Anna Anuf­riev erhält Bam­ber­ger Preis für Zivilcourage

Preis­ver­lei­hung fin­det am 13.10.2011 statt

Anna Anufriev

Anna Anuf­riev

Der Migran­ten- und Inte­gra­ti­ons­bei­rat und die Stadt Bam­berg ver­ge­ben zum drit­ten Mal die Aus­zeich­nung für Zivil­cou­ra­ge „Han­deln statt Weg­schau­en!“ Die Aus­zeich­nung wird alle zwei Jah­re an Per­so­nen ver­lie­hen, die sich vor­bild­lich gegen Gewalt, Frem­den­feind­lich­keit, Will­kür oder Dis­kri­mi­nie­rung bzw. unei­gen­nüt­zig für eine fried­li­che Lösung von Kon­flik­ten zwi­schen allen Tei­len der Bevöl­ke­rung, für die Gleich­stel­lung und Inte­gra­ti­on von Min­der­hei­ten sowie den inter­kul­tu­rel­len Dia­log ein­ge­setzt haben oder ein­set­zen. Die Voll­sit­zung des Stadt­rats hat sich ein­stim­mig für Anna Anuf­riev als Preis­trä­ge­rin 2011 aus­ge­spro­chen. Die Preis­ver­lei­hung fin­det am 13.10.2011 statt. Chris Fle­ming, Trai­ner der Bro­se­Bas­kets wird die Lau­da­tio sprechen.

Die 17jährige Deutsch-Kasa­chin Anna Anuf­riev hat am 03.03.2011 kurz nach 19.00 Uhr einen alko­ho­li­sier­ten 19jährigen Jugend­li­chen, der in den lin­ken Reg­nitz­arm unter­halb der Non­nen­brücke in Bam­berg stürz­te, gei­stes­ge­gen­wär­tig und ohne wei­te­re Hil­fe aus der Reg­nitz geret­tet. Die umste­hen­den ande­ren Jugend­li­chen beschrie­ben den Vor­fall als völ­lig uner­war­tet. Anuf­riev hat damit den bereits nach weni­gen Momen­ten stark unter­kühl­ten und in höch­ster Gefahr schwe­ben­den Jugend­li­chen durch ihr sofor­ti­ges, muti­ges und selbst­lo­ses Han­deln vor grö­ße­ren und blei­ben­den kör­per­li­chen Schä­den bewah­ren kön­nen. Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass sich der Ange­trun­ke­ne nicht aus eige­ner Kraft aus der Reg­nitz hät­te ret­ten kön­nen, da das Fluss­ufer rela­tiv abschüs­sig ist. Die Jury kam auf­grund der beschrie­be­nen Umstän­de der Gescheh­nis­se zu der Über­zeu­gung, dass Anuf­riev „eine äußerst vor­bild­li­che Hal­tung als pri­vat han­deln­de Per­son gezeigt hat, die ohne Rück­sicht auf sich selbst und ohne zu zögern für einen in Gefahr gera­te­nen Mit­men­schen reagiert hat.“ Die­ser cou­ra­gier­ten Hal­tung misst die Jury auch star­ken Vor­bild­cha­rak­ter ins­be­son­de­re für Jugend­li­che, aber natür­lich auch für alle ande­ren Alters­grup­pen zu. Gera­de ange­sichts ihrer Jugend und der Tat­sa­che, dass auch ande­re Per­so­nen vor Ort waren, hat Anuf­riev im höch­sten Maße ver­ant­wor­tungs­voll und cou­ra­giert gehan­delt. Sie hat sich selbst dabei in Gefahr gebracht, als sie bei den nied­ri­gen Außen­tem­pe­ra­tu­ren in das eis­kal­te Was­ser sprang. Nach ein­hel­li­ger Mei­nung der Jury ist des­halb eine Aner­ken­nung die­ser gezeig­ten Zivil­cou­ra­ge von Anna Anuf­riev mit der Aus­zeich­nung des Migran­ten- und Inte­gra­ti­ons­bei­ra­tes und der Stadt Bam­berg für Zivil­cou­ra­ge 2011 „Han­deln statt Weg­schau­en“ geboten.

Der Fest­akt zur Ver­lei­hung der Aus­zeich­nung für Zivil­cou­ra­ge ist für den 13.10.2011, 17.30 Uhr im Foy­er der Graf-Stauf­fen­berg-Schu­len („Blaue Schu­le“) geplant. Die Aus­zeich­nung wird in Form einer ver­gol­de­ten Medail­le und einer Urkun­de ver­lie­hen. Die Preis­trä­ge­rin erhält zudem einen Geld­be­trag in Höhe von 150 Euro. Die Lau­da­tio wird Bro­se Bas­kets Trai­ner Chris Fle­ming halten.