Bam­ber­ger Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um wird kom­plett neu gestaltet

Neu­eröff­nung zur Lan­des­gar­ten­schau im April 2012

Gärtner- und Häckermuseum

Gärt­ner- und Häckermuseum

Seit mitt­ler­wei­le 32 Jah­ren berei­chert das Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um die Bam­ber­ger Muse­ums­land­schaft. In weni­gen Wochen schließt es sei­ne Pfor­ten. Aber nur für kur­ze Zeit. Schon im April 2012 – pünkt­lich zur Lan­des­gar­ten­schau – wird es in neu­em Glanz erstrah­len. Bei der Moder­ni­sie­rung ste­hen die Ver­ant­wort­li­chen vor einer gro­ßen Her­aus­for­de­rung. Denn das Muse­um soll kom­plett neu gestal­tet, ohne tief­grei­fend ver­än­dert zu werden.

„Heu­te sind nur noch etwa 40 von den über 440 Gärt­ner­fa­mi­li­en in Bam­berg übrig“, weiß Pan­kraz Deu­ber, Vor­sit­zen­der des Ver­eins Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um Bam­berg. Der Ver­ein ist seit der Eröff­nung im Jahr 1979 Trä­ger des euro­pa­weit ein­zig­ar­ti­gen Muse­ums. In einem typi­schen Bam­ber­ger Gärt­ner­haus in der Mit­tel­stra­ße 34 wird sdas Leben, Woh­nen und Arbei­ten der Gärt­ner und Häcker um 1900 dar­ge­stellt. Neben alten Urkun­den und Möbeln, Trach­ten und Bil­dern, Rechen, Schau­feln und ande­ren Gebrauchs­ge­gen­stän­den fin­den sich hier wah­re Schät­ze, wie zum Bei­spiel eine fast vier Qua­drat­me­ter gro­ße Sei­den­fah­ne aus dem Jahr 1888 oder Trink­ge­fä­ße aus dem Jahr 1710. Bis vor weni­gen Wochen wuss­te nie­mand, was genau sich im Muse­um befin­det und wie viel davon. Denn inven­ta­ri­siert wur­den die (Dauer-)Leihgaben und Schen­kun­gen erst jetzt. Damit ist der erste Schritt der Moder­ni­sie­rung getan.

Doch die größ­te Arbeit steht noch bevor: Ein Muse­um im Muse­um soll ent­ste­hen, ein Muse­um des 21. Jahr­hun­derts. Mit moder­nen Medi­en, wie Film­clips und Audio-Gui­des, sol­len die ein­zel­nen Expo­na­te erklärt wer­den. „Die wirt­schafts­ge­schicht­li­che Bedeu­tung der Gärt­ner und Häcker für Bam­berg wird neu auf­ge­nom­men, ein brei­te­res Publi­kum soll ange­spro­chen wer­den“, erklärt Dr. Ulri­ke Lai­b­le, Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe der Stadt Bam­berg, das Vor­ha­ben. Sie koor­di­niert die Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem Trä­ger­ver­ein und dem Kul­tur- und Muse­ums­wis­sen­schaft­ler Dr. Huber­tus Habel, der für die wis­sen­schaft­li­che Kon­zep­ti­on zustän­dig ist, sowie dem Inge­nieur Andre­as Pietsch, in des­sen Hän­den die neue Gestal­tung liegt.

Auch der muse­ums­ei­ge­ne Gar­ten soll neu ange­legt wer­den. Lai­b­le plant auch eine Zusam­men­ar­beit mit den Schu­len. Das Muse­um soll fami­li­en­freund­li­cher wer­den und vor allem Kin­der und Jugend­li­che begei­stern. Über 290.000 Euro kostet die Moder­ni­sie­rung, von der der Trä­ger­ver­ein mit rund 70.000 Euro fast ein Vier­tel selbst finan­ziert. Aber dane­ben gehö­ren auch die Stadt Bam­berg, das Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Ver­kehr, Bau und Stadt­ent­wick­lung, die Lan­de­stel­le für die nicht­staat­li­chen Muse­en und die Baye­ri­sche Lan­des­stif­tung zu den Geld­ge­bern, denn „das Muse­um ist wegen sei­ner Ein­zig­ar­tig­keit beson­ders för­de­rungs­wür­dig“, stellt Lai­b­le her­aus. Pan­kraz Deu­ber, selbst Gärt­ner und neben­bei auch noch Stadt­rat, ist vom neu­en Kon­zept über­zeugt, auch wenn er anfangs skep­tisch war. „Nach 30 Jah­ren ist eine Moder­ni­sie­rung ein­fach an der Zeit“, sagt er. Er ist gespannt wie die Plä­ne nun in die Tat umge­setzt wird.

Mit der Neu­ge­stal­tung geht auch eine Aus­wei­tung der Öff­nungs­zei­ten ein­her. Ab April 2012 wird das Gärt­ner- und Häcker­mu­se­um von Diens­tag bis Sonn­tag zwi­schen 10.00 und 17.00 Uhr für Besu­cher geöff­net sein.