Som­mer Oper Bam­berg 2011: „Le noz­ze di Figa­ro“ von W. A. Mozart

Jun­ge euro­päi­sche Opern­ta­len­te und renom­mier­te Sän­ger und Musi­ker erar­bei­ten in Bam­berg in nur drei Wochen Wolf­gang Ama­de­us Mozart’s Oper „Le noz­ze di Figaro“

Sommer Oper Bamberg 2011 (Foto: G. Schlötzer)

Som­mer Oper Bam­berg 2011 (Foto: G. Schlötzer)

Am Mon­tag, den 12. Sep­tem­ber 2011, haben der musi­ka­li­sche und künst­le­ri­sche Lei­ter der Som­mer Oper Bam­berg, Till Fabi­an Weser, gemein­sam mit Kam­mer­sän­ge­rin Ange­li­ka Kirch­schla­ger und Rai­ner Lewan­dow­s­ki, Regis­seur und Inten­dant des E.T.A.-Hoffmann-Theaters Bam­berg, das noch jun­ge und inter­na­tio­nal sehr geschätz­te Work­shop­kon­zept von Weser im Bam­ber­ger Stadt­thea­ter der Pres­se vorgestellt.

Nach Tos­ca (2005), Il Tabar­ro & Pagli­ac­ci (2007) und La Bohè­me (2009) begibt sich die Som­mer Oper Bam­berg 2011 in die Epo­che der Wie­ner Klas­sik mit Wolf­gang Ama­de­us Mozarts Oper „Le noz­ze di Figa­ro“. Das Beson­de­re dar­an ist, dass die hei­te­re Oper, die komö­di­an­tisch mit einem Ver­wechs­lungs­spiel auf das „Recht der ersten Nacht“ der Für­sten anspielt, von den inter­na­tio­na­len Nach­wuchs­stars der euro­päi­schen Opern­sze­ne in nur drei Wochen in einem Orche­ster- und Opern­work­shop erar­bei­tet wird. Ganz ohne Star­al­lü­ren, mit viel Spaß und fern ab der Hoch­schu­len in einem geschütz­ten Rah­men im Bam­ber­ger Stadt­thea­ter. Im Anschluss an die Work­shops wer­den sechs hoch­ka­rä­ti­ge Opern­auf­füh­run­gen mit den Stars von mor­gen auf die Büh­ne gebracht.

„Das ist ein­zig­ar­tig in der Aus­bil­dungs­land­schaft, dass die jun­gen Sän­ger auch eine Opern­rou­ti­ne mit meh­re­ren Auf­füh­run­gen ken­nen­ler­nen. Und ganz neben­bei gelingt es mit dem Nach­wuchs­pro­jekt, die ehe­ma­li­ge Opern­haus­kul­tur, die spä­te­stens mit dem zwei­ten Welt­krieg in Bam­berg been­det wur­de, im ein­sti­gen Opern­haus von E.T.A. Hoff­mann zu reak­ti­vie­ren“, so Weser.

Auch Kam­mer­sän­ge­rin Ange­li­ka Kirch­schla­ger betrach­tet das Pro­jekt als ein­zig­ar­tig: „Ich ken­ne sonst sol­che Pro­jek­te nicht. Das gab es auch zu mei­ner Zeit lei­der nicht. Es ist unfass­bar wert­voll, dass sich die jun­gen Talen­te dort ganz ohne Druck aus­pro­bie­ren können.“

Neu in die­sem Jahr ist die inter­na­tio­na­le Ver­net­zung mit den Musik­kon­ser­va­to­ri­en in Linz, Vicen­ca und Sala­man­ca. Sie haben für die Som­mer Oper Bam­berg 2011 die Orche­ster­mu­si­ker zu Pro­be­vor­spie­len dort vor Ort eingeladen.

Aus 380 Sän­ger­be­wer­bun­gen aus 32 Natio­nen wur­den 15 viel­ver­spre­chen­de jun­ge Opern­ta­len­te für die Som­mer Oper Bam­berg 2011 ausgewählt

Auf sehr gro­ße Reso­nanz stieß die Aus­schrei­bung des 4. euro­päi­schen Work­shops von Weser bei den jun­gen Bewer­bern im Alter von 20 – 35 Jah­ren, die zu ger­ne in die Rol­len von Susan­na, Grä­fin Rosi­na, Figa­ro oder Che­ru­bi­no schlüp­fen woll­ten. Aus ins­ge­samt 380 Sän­ger­be­wer­bun­gen aus 32 Natio­nen wur­den 15 Sän­ger aus­ge­wählt. Die fünf Haupt­rol­len wur­den wie­der dop­pelt besetzt. Bei der Som­mer Oper Bam­berg gilt die Dop­pel­be­set­zung als fester Pro­gramm­be­stand­teil des euro­päi­schen Nach­wuchs­pro­jek­tes: denn allen 15 jun­gen Opern­sän­gern wird mit zwei fixen Ensem­ble­be­set­zun­gen die Chan­ce gebo­ten, wei­ter an Ihrer Opern­kar­rie­re zu arbeiten.

Geübt wird vor­her im Mei­ster­kurs mit Kam­mer­sän­ge­rin Ange­li­ka Kirch­schla­ger aus Wien. Die sze­ni­sche Arbeit über­nimmt Thea­ter­in­ten­dant und Regis­seur Rai­ner Lewan­dow­s­ki, Operni­ta­lie­nisch wird bei Valen­ti­na di Taran­to belegt, ein Semi­nar zu Kar­rie­re­per­spek­ti­ven wird von Her­mann Schnei­der, dem Inten­dan­ten des Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg, ange­bo­ten. Außer­dem erhal­ten aus­ge­wähl­te Sän­ger der Som­mer Oper Bam­berg 2011 im Anschluss die Mög­lich­keit für ein Sti­pen­di­um des Richard-Wag­ner- Ver­ban­des Bam­berg, ein Rol­len-Enga­ge­ment am Main­fran­ken Thea­ter Würz­burg und einen Agen­tur­ver­trag bei der Künst­ler­agen­tur Arti­sta Inter­na­tio­nal in Berlin.

Im inter­na­tio­nal zusam­men­ge­setz­ten Orche­ster ande­ren musi­ka­li­schen Spra­chen begeg­nen Für die 34 jun­gen Orche­ster­mu­si­ker aus 12 Län­dern steht zusätz­lich ein eige­nes Kam­mer­kon­zert in Koope­ra­ti­on mit dem inter­na­tio­na­len Sti­pen­dia­ten­haus Vil­la Con­cor­dia auf dem Pro­gramm, sowie ein Impuls­vor­trag zum The­ma Prä­sen­ta­ti­on beim Pro­be­spiel­trai­ning von dem erfah­re­nen Unter­neh­mens­coach Micha­el Ehlers aus Bamberg.

Weser, selbst Orche­ster­mu­si­ker, war es bei der Ent­wick­lung des Work­shop-Kon­zep­tes ein beson­de­res Anlie­gen, die Orche­ster­mu­si­ker gleich­be­rech­tigt neben den ange­hen­den Opern­sän­ger für die Auf­füh­run­gen vor­zu­be­rei­ten. „Mir ist es wich­tig, auch die Musi­ker in den gesam­ten Pro­zess der Oper ein­zu­be­zie­hen, bei­de als Teil des Gan­zen zu erfas­sen. Das erfah­ren die Musi­ker meist nie wie­der so, aber es schafft einen ande­ren Blick auf ihre kom­men­de Kar­rie­re in den Opern­häu­sern. Außer­dem ist es ent­schei­dend für Musi­ker, sich nach außen inter­na­tio­nal, weg von der Hoch­schu­le zu ori­en­tie­ren und ande­ren musi­ka­li­schen Spra­chen zu begeg­nen“, so der Musi­ker und Diri­gent Till Fabi­an Weser. Neu 2011: histo­ri­sche Auf­füh­rungs­pra­xis mit renom­mier­ten Dozen­ten für Alte Musik und eine inter­na­tio­na­le Ver­net­zung mit den Musik­kon­ser­va­to­ri­en in Linz, Vicen­ca und Salamanca.

Für die opti­ma­le Vor­be­rei­tung der ope­ra buf­fa „Le noz­ze die Figa­ro“ holt sich der musi­ka­li­sche Lei­ter wei­te­re erfah­re­ne Musi­ker und Dozen­ten spe­zi­ell für Alte Musik hin­zu. Clai­re Gene­wein (Tra­vers­flö­te) und Michi Gaigg (Barock­gei­ge) u. a. von der Anton-Bruck­ner-Pri­vat­uni­ver­si­tät aus Linz, sowie Jona­than Pia (Natur­trom­pe­te) vom Con­ser­va­to­rio di Musi­ca di Vicen­ca und Pilar Mon­toya vom Con­ser­va­to­rio Supe­ri­or de Músi­ca de Sala­man­ca unter­rich­ten nach Erkennt­nis­sen der histo­ri­schen Auf­füh­rungs­pra­xis. Erst­ma­lig wur­den 2011 Pro­be­spie­le in den Hoch­schu­len vor Ort ange­bo­ten. Neben den Pro­be­spie­len an vier deut­schen Hoch­schul­stand­or­ten waren dies u.a. in Spa­ni­en, Ita­li­en, Öster­reich und Tschechien.

RESEO-Koope­ra­ti­on

Das vor­ge­se­he­ne Fach­sym­po­si­um in Koope­ra­ti­on mit Reseo muss­te lei­der aus finan­zi­el­len Grün­den abge­sagt wer­den. Das euro­päi­sche Netz­werk aus Brüs­sel ver­mit­telt klei­ne­re Opern­pro­jek­te mit gro­ßen Insti­tu­tio­nen zur Wie­der­be­le­bung und Erhal­tung der Opern­kul­tur Euro­pas. Vor­ge­se­hen waren Fach­vor­trä­ge inter­na­tio­nal renom­mier­ter Gast­do­zen­ten zum The­ma Opern­nach­wuchs in Euro­pa. Den Opern­chor aus dem tsche­chi­schen Brünn unter­stüt­zen Sän­ger aus der Regi­on Bam­berg Bereits im Novem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res begann das Recrui­ting für den Opern­chor der Som­mer Oper Bam­berg. Chor­di­rek­tor Chri­sti­an Jeub vom Musik­thea­ter aus Gel­sen­kir­chen bot ein Opern­chor­se­mi­nar an und ermög­lich­te ein­zel­nen Sän­gern der Regi­on an den Auf­füh­run­gen teil­zu­neh­men. Zusätz­lich wur­den im Febru­ar Sän­ger aus der Regi­on zum Casting für den Chor ein­ge­la­den. Damit soll auch in der Regi­on selbst die Oper wie­der an Attrak­ti­vi­tät gewinnen.

Auto­gram­me, Wid­mun­gen, För­der­pro­gramm: Wer die Talen­te der Som­mer Oper Bam­berg 2011 för­dern will, schaut ein­fach mal auf die Web­site der Som­mer Oper Bam­berg 2011. Da erwar­ten die Fans auch jede Men­ge Auto­gram­me und per­sön­li­che Wid­mun­gen, u. a. auch von der belieb­ten Kam­mer­sän­ge­rin Ange­li­ka Kirchschlager.

All­ge­mein

Die Som­mer Oper Bam­berg ist ein euro­päi­sches Pro­jekt zur För­de­rung des Orche­ster- und Opern­nach­wuch­ses. Die Ver­an­stal­tung wur­de 2005 von Musi­ker und Diri­gen­ten Till Fabi­an Weser initi­iert. Sie bie­tet begab­ten Stu­den­ten und Absol­ven­ten aus den Mit­glied­staa­ten der EU eine ein­ma­li­ge Platt­form für erste prak­ti­sche Opern­erfah­run­gen in der rea­len Thea­ter­welt. Dazu wer­den Musik­stu­den­ten sowie jun­ge Musi­ker mit abge­schlos­se­nem Stu­di­um gemein­sam mit begab­ten Gesangs­stu­den­ten und jun­gen, gera­de aus­ge­bil­de­ten Sän­gern mit ersten Opern­erfah­run­gen ein­ge­la­den, in einem drei­wö­chi­gen Work­shop eine Oper mit erfah­re­nen Dozen­ten zu erar­bei­ten. Direkt im Anschluss an den Work­shop fol­gen sechs Auf­füh­run­gen der Oper am städ­ti­schen Thea­ter in Bamberg.

Beset­zung

Ensem­ble I & II :

La Cont­essa (Sopran): Son­ja Saric (SE) & Ana Schwed­helm (DE)
Il Con­te (Bari­ton): Eli­as Beni­to-Arranz (ES) & Jisu Park (Süd­ko­rea)
Susan­na (Sopran): Tama­ra Ban­je­se­vic (SE) & Iri­na Mari­nas (RU)
Figa­ro (Bass­ba­ri­ton): Bern­hard Han­sky (DE) & Yoshia­ki Kimu­ra (JP)
Che­ru­bi­no (Mez­zo­so­pran): Marei­ke Braun (DE) & Haru­na Yama­za­ki (JP)
Mar­cel­li­na (Mez­zo­so­pran): Kate­ri­na Rous­sou (GR)
Bar­to­lo (Bass): Mar­tin-Jea­seok Ohu (Süd­ko­rea)
Bar­ba­ri­na (Sopran): Geor­gia Try­fo­na (GR)
Basi­lio & Don Cur­zio (Tenor): Sören Rich­ter (DE)
Anto­nio (Bass): Chri­stoph Seidl (AT)
Opern­chor unter der Lei­tung von Chri­sti­an Jeub:
Chor Vox Iuve­na­lis, Brünn (CZ) sowie Sän­ger der Region

VVK Start: 20. Sep­tem­ber 2011 / Kar­ten: 26 bis 30 Euro

Thea­ter­kas­se Tel. 0951–87-3030 , www​.thea​ter​-bam​berg​.de, BVD, Tel. 0951–98082-20, www​.bvd​-ticket​.de, Geschäfts­stel­len der Frän­ki­schen Tags, www​.infran​ken​.de

Wei­te­re Infos: www​.som​mer​-oper​-bam​berg​.de

Pre­miè­re I 4. Okto­ber 2011, 20 Uhr

Pre­miè­re II 6. Okto­ber 2011, 20 Uhr

Wei­te­re Vor­stel­lun­gen 7., 9., 10. und 12. Okt., jeweils 20 Uhr, außer 9. Okt.: 19:30 Uhr

Ver­an­stal­tungs­ort E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg

Musi­ka­li­sche Lei­tung: Till Fabi­an Weser
Chor­lei­tung: Chri­sti­an Jeub
Regie: Rai­ner Lewan­dow­s­ki (Inten­dant E.T.A.-Hoffmann-Theater, Bamberg)
Aus­stat­tung: Uwe Oelkers

Pro­jekt­part­ner: Bam­berg E.T.A.-Hoffmann-Theater Bam­berg, Inter­na­tio­na­les Künst­ler­haus Vil­la Con­cor­dia, Richard-Wag­ner-Ver­band Bamberg
Pro­jekt­part­ner DE: Main­fran­ken­thea­ter Würz­burg, Agen­tur Arti­sta Inter­na­tio­nal (Ber­lin)
Pro­jekt­part­ner Euro­pa: Anton-Bruck­ner Uni­ver­si­tät Linz (AT), Con­ser­va­to­rio supe­ri­or de Musi­ca de Sala­man­ca (ES), Con­ser­va­to­rio di Musi­ca di Vicen­za (IT), Chor Vox Iuve­na­lis (Brno, CZ)