Kreis­ju­gend­tag der Baye­ri­schen Sport­ju­gend in Kersbach

Bärbl Fles­sa steht für eine wei­te­re Amts­pe­ri­ode der Baye­ri­schen Sport­ju­gend im Baye­ri­schen Lan­des Sport­ver­band (BLSV) im Kreis Forch­heim an der Spit­ze des Ver­ban­des. Beim dies­jäh­ri­gen Kreis­ju­gend­tag, der im Sport­heim in Ker­s­bach statt­fand, wur­de sie mit ein­stim­mi­gem Votum von den Dele­gier­ten in ihrem Amt bestätigt.

In ihrem Bericht lies Fles­sa die letz­ten vier Jah­re, seit dem letz­ten Kreis­tag, am 09. Novem­ber 2007, Revue pas­sie­ren. Hin­sicht­lich der gesam­ten Mit­glie­der­zah­len in Sport­ver­ei­nen ver­kün­de­te Fles­sa einen deut­li­chen Mit­glie­der­rück­gang. Im Berichts­zeit­raum habe sich die Zahl der Kin­der und Ver­ei­nen von über 20.000 um fast 5.000 auf 15.092 redu­ziert. „Dies bezieht sich sicher nicht auf die Arbeit der Ehren­amt­li­chen in den Ver­ei­nen, son­dern hängt unter ande­rem mit dem Gebur­ten­rück­gang zusam­men“, so die Kreis­vor­sit­zen­de. „Außer­dem wol­len sich immer mehr Jugend­li­che ab 14 Jah­ren nicht mehr so an einen Ver­ein bin­den, son­dern gehen pri­vat ande­ren Akti­vi­tä­ten nach, sofern das i‑phone und der Com­pu­ter nicht zum Kom­mu­ni­ka­ti­ons­aus­tausch wur­de“, so Fles­sa. So habe die Form der Frei­zeit­ge­stal­tung mit Inline Ska­ten, Jog­ging, Klet­ter, Sur­fen und die Tätig­keit in einem kom­mer­zi­el­len Fit­ness­stu­dio zuge­nom­men. In die­sen Sport­ar­ten brau­che man nicht unbe­dingt einen Ver­ein und schon gar kei­nen Part­ner oder Gruppe.

Im Land­kreis Forch­heim gibt es lauft Stand 05. Mai 2011 112 Ver­ei­ne, von denen drei kei­ne Jugend­li­chen als Mit­glie­der haben. Die hin­sicht­lich der Kin­der und Jugend­li­chen mit­glie­der­stärk­sten Ver­ei­ne sind der TSV Eber­mann­stadt (731), der SV Bucken­ho­fen (639), der VfB Forch­heim (607), der TSV Neun­kir­chen am Brand (592), die SpVgg Jahn Forch­heim (532), der FC Stöck­ach (514) und der FC Burk (470). Der Kon­kur­renz­kampf um jugend­li­che Mit­glie­der unter sport- und nicht­s­port­trei­ben­den Ver­ei­nen habe längst begonnen.

Fles­sa emp­fahl den Ver­ei­nen die Zusam­men­ar­beit mit Schu­len, im Rah­men der Ganz­ta­ges­an­ge­bo­te zu suchen; eine Mög­lich­keit um viel­leicht den ande­ren Jugend­li­chen für das Ange­bot im eige­nen Ver­ein zu begei­stern. Fles­sa wies auch auf die Mög­lich­keit dar­auf hin, dass Ver­ei­ne auch ein „Frei­wil­li­ges Sozia­les Jahr im Sport­ver­ein“ anbie­ten könn­ten. Dies sei ein Bil­dungs- und Ori­en­tie­rungs­jahr für Jugend­li­che, die im Sport­ver­ein zur Ver­stär­kung der Kin­der- und Jugend­ar­beit ein­ge­setzt wer­den könn­ten. Sie bekom­men ein Taschen­geld von 300 Euro pro Monat, sowie Sozi­al­ver­si­che­rungs­lei­stun­gen und Kindergeld.

Fles­sa wies wei­ter dar­auf hin, dass es die Mög­lich­kei­ten gäbe, Jugend­bil­dungs­maß­nah­men durch die Baye­ri­sche Sport­ju­gend bezu­schus­sen zu las­sen. Pro Jahr sei­en so zwi­schen 4000 und 6000 Euro aus­be­zahlt wor­den. In den letz­ten vier Jah­ren hät­ten aber nur die DJK Ker­s­bach, die SpVgg Wei­ssen­o­he, der FC Stöck­ach und die DJK Pinz­berg Zuschuss­an­trä­ge ein­ge­reicht; bei 112 Ver­ei­nen ein eher gerin­ger Anteil. Wei­ter ging Fles­sa auf die Mög­lich­kei­ten der Teil­nah­me an Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men für ein­ge­setz­te Mit­ar­bei­ter in der Jugend­ar­beit ein. Hier wer­de jeder Ver­ein dazu angeschrieben.

2007 führ­te die Sport­ju­gend ein gro­ßes Jugend­fe­sti­val durch, 2008 nah­men fünf Jugend­li­che am Inter­na­tio­na­len DSJ Pro­gramm „Japan­aus­tausch“ für knap­pe drei Wochen in Japan teil; 2010 tausch­te man mit Ame­ri­ka aus, mach­te einen 15tägigen Ame­ri­ka­be­such und emp­fing 2011 auch ame­ri­ka­ni­sche Gäste aus Madison/​Huntsville Ala­ba­ma. Wer noch Inter­es­se an der Teil­nah­me an einem deutsch-tsche­chi­schen Jugend­aus­tausch habe; hier sei­en Gel­der vor­han­den; Infor­ma­tio­nen über den Bezirksjugendring.

Der für den Abend vor­ge­se­he­ne Vor­trag „Jugend­schutz in den Sport­ver­ei­nen“ durch Frank Kras­ser, Jugend­kon­takt­be­am­ter der Poli­zei­in­spek­ti­on Forch­heim, muss­te wegen Erkran­kung des Refe­ren­ten ent­fal­len; Tho­mas Wilf­ling, Vor­sit­zen­der des Kreis­ju­gend­rings sprang hier kurz­fri­stig ein und hielt ein Refe­rat zu die­sem The­ma. Bei den anschlie­ßen­den Neu­wah­len, wur­de die „Berufs­ju­gend­li­che“ Bärbl Fles­sa in ihrem Amt als Kreis­vor­sit­zen­de erneut bestä­tigt. „Es ist gleich­zei­tig mei­ne letz­te Amts­pe­ri­ode“, kün­dig­te Fles­sa an. Neben Fles­sa wur­den Wer­ner Bay­er­lein (stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der), Phil­lip Wöl­fel und Vere­na Schwarz (Jugend­spre­cher), sowie Anne Bay­er­lein, Karin Bay­er­lein, Ger­hard Hon­eck, Moni­ka Mar­tin und Mar­kus Stil­ke­rich als Bei­sit­zer gewählt. Im Anschluss wur­den noch die Dele­gier­ten für die Ver­tre­tung im Kreis­ju­gend­ring und die Dele­gier­ten für den Bezirks­ju­gend­tag gewählt.

Ent­täu­schend die Ver­eins­be­tei­li­gung an die­sem Abend: Von den 276 stimm­be­rech­tig­ten Dele­gier­ten, waren gera­de ein­mal 33 stimm­be­rech­tig­te Teil­neh­mer anwesend.