Bay­reuth: Die Vor­be­rei­tun­gen für den städ­ti­schen Win­ter­dienst sind abgeschlossen

Die Schnee­pflü­ge ste­hen bereit, die Salz- und Splitt­la­ger sind gefüllt, die Fahr­zeu­ge umge­rü­stet. Der Bau­hof der Stadt Bay­reuth ist auf den bevor­ste­hen­den Win­ter vorbereitet.

Vor Stadt­bau­hof-Lei­ter Bernd Sell­heim liegt ein Ord­ner mit der Auf­schrift „Win­ter­dienst­plan“. Dar­in sind alle Abläu­fe und Anfor­de­run­gen an den städ­ti­schen Win­ter­dienst zusam­men­ge­fasst. „Seit Sep­tem­ber haben wir die­sen Plan aktua­li­siert und auf die Anfor­de­run­gen des bevor­ste­hen­den Win­ters ange­passt“, berich­tet Sell­heim. Neue Stra­ßen wur­den ein­ge­fügt, und natür­lich sind auch die Erfah­run­gen aus dem ver­gan­ge­nen Jahr mit eingeflossen.

Auf dem Bau­hof­ge­län­de lau­fen die Vor­be­rei­tun­gen auf Hoch­tou­ren. Schnee­pflü­ge wur­den bereit­ge­stellt, Fahr­zeu­ge mit Streu­ge­rä­ten aus­ge­rü­stet und win­ter­fest gemacht. Auch die Salz- und Splitt­la­ger sind prall gefüllt. „Wir haben ins­ge­samt 1.000 Ton­nen Salz und rund 500 Ton­nen Splitt ein­ge­la­gert. Das dürf­te erst ein­mal rei­chen“, meint Sell­heim. Spe­zi­ell der Salz­ver­brauch sei nur schwer zu kal­ku­lie­ren. In den letz­ten Jah­ren reich­te der Ver­brauch von 400 bis über 2.000 Ton­nen . Der Bau­hof kal­ku­liert mit einem obe­ren Mit­tel­wert. In den Lie­fer­ver­trä­gen wur­de aber vor­sorg­lich gere­gelt, dass Streu­gut jeder­zeit nach­ge­or­dert wer­den kann,.

Wenn es mit dem Win­ter los­geht, rücken die Bau­hof­mit­ar­bei­ter werk­tags bereits um 3 Uhr aus – eine Stun­de eher als frü­her. So kön­nen bis zum Ein­set­zen des Berufs­ver­kehrs die wich­tig­sten Rou­ten schon bear­bei­tet wer­den. Die rund 350 Kilo­me­ter Stra­ßen im Stadt­ge­biet sind in drei Kate­go­rien ein­ge­teilt: Haupt­ver­kehrs­stra­ße, Bus­li­ni­en und Berg­strecken wer­den zuerst geräumt und gestreut, erst danach die Wohn­sam­mel­stra­ßen. Rei­ne Wohn­stra­ßen wer­den erst ab einer Schnee­hö­he von fünf Zen­ti­me­tern geräumt und kom­men dann an die Rei­he, wenn alle ande­ren Auf­ga­ben erle­digt sind – die Haupt­ver­kehrs­stra­ßen gehen also immer vor, um den Ver­kehrs­fluss auf­recht zu erhalten.

Bis 20 Uhr, manch­mal auch etwas län­ger, sind im Bedarfs­fall die 19 Fahr­zeu­ge des Stadt­bau­ho­fes auf den Stra­ßen. Sie wer­den bei mas­si­vem Schnee­fall zusätz­lich von vier pri­va­ten Unter­neh­men unter­stützt. Unter­wegs sind im Win­ter­dienst aber auch rund 100 Hand­rei­ni­ger aus dem Bau­hof und dem Stadt­gar­ten­amt, die sich um Fuß­gän­ger­über­we­ge, Trep­pen und städ­ti­sche Geh­we­ge küm­mern, die nicht von Fahr­zeu­gen geräumt wer­den können.

Die Ent­schei­dung, ob und wann der städ­ti­sche Win­ter­dienst aus­rückt, liegt beim Win­ter­dien­st­ein­satz­lei­ter. Er kann auf eine sehr detail­lier­te und prä­zi­se Wet­ter­vor­her­sa­ge im Inter­net zugrei­fen, hat aber auch jede Men­ge Erfah­rung, wenn es dar­um geht, Wet­ter­si­tua­tio­nen rich­tig ein­zu­schät­zen. „Schlimm wird’s immer dann, wenn es mit­ten im Berufs­ver­kehr zu schnei­en anfängt“, weiß Sell­heim aus Erfah­rung. Denn dann ste­hen meist auch die Räum­fahr­zeu­ge im Stau und kom­men nicht wei­ter. In die­sen Situa­tio­nen bit­tet der Bau­hof vor allem die Auto­fah­rer um Rück­sicht auf die Schee­pflü­ge. „Unse­re gro­ßen Fahr­zeu­ge haben Räum­schil­de mit vier Meter Brei­te“, berich­tet Sell­heim Die Fah­rer lei­sten da wirk­lich Schwerst­ar­beit, mit die­sen Gerä­ten durch die Stadt zu fahren.“

Ein beson­de­res Ärger­nis sind für den Win­ter­dienst man­che par­ken­den Autos, die am Stra­ßen­rand ste­hen. Wenn dort die Schnee­hau­fen immer grö­ßer wer­den, wird meist die Fahr­bahn immer schmä­ler. „Irgend­wann kom­men wir dann nicht mehr durch und müs­sen Fahr­zeu­ge abschlep­pen las­sen“, bit­tet Sell­heim um Ver­ständ­nis. „Wir machen das ja nicht für uns, son­dern für die All­ge­mein­heit.“ Win­ter­dienst ist eine Pflicht­auf­ga­be der Kom­mu­ne und dazu braucht man freie Straßen.

Zwei har­te Win­ter lie­gen hin­ter der Mann­schaft des städ­ti­schen Win­ter­dien­stes. Allein im ver­gan­ge­nen Jahr muss­ten die Mit­ar­bei­ter 80 Mal aus­rücken. Kein Wun­der also, das man beim Bau­hof dies­mal im Inter­es­se der Auto­fah­rer auf einen mil­den Win­ter hofft.

Pri­va­te Pflichten

Nach der Ver­ord­nung über das Frei­hal­ten von Geh­we­gen in der Stadt Bay­reuth müs­sen die Geh­stei­ge und Wege, die an pri­va­te Grund­stücke angren­zen, von den Anwoh­nern werk­tags zwi­schen 7 Uhr und 20 Uhr von Schnee frei­ge­hal­ten und mit abstump­fen­den Mit­teln (Sand oder Splitt) gestreut wer­den. Nur bei extre­mer Gefahr, bei­spiels­wei­se bei einem Eis­re­gen, darf auch Salz gestreut werden.

Die Stadt bit­tet die Haus­be­sit­zer, den Schnee nicht auf die Stra­ße zu schau­feln, denn beim ersten Ein­satz der Räum­fahr­zeu­ge wird die­ser Schnee wie­der zurück­ge­scho­ben. Schnee soll­te auf der Haus­sei­te der Geh­we­ge oder an einer geeig­ne­ten Stel­le auf dem Grund­stück gela­gert wer­den. Und noch eine Bit­te des Bau­hofs an die Haus­be­sit­zer: Die rund 800 Streu­gut­bo­xen, die im Stadt­ge­biet auf­ge­stellt wer­den, sind das Vor­rats­la­ger für die Hand­rei­ni­ger der Stadt. Der Inhalt ist nicht für die All­ge­mein­heit bestimmt. „Es macht uns gro­ße Pro­ble­me, wenn unse­re Teams unter­wegs sind und in ihren Streu­gut­bo­xen kein Mate­ri­al mehr vor­fin­den“, so Sellheim.