MdL Ulri­ke Gote for­dert stär­ke­re Mit­spra­che bei der Schullaufbahn-Entscheidung

„Über­tritt ist Elternsache“

In Bay­ern wer­den die Kin­der nach der vier­ten Grund­schul­klas­se in drei Schul­ar­ten ver­teilt – statt auf die per­sön­li­chen Talen­te und die unter­schied­li­che Ent­wick­lung der Ein­zel­nen zu ach­ten. Heu­te zählt allein der Noten­schnitt zum Stich­tag Anfang Mai. Das bedeu­tet Stress für Kin­der, Eltern und Lehrkräfte.

„Der Aus­le­se­druck auf Kin­der und gan­ze Fami­li­en in der vier­ten Klas­se muss ein Ende haben“, for­dert Ulri­ke Gote, MdL, Mit­glied im Frak­ti­ons­vor­stand und hoch­schul­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen im Baye­ri­schen Land­tag. Daher haben die Grü­nen einen Gesetz­ent­wurf in den Land­tag ein­ge­bracht, der nicht mehr die Durch­schnitts­no­te und die ver­bind­li­che Grund­schulemp­feh­lung über die Schul­lauf­bahn ent­schei­den lässt, son­dern die Eltern. „Das neue Ver­fah­ren muss nach dem Mot­to lau­fen: Leh­re­rin­nen und Leh­rer bera­ten, Eltern ent­schei­den. Schließ­lich kön­nen Müt­ter und Väter meist am besten den Lern­stand und das Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al ihres Kin­des ein­schät­zen“, erläu­tert die ober­frän­ki­sche Land­tags­ab­ge­ord­ne­te anläss­lich der Aus­hän­di­gung der Über­tritts­zeug­nis­se am 2. Mai.

„Wir brau­chen eine gerech­te Wei­ter­ent­wick­lung unse­res Schul­sy­stems, damit wir allen Kin­dern die glei­chen Start­chan­cen eröff­nen kön­nen – unab­hän­gig von der finan­zi­el­len Situa­ti­on des Eltern­hau­ses“, so Ulri­ke Gote, die dar­auf ver­weist, dass die Ver­su­che der Staats­re­gie­rung, den selbst geschaf­fe­nen Über­tritts­druck zu redu­zie­ren, eher zum Gegen­teil geführt hätten.

Die Erzie­hungs­part­ner­schaft zwi­schen Eltern und Schu­le wol­len die Grü­nen inten­si­vie­ren: Dabei könn­ten Grund­schul­leh­re­rIn­nen kom­pe­tent bera­ten, statt Schü­le­rIn­nen aus­zu­sor­tie­ren. Und Eltern könn­ten dann ent­schei­den – zum Wohl ihrer Kin­der, gute Erfah­run­gen in ande­ren Bun­des­län­dern wür­den dies belegen.

„Mit Schu­len, in denen die Kin­der län­ger gemein­sam ler­nen, wol­len wir die frü­he Aus­le­se über­flüs­sig machen. Dazu braucht Bay­ern schnellst mög­lich ein Schul­ge­setz, das eine Öff­nungs­klau­sel für alle Schul­ar­ten ein­räumt.“ Nur so, stellt Ulri­ke Gote klar, wür­de der Schul­fa­mi­lie gemein­sam mit dem Schul­trä­ger die Mög­lich­keit eröff­net, wei­ter­ge­hen­de Schul­mo­del­le, ins­be­son­de­re Gemein­schafts­schu­len, umzusetzen.