Gemisch­te Bilanz für 2011: Kein ein­heit­li­cher Trend bei Ertrinkungsfällen

Weni­ger Todes­fäl­le durch Ertrin­ken als im Vor­jahr, ein Anstieg jedoch bei über 50-jäh­ri­gen, der nied­rig­ste Wert über­haupt bei Kin­dern – die Ten­denz ist unein­heit­lich. Unge­ach­tet des­sen, sind eini­ge aus­sa­ge­kräf­ti­ge Schluss­fol­ge­run­gen möglich:

Die posi­ti­ve Gesamt­bi­lanz ist vor allem auf den küh­len, ver­reg­ne­ten Som­mer des Jah­res 2011 zurück­zu­füh­ren. In höhe­ren Alters­klas­sen spielt Leicht­sinn eine bedeu­ten­de Rol­le: unzu­rei­chen­des Schwimm­ver­mö­gen, man­geln­de Rück­sicht auf etwa­ige Vor­er­kran­kun­gen, Selbst­über­schät­zung. Hin­ge­gen bestä­ti­ge sich der posi­ti­ve Ein­fluss der inten­si­ven Auf­klä­rungs­ar­beit bei Kin­dern, teilt Rita Stadter-Bönig die Ein­schät­zung des Bun­des­vor­sit­zen­den der Deut­schen Lebens-Ret­tungs-Gesell­schaft, Dr. Klaus Wil­kens. Die ehren­amt­li­che Ret­tungs­schwim­me­rin des Orts­ver­bands Bam­berg – Gau­stadt bie­tet seit 2008 in der Regi­on Bam­berg den DLRG-Kinder(garten)tag an: Spie­le­risch ver­mit­telt sie vor­nehm­lich Vor­schul­kin­dern in alters­ge­rech­ter Wei­se die Bade­re­geln, das siche­re Ver­hal­ten am und im Wasser.

Das höch­ste Risi­ko, im Was­ser töd­lich zu ver­un­glücken, besteht nach wie vor an unbe­wach­ten Bin­nen­ge­wäs­sern. Hier ist, anders als an bewach­ten Bade­stel­len, weder vor­beu­gen­des Ein­grei­fen bei leicht­sin­ni­gem Ver­hal­ten noch unver­züg­li­che Hil­fe mög­lich. Wie seit Jah­ren führt Bay­ern mit 78 Ertrun­ke­nen, fast 35 % mehr als im zweit­plat­zier­ten Bun­des­land Nie­der­sach­sen, die Sta­ti­stik an. Auf die Bevöl­ke­rungs­zahl bezo­gen, nimmt der Frei­staat den unrühm­li­chen Platz 5 der Nega­tiv­li­ste ein – mit dem mehr als vier­fa­chen Wert des sicher­sten Bun­des­lan­des, Bre­men (BY: 0,62 Tote / 100.000 Ein­woh­ner; HB: 0,15).

Im ver­gan­ge­nen Jahr sind bun­des­weit 11 Kin­der im Vor- sowie 5 im Grund­schul­al­ter ertrun­ken. Vor Beginn des durch NIVEA-Her­stel­ler Bei­ers­dorf unter­stütz­ten DLRG-Kinder(garten)projekts lagen die Wer­te auf etwa der sechs­fa­chen Höhe. „Der spek­ta­ku­lä­re Rettungs‑, oft auch nur noch Ber­gungs­ein­satz ergibt grö­ße­re Schlag­zei­len. Die lebens­ret­ten­de Bedeu­tung der vor­beu­gen­den Auf­klä­rung ver­an­schau­li­chen indes die­se Zah­len“, betont Rita Stadter-Bönig. Doch lei­der wer­de das noch immer unterschätzt.

Ein­rich­tun­gen der Kin­der­be­treu­ung, die den Kinder(garten)tag durch­füh­ren möch­ten, wen­den sich via eMail an Kindergartenprojekt@​Bamberg-​Gaustadt.​DLRG.​de oder per Tele­fon bzw. Fax an 0951 63575. Da das Enga­ge­ment mit der eige­nen Berufs­tä­tig­keit abge­stimmt wer­den muss, ist eine Zusa­ge erst nach Ter­min­ab­stim­mung möglich.