Erz­bi­schof Schick for­dert welt­wei­tes Minenverbot

Immer noch sind 15.000 bis 20.000 Minen­op­fer jedes Jahr welt­weit zu beklagen

(bbk) Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick for­dert ein welt­wei­tes Ver­bot von Minen. „Es ist nicht zu begrei­fen, dass bedeu­ten­de Län­der wie die USA, Russ­land oder Chi­na den Anti­mi­nen-Ver­trag immer noch nicht unter­zeich­net und umge­setzt haben“, beklag­te der Vor­sit­zen­de der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. Der Anti­mi­nen-Ver­trag trat bereits am 1. März 1999 in Kraft.

Anläss­lich des „Inter­na­tio­na­len Tags für die Auf­klä­rung über Minen­ge­fahr und die Unter­stüt­zung von Anti­mi­nen­pro­gram­men“ der Ver­ein­ten Natio­nen am 4. April wies der Bam­ber­ger Ober­hir­te auf die immer noch viel zu hohe Zahl von Toten und Ver­letz­ten durch Minen hin. Nach Schät­zun­gen der Ver­ein­ten Natio­nen wer­den jähr­lich zwi­schen 15.000 und 20.000 Kin­der und Erwach­se­ne durch Minen getö­tet oder ver­stüm­melt. „Es sind unschul­di­ge Men­schen, die ster­ben oder ver­stüm­melt wer­den, weil Mili­tärs und Poli­ti­ker ver­min­te Fel­der hin­ter­las­sen“, beklag­te Erz­bi­schof Schick. „Minen schaf­fen Leid und Unheil, aber kei­nen Frieden.“

Nach ver­schie­de­nen Schät­zun­gen sind welt­weit noch etli­che Mil­lio­nen von Minen unter der Erde ver­gra­ben und stel­len eine Gefahr für die Men­schen dar. „Eine ein­zi­ge Mine reicht aus, damit ein gan­zes Reis­feld nicht ange­baut wer­den kann“, sag­te Erz­bi­schof Schick. „Die Minen, vor allem in den Ent­wick­lungs­län­dern, ver­hin­dern Land­wirt­schaft und Acker­bau und tra­gen so zum Hun­ger in der Welt bei.“

Erz­bi­schof Schick for­dert des­halb ernst­haf­te Anstren­gun­gen alle Land­mi­nen welt­weit zu räu­men und zu ver­nich­ten. „Dafür muss viel mehr Geld aus­ge­ge­ben wer­den als bis­her.“ Es ist eine gewal­ti­ge Auf­ga­be, die aber lös­bar ist, sag­te der Welt­kir­chen­bi­schof der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. „Die inter­na­tio­na­le Poli­tik ist gefor­dert und muss sich einsetzen.“

Der „Inter­na­tio­na­le Tag für die Auf­klä­rung über Minen­ge­fahr und die Unter­stüt­zung von Anti­mi­nen­pro­gram­men“ der Ver­ein­ten Natio­nen am 4. April wird seit 2006 jähr­lich began­gen. Fach­leu­te schät­zen, dass momen­tan etwa eine hal­be Mil­li­on Men­schen auf der Welt leben, die durch Minen ver­stüm­melt wur­den und auf Unter­stüt­zung ange­wie­sen sind. Täg­lich kom­men neue Opfer, beson­ders Kin­der und Jugend­li­che hin­zu, deren Leben zer­stört oder beein­träch­tigt wird.

Zu den am mei­sten bela­ste­ten Län­dern gehö­ren nach Anga­ben der Inter­net-Sei­te land​mi​ne​.de Afgha­ni­stan, Ango­la, Ägyp­ten, Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na, Laos, Kon­go, Kam­bo­dscha, Kolum­bi­en, Kroa­ti­en und Viet­nam. Aber auch in Regio­nen wie Berg-Kara­bach, Tsche­tsche­ni­en und den Falk­land-Inseln sind beson­ders vie­le Minen noch verlegt.