Ver­tre­ter­ver­samm­lung der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung Nordbayern

Zukunft und Finan­zen im Blick der Selbstverwaltung

Karl-Heinz Nät­scher, Vor­sit­zen­der der Ver­tre­ter­ver­samm­lung der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung (DRV) Nord­bay­ern, konn­te noch­mals rund 80 Mit­glie­der der Selbst­ver­wal­tung offi­zi­ell begrü­ßen. Nach der Sozi­al­wahl 2011 wird sich aller­dings ab der näch­sten Legis­la­tur­pe­ri­ode zum 01. Okto­ber 2011 die Ver­tre­ter­ver­samm­lung und der Vor­stand deut­lich ver­klei­nern: „Die Ver­tre­ter­ver­samm­lung umfasst dann noch je 15 Ver­tre­ter der Ver­si­cher­ten und Arbeit­ge­ber, der Vor­stand je 6 Per­so­nen“ so Vor­stands­vor­sit­zen­der Micha­el Bischof. Die ehren­amt­li­che Tätig­keit von Vor­stand und Ver­tre­ter­ver­samm­lung wird des­halb nicht geschmä­lert. Sie tref­fen wei­ter­hin wich­ti­ge Per­so­nal­ent­schei­dun­gen, ver­ab­schie­den den Haus­halt und garan­tie­ren dadurch die spar­sa­me Ver­wen­dung der Beitragsgelder.

Wer­ner Krempl, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der DRV Nord­bay­ern, konn­te der Ver­tre­ter­ver­samm­lung von erfolg­rei­chen Spar­maß­nah­men berich­ten. Ein, in die­sem Fall vom Gesetz­ge­ber, vor­ge­se­he­nes Spar­ziel wur­de erreicht. „Der gesetz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung wur­de auf­er­legt, 10 Pro­zent ihrer Ver­wal­tungs- und Ver­fah­rens­ko­sten bis Ende 2010 ein­zu­spa­ren. Die­se 10 pro­zen­ti­ge Ein­spar­vor­ga­be hat unser Haus erreicht,“ bestä­tig­te Krempl der Ver­tre­ter­ver­samm­lung. Pro­ble­ma­tisch sähe er aller­dings die vom zustän­di­gen Mini­ste­ri­um vor­ge­se­he­nen wei­te­ren Per­so­nal­kür­zun­gen, wei­te­re 105 Stel­len müs­se die DRV Nord­bay­ern bis 2017 noch abbau­en. 172 Voll­zeit­kräf­te wur­den im Rah­men der Fusi­on der DRV Ober- und Mit­tel­fran­ken mit der DRV Unter­fran­ken bereits abgebaut.

Ein wei­te­res Pro­blem sei laut Krempl die Höhe des Bud­gets für Reha­bi­li­ta­ti­ons­lei­stun­gen. „Ent­schei­dend ist der objek­tiv fest­ge­stell­te Reha­be­darf jedes Ein­zel­nen, nicht das vor­han­de­ne Geld darf letzt­lich aus­schlag­ge­bend sein.“ Die DRV Nord­bay­ern muss­te im Jahr 2010 ihr Reha­bud­get um rund 1,5 Mil­lio­nen Euro über­schrei­ten. Sie sei aber nicht der ein­zi­ge Ren­ten­ver­si­che­rungs­trä­ger, der sein Bud­get nicht ein­hal­ten konn­te. Die Erhö­hung des Bud­gets und sach­ge­rech­te Ver­tei­lung nach Antrags­zah­len wer­de der­zeit in den bun­des­wei­ten Gre­mi­en der gesetz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung dis­ku­tiert. Laut Krempl gel­te es, vor allem die Erhö­hung des Gesamt-Reha-Bud­gets – mit guten Argu­men­ten – vom Gesetz­ge­ber zu fordern.

Wil­ly Wil­le­ke, Mit­glied der Geschäfts­füh­rung, berich­te­te vom bun­des­wei­ten Netz der Aus­kunfts- und Bera­tungs­stel­len der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung. Laut For­de­rung des Bun­des­rech­nungs­ho­fes dürf­ten bun­des­weit nur 158 Aus­kunfts- und Bera­tungs­stel­len exi­stie­ren, 245 sei­en es der­zeit noch. „Das bedeu­tet, wir haben Hand­lungs­be­darf im Grö­ßen­um­fang von 87 Dienst­stel­len.“ Nord­bay­ern dür­fe dem­nach nur acht Aus­kunfts- und Bera­tungs­stel­len haben, der­zeit sei­en es noch zehn. Eines sei jedoch klar: „Redu­zie­rung bedeu­tet nicht, dass unse­re Ver­si­cher­ten Ein­bu­ßen im Hin­blick auf Ser­vice oder Qua­li­tät zu befürch­ten haben“, beton­te Willeke.

Gast­red­ner Prof. Dr. Dr. h. c. Eber­hard Eichen­ho­fer (Uni­ver­si­tät Jena) kam in sei­nem Vor­trag zum The­ma „Zukunft der Ren­ten­ver­si­che­rung – Ren­ten­ver­si­che­rung der Zukunft“ zu fol­gen­dem Fazit:

  • Die Ren­ten­ver­si­che­rung ist und bleibt Basissicherung.
  • Sie ist sta­bi­ler als kapi­tal­ge­bun­de­ne Sicherungen.
  • Die Ren­ten­ver­si­che­rung muss den Abstand zur Grund­si­che­rung auch im Drei-Säu­len-Modell der Alters­si­che­rung wahren!

Und: Bes­ser eine Ren­ten­ver­si­che­rung mit spä­te­rem Ren­ten­ein­tritt, als eine sol­che mit gerin­ger Distanz zur Grundsicherung.