Tau­sen­de zogen wäh­rend des Fest­wo­chen­en­de zum Dom hin­auf und kamen zum Beten, um an einer der vie­len spi­ri­tu­el­len Ver­an­stal­tun­gen teil­zu­neh­men oder ein­fach auch nur, um die Kathe­dra­le zu bestaunen.“