Biblio­theks­ver­bund „Fran­ken-Onlei­he“ für die Aus­lei­he von digi­ta­len Medi­en gegründet

Die Biblio­thek immer und überall

Sibylle Ebner, Koordinatorin von der Staatlichen Landesfachstelle für Öffentliches Bibliothekswesen (hintere Reihe, 2. von links) und der Bayreuther Bibliotheksleiter Jörg Weinreich (3. von rechts) haben gemeinsam mit 15 anderen Bibliotheksleiterinnen und -leitern die „Franken-Onleihe“ gegründet.

Fran­ken-Onlei­he gegründet

In Fran­ken gehen 16 öffent­li­che Büche­rei­en mit der Zeit: Gemein­sam haben sie den Ver­bund „Fran­ken-Onlei­he“ gegrün­det, um mit einem ersten Ange­bot von vor­läu­fig rund 5.000 digi­ta­len (vir­tu­el­len) Medi­en künf­tig immer und über­all erreich­bar zu sein. Digi­ta­le Medi­en rund um die Uhr von zu Hau­se oder von unter­wegs – auch aus dem Urlaub – aus­lei­hen, das kön­nen ab 1. Febru­ar alle Nut­zer, die in einer der 16 frän­ki­schen Biblio­the­ken von Alzen­au über Bay­reuth bis Wun­sie­del ange­mel­det sind.

Wie in der ana­lo­gen Welt gilt auch in den vir­tu­el­len Biblio­the­ken des Inter­nets: Ein Exem­plar (= eine Lizenz) eines Buches (E‑Book), einer Zeit­schrift (E‑Paper), eines Hör­buchs (E‑Audio) oder eines Films (E‑Video) erlaubt auch nur eine Aus­lei­he. Durch die jetzt ver­ein­bar­te Zusam­men­ar­beit kann jedoch bei­spiels­wei­se ein E‑Book, das in Selb zur Ver­fü­gung steht, auch von einem Leser in Och­sen­furt aus­ge­lie­hen werden.

Der Biblio­theks­ver­bund kam auf Initia­ti­ve der Staat­li­chen Lan­des­fach­stel­le für Öffent­li­che Biblio­the­ken in Würz­burg zustan­de. Die Koor­di­na­to­rin Diplom-Biblio­the­ka­rin Sibyl­le Ebner und die 16 Büchereileiter/​innen freu­en sich, dass die betei­lig­ten Biblio­the­ken durch die Bün­de­lung von Geld, Fach­kräf­ten und Know-how in rela­tiv kur­zer Zeit ein brei­tes Ange­bot an digi­ta­len Medi­en prä­sen­tie­ren kön­nen. So ste­hen für 2012 vor­aus­sicht­lich wei­te­re 50.000 Euro für den Erwerb von Medi­en­li­zen­zen zur Ver­fü­gung. Am Jah­res­en­de wer­den es dann rund 10.000 digi­ta­le Medi­en sein, die von den Biblio­theks­kun­den jeden Tag rund um die Uhr von der Fran­ken-Onlei­he her­un­ter­ge­la­den wer­den können.

Ein wei­te­rer Part­ner der Biblio­the­ken im digi­ta­len Medi­en­ver­bund ist die Fir­ma DiVi­Bib GmbH in Wies­ba­den, die sich auf den Erwerb der Aus­leih­rech­te spe­zia­li­siert hat. Ob es die Tages­zei­tung oder die Zeit­schrift als E‑Paper ist, das Buch als digi­ta­les E‑Book (auch Kin­der­bü­cher!), ob es Datei­en für Hör­bü­cher oder Vide­os sind – immer geht es um eine Ver­ein­ba­rung mit den Ver­la­gen, ob und wie das Werk auch online aus­ge­lie­hen wer­den darf. Wesent­li­cher Bestand­teil ist dabei das „Digi­tal Rights Manage­ment“, kurz DRM, das die Datei­en schützt und ein „Ver­falls­da­tum“ ent­hält. Denn auch für die digi­ta­len Medi­en gibt es eine Leih­frist wie für die „rich­ti­gen“ Bücher oder CDs.

„Die Aus­lei­he ist kin­der­leicht und erfolgt nach der Anmel­dung mit Büche­rei­aus­weis per Down­load auf den PC und/​oder auf mobi­le End­ge­rä­te wie MP3-Play­er oder E‑Book-Rea­der“, erklärt Biblio­theks­lei­ter Jörg Wein­reich. Die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen brin­gen vie­le han­dels­üb­li­che E‑Book-Rea­der, Smart­phones, iPad und iPho­ne mit. „Die Nut­zung ist damit unab­hän­gig von den Öff­nungs­zei­ten der Stadt­bi­blio­thek und auch völ­lig orts­un­ge­bun­den“, schwär­men die Büchereileiter/​innen. „Damit bie­tet sich die Onlei­he für Men­schen an, die nicht zu den aus­ge­dehn­ten Öff­nungs­zei­ten in die Biblio­thek kom­men kön­nen oder die nicht mobil sind.“ Und natür­lich erhof­fen sich die 16 betei­lig­ten Biblio­the­ken auch neue Nut­zer­schich­ten unter den Bür­gern, die die elek­tro­ni­sche Daten­welt den Print- und „ana­lo­gen“ Medi­en vorziehen.

Auf die kon­kre­te Titel­aus­wahl und wei­te­re Infor­ma­tio­nen darf man gespannt sein. Ab Febru­ar 2012 wird die neue Inter­net­sei­te www​.fran​ken​-onlei​he​.de frei geschal­tet sein.