Forum Kul­tur der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg kürt Wer­ner Hei­der zum „Künst­ler des Monats“ Janu­ar 2012

Werner Heider (Foto: Thomas Scherer)

Wer­ner Hei­der (Foto: Tho­mas Scherer)

Wer­ner Hei­der ist einer der bedeu­tend­sten deut­schen Kom­po­ni­sten der Gegen­wart. Sein äußerst umfang­rei­ches OEv­re umfasst bei­na­he alle Musik­gat­tun­gen von der inti­men Kam­mer­mu­sik über Kom­po­si­tio­nen für die Büh­ne bis hin zu monu­men­ta­len Orche­ster­wer­ken. Weit über die Gren­zen sei­ner frän­ki­schen Hei­mat hin­aus fei­ert der Kom­po­nist seit vie­len Jah­ren Erfol­ge im In- und Aus­land. Dabei erstaunt er die Hörer sei­ner Wer­ke immer wie­der aufs Neue durch sei­ne enor­me sti­li­sti­sche Band­brei­te, durch sei­ne uner­schöpf­li­che Phan­ta­sie und vor allem durch den Witz, der ein wesent­li­ches Merk­mal sei­ner per­sön­li­chen Hand­schrift gewor­den ist.

Wer­ner Hei­der wur­de am 1. Janu­ar 1930 in Fürth/​Bayern gebo­ren und lebt als frei­schaf­fen­der Kom­po­nist, Pia­nist und Diri­gent in Erlan­gen. Er stu­dier­te von 1945 bis 1951 bei Wil­ly Spil­ling in Nürn­berg und anschlie­ßend an der Musik­hoch­schu­le in Mün­chen. Ab 1949 war er als frei­er Mit­ar­bei­ter in der Abtei­lung für Neue Musik beim Baye­ri­schen Rund­funk im Stu­dio Nürn­berg tätig. Bis heu­te wur­den ca. 150 Kom­po­si­tio­nen Hei­ders ver­öf­fent­licht – etwa 50 auch auf Schall­plat­ten und Com­pact Discs.

Das Schaf­fen Wer­ner Hei­ders glie­dert sich in sei­ne vor­ran­gi­ge Tätig­keit als Kom­po­nist und in sein kon­ge­nia­les Schaf­fen als Inter­pret der Wer­ke sei­ner Kol­le­gen. Der ver­sier­te Pia­nist grün­de­te u. a. das Ensem­ble „Con­fron­to“ sowie ein Trio mit dem Gei­ger Oli­ver Colb­ent­son und dem Kla­ri­net­ti­sten Hans Deinzer. Auch als Diri­gent lei­te­te Hei­der nam­haf­te Klang­kör­per im In- und Aus­land. So stand er u. a. am Pult der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker, der Sym­pho­nie­or­che­ster des Saar­län­di­schen und Hes­si­schen Rund­funks und der NDR Radio­phil­har­mo­nie Han­no­ver. Zusam­men mit dem inzwi­schen ver­stor­be­nen Musik­re­dak­teur beim Baye­ri­schen Rund­funk (Stu­dio Fran­ken) Klaus Hasha­gen grün­de­te er das „ars nova ensem­ble“, des­sen Diri­gent und künst­le­ri­scher Lei­ter er bis heu­te ist.

Wer­ner Hei­der hat ca. 100 Wer­ke zeit­ge­nös­si­scher Kom­po­ni­sten – teil­wei­se Urauf­füh­run­gen – in Kon­zer­ten prä­sen­tiert und für Rund­funk­sta­tio­nen und Schall­plat­ten­fir­men auf­ge­nom­men. Zahl­rei­che Ehrun­gen und Aus­zeich­nun­gen beglei­ten sei­ne Kar­rie­re. So erhielt er 1957 den För­der­preis der Stadt Nürn­berg, 1965 den 1. Kom­po­si­ti­ons­preis der Stadt Stutt­gart und 1968 den Kul­tur­preis der Stadt Erlan­gen. Von 1965 bis 1967 hielt er sich als Sti­pen­di­at der Deut­schen Aka­de­mie in der Vil­la Mas­si­mo in Rom auf, in den 1990er Jah­ren wur­de er mit dem Kul­tur­preis der Stadt Nürn­berg, mit dem Otto-Grau-Kul­tur­preis und mit dem Fried­rich-Baur- Preis ausgezeichnet.

Nam­haf­te Diri­gen­ten, u. a. Gary Ber­ti­ni, Den­nis Rus­sel Davies, Dean Dixon, Peter Eöt­vös, Micha­el Gie­len, Zde­nek Macal, Jun Märkl, Bru­no Mader­na oder Hans Zen­der wid­me­ten sich dem kom­po­si­to­ri­schen Schaf­fen Wer­ner Hei­ders und führ­ten sei­ne Wer­ke welt­weit auf.