Muse­ums­päd­ago­gi­sches Zen­trum im Kulm­ba­cher Mönchshof

Ler­nen mit viel Spaß und Genuss

Museumspädagogisches Zentrum

Muse­ums­päd­ago­gi­sches Zentrum

Am Tag der offe­nen Tür am kom­men­den Sonn­tag kön­nen sich Besu­cher erst­mals ein Bild von den spe­zi­ell dafür ent­wickel­ten Räu­men machen. Bereits im Dezem­ber wer­den dann die ersten Aktio­nen im MUPÄZ anlau­fen. Die fei­er­li­che Eröff­nung mit Mini­ster­prä­si­dent Wolf­gang Heu­bisch fin­det am 24. Febru­ar statt.

Die Muse­ums­päd­ago­gik soll Erwach­se­nen, wie auch Kin­dern und Jugend­li­chen alters­ge­mäß die Geschich­te der Expo­na­te und die The­ma­tik der Muse­en ver­tie­fen. Dies geschieht durch Füh­run­gen durch die Aus­stel­lun­gen und Aktio­nen im muse­ums­päd­ago­gi­schen Bil­dungs­zen­trum zu ver­schie­de­nen The­men­be­rei­chen. Somit bleibt das Muse­um, auch über den ersten Besuch hin­aus, immer inter­es­sant und bie­tet für jeden, vor allem gera­de auch wie­der­hol­ten Besuch neue Ent­deckun­gen und Erlebnisse.

„In einem Kunst­mu­se­um malt man Bil­der, in einem Tech­nik­mu­se­um hat man ein paar Hobel­bän­ke und bei uns – in einem Muse­um, in dem es um Ernährung/​Lebensmittel geht – soll­te man etwas mit Lebens­mit­teln machen kön­nen“, erin­nert sich Geschäfts­füh­re­rin Sig­rid Daum an die Ideen­fin­dung. Zwar habe man schon län­ger muse­ums­päd­ago­gi­sche Aktio­nen durch­ge­führt und gemerkt, dass die Besu­cher sehr posi­tiv dar­auf reagie­ren, an pas­sen­den Räum­lich­kei­ten habe es jedoch bis­lang gefehlt. „Wir brauch­ten eine Vor­führ­kü­che, eine Koch- und Back­stu­be und eine Kin­der­reich, in dem die Kin­der das noch­mal nach­spie­len kön­nen, was sie im Muse­um gese­hen haben.“ Knapp zwei Jah­re dau­er­te es, bis die Finan­zie­rung für das Groß­pro­jekt gesi­chert war. Im Febru­ar 2011 erhielt Daum grü­nes Licht: „Wir konn­ten mit der Fein­pla­nung begin­nen“. Nur neun Mona­te spä­ter soll­te alles fer­tig sein – ein straf­fer Zeit­plan. Bis zuletzt feil­ten Bau­herr, Archi­tek­ten und Hand­wer­ker an den Details. „Wir haben es dann tat­säch­lich geschafft, unser Pro­jekt pünkt­lich zum 28. Novem­ber abzu­schlie­ßen, und auch beim Kosten­plan haben wir eine abso­lu­te Punkt­lan­dung hin­ge­legt“, freut sich Daum.

Trä­ger des Muse­ums­pro­jek­tes ist der Ver­ein „Baye­ri­sches Braue­rei- und Bäcke­rei­mu­se­um Kulm­bach e.V.“, ein gemein­nüt­zi­ger Ver­ein, der 1990 von Mit­glie­dern aus dem gesamt­baye­ri­schen Raum gegrün­det wur­de. Her­bert Hof­mann ist seit Anbe­ginn Mit­glied der Vor­stand­schaft des Trä­ger­ver­eins und vehe­men­ter Befür­wor­ter des neu­en Pro­jek­tes auf dem Kulm­ba­cher Mönchs­hof: „Heu­te fin­det gera­de auch im Frei­zeit­be­reich ein inten­si­ver Wett­be­werb statt – vie­le histo­ri­sche Städ­te kon­kur­rie­ren um die Gunst der Besu­cher. Im Tou­ris­mus geht es ein­mal mehr um Allein­stel­lungs­merk­ma­le – um jede Form von Ein­zig­ar­tig­keit. Die Muse­en im Kulm­ba­cher Mönchs­hof gehö­ren untrenn­bar zur Iden­ti­tät der Stadt Kulm­bach als Lebens­mit­tel­stand­ort und als Bier­stadt Wie und wo sonst wird das Pro­fil unse­rer Stadt kul­tur­hi­sto­risch der­art lehr­reich und span­nend her­aus­ge­ar­bei­tet. Hier fin­den sich alle Aspek­te geleb­ter Lebens­mit­tel­kul­tur zu den The­men Brot und Bier in zeit­li­cher Tie­fe und sozia­ler Brei­te. Mit bemer­kens­wer­ten Expo­na­ten und zuge­hö­ri­gen The­men­auf­be­rei­tun­gen wird Kulm­ba­cher Lebens­mit­tel­ge­schich­te zum Spre­chen gebracht. Hier zei­gen sich durch­aus noch wei­ter aus­bau­fä­hi­ge Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten zum Woh­le der Stadt. Wich­ti­ge Vor­aus­set­zung dafür ist, dass unse­re Muse­en­land­schaft nicht sta­tisch erstarrt, son­dern mit einer immer­wäh­ren­den Leben­dig­keit ste­tig neue Ziel­grup­pen erschließt.“

Mit sei­nen drei Berei­chen „Stu­die­ren, Pro­bie­ren, Spie­len“ ergänzt das MUPÄZ das vor­han­de­ne musea­le Ange­bot ide­al. „In den muse­ums­päd­ago­gi­schen Aktio­nen sol­len Emo­tio­nen geweckt und Wis­sen ver­mit­telt wer­den, um so nach­hal­tig das Bewusst­sein für den Wert der Nah­rungs­mit­tel, ihren Anbau und ihre Ver­ar­bei­tung zu schär­fen“, erklärt die Lei­te­rin des neu­en Zen­trums, Bri­git­te Lau­ter­bach. Unter dem Mot­to „Stu­die­ren“ könn­ten die Besu­cher im gro­ßen Vor­trags­saal mit modern aus­ge­stat­te­ter Schau­kü­che pro­fes­sio­nel­len Köchen über die Schul­ter schau­en – Video­ka­me­ras und zwei gro­ße Bild­schir­me sor­gen dafür, dass den Zuschau­ern kei­ne Zutat ent­geht. Den opti­schen und fach­li­chen Hin­ter­grund für die­se Ver­an­stal­tun­gen bie­tet die Adal­bert-Raps Gewürz­bi­blio­thek. Rund 11.000 Bücher rund um Gewür­ze und die Kul­tur­ge­schich­te des Essens laden zu einer tie­fer gehen­den Beschäf­ti­gung mit dem The­ma Ernäh­rung ein. Zwei sepa­ra­te Lese­plät­ze laden zur aus­gie­bi­gen Lek­tü­re ein. „Pro­bie­ren“ heißt es in der Koch- und Back­schu­le. An geräu­mi­gen Koch­zei­len kön­nen hier Freun­de, Kol­le­gen und Kun­den unter Pro­fi­an­lei­tung gemein­sam am Herd expe­ri­men­tie­ren. Anschlie­ßend kön­nen die selbst gemach­ten Lecke­rei­en in gemüt­li­cher Atmo­sphä­re gemein­sam ver­zehrt wer­den. Für Schu­len bie­tet das MUPÄZ hier­bei maß­ge­schnei­der­te Ange­bo­te, die auf den Lehr­plan abge­stimmt sind. Für die Klein­sten steht das „Spie­len“ im Vor­der­grund. Das Kin­der­reich – lie­be­voll mit Kin­der­kü­che, Back­ofen, Kauf­la­den und einer zwei­stöcki­gen Müh­le aus­ge­stat­tet – bie­tet Kin­dern im Kin­der­gar­ten- und Vor­schul­al­ter viel­fäl­ti­ge Mög­lich­kei­ten, sich spie­le­risch mit dem The­ma Ernäh­rung aus­ein­an­der­zu­set­zen. Kin­der­ge­burts­ta­ge und span­nen­de Koch- und Back­ak­tio­nen run­den das Ange­bot ab. „Wir spre­chen alle Bevöl­ke­rungs­schich­ten und Alters­grup­pen an“, betont Lau­ter­bach. „Ler­nen mit viel Spaß und Genuss“ lau­tet das Mot­to, mit dem sie auch über­re­gio­nal Impul­se zur gesun­den und bewuss­ten Ernäh­rung geben will.