Tagung des Eli­te­stu­di­en­pro­gramms „Macro­mole­cu­lar Sci­ence“ am 22. Juli 2011 auf Schloss Thurnau

Che­mie und Ethik – Nach­hal­tig­keit als wis­sen­schafts­ethi­sche Herausforderung

„Nach­hal­tig­keit“ wird in Poli­tik, Wirt­schaft und Gesell­schaft meist unhin­ter­fragt als Ziel oder Wert auf­ge­fasst, an dem sich grund­le­gen­de Ent­schei­dun­gen zu ori­en­tie­ren haben. Auch die Che­mie sieht sich auf­ge­for­dert, an neu­en Kon­zep­ten mit­zu­wir­ken, die das Prä­di­kat „nach­hal­tig“ ver­die­nen. Aber ist Nach­hal­tig­keit aus sich her­aus als etwas aus­nahms­los Gutes, unein­ge­schränkt zu För­dern­des zu ver­ste­hen? Oder bedür­fen Pla­nun­gen und Ent­schei­dun­gen, gera­de wenn sie nach­hal­tig sind, einer ethi­schen Über­prü­fung und Regu­lie­rung? Und wenn ja, wel­che Kon­se­quen­zen erge­ben sich für die Che­mie als Wis­sen­schaft und für das Selbst­ver­ständ­nis des Chemikers?

Mit die­sen grund­le­gen­den Fra­gen befasst sich am 22. Juli 2011 ein Semi­nar auf Schloss Thur­n­au unter dem Leit­the­ma „Che­mi­stry: Ethics for Sus­taina­bi­li­ty“. Ver­an­stal­ter ist das Eli­te­stu­di­en­pro­gramm „Macro-mole­cu­lar Sci­ence“ an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, das aus dem Eli­te­netz­werk Bay­ern (ENB) geför­dert wird.

Aus­ge­hend vom Begriff der „Nach­hal­tig­keit“ wer­den grund­le­gen­de Bezie­hun­gen erör­tert, die zwi­schen der Che­mie in For­schung und Aus­bil­dung einer­seits und der Ethik im 21.Jahrhundert ande­rer­seits bestehen – oder doch bestehen soll­ten. Ein Schwer­punkt liegt dabei auf der Fra­ge, inwie­weit die Che­mie ethi­sche Ver­ant­wor­tung wahr­neh­men kann und muss. Die Vor­trä­ge und anschlie­ßen­den Dis­kus­sio­nen fin­den in eng­li­scher und deut­scher Spra­che statt. Stu­die­ren­de aller Fach­rich­tun­gen sind ein­ge­la­den, nach Thur­n­au zu kom­men und sich am wis­sen­schaft­li­chen Aus­tausch zu betei­li­gen. Auch die Medi­en sind herz­lich willkommen!

Die Tagung wird um 9:30 Uhr von Prof. Dr. Hans-Wer­ner Schmidt eröff­net, dem Vize­prä­si­den­ten der Uni­ver­si­tät Bay­reuth für den Bereich For­schung und wis­sen­schaft­li­cher Nach­wuchs und Lei­ter des Eli­te­stu­di­en­pro­gramms „Macro­mole­cu­lar Sci­ence“. Anschlie­ßend spricht Prof. em. Dr. Hart­mut Frank, der in Bay­reuth den Lehr­stuhl für Umwelt­che­mie und Öko­to­xi­ko­lo­gie inne­hat­te. In den letz­ten Jah­ren hat er mit den „Cheesefondue“-Konferenzen den inter­dis­zi­pli­nä­ren Dia­log über wis­sen­schafts­ethi­sche Fra­gen vor­an­ge­bracht. Sein The­ma lau­tet: „Nach­hal­tig­keit durch Che­mie: eine Bildungsfrage“.

Danach haben aus­wär­ti­ge Gast­re­fe­ren­ten aus Deutsch­land und Ita­li­en das Wort. Mit ihren Vor­trä­gen wol­len sie Brücken schla­gen zwi­schen den Kom­pe­ten­zen der Che­mie und ethi­schen Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft. Zum lite­ra­ri­schen Aus­klang der Tagung liest der Bay­reu­ther Thea­ter- und Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­ler Senou­vo Zin­sou aus sei­ner Erzäh­lung „Le Medi­ca­ment“ (auf deutsch und französisch).

Regi­strie­rung:
E‑Mail: enb.​macromolecularscience@​uni.​bayreuth.​de
Tele­fon: +49 (0)921 552980

Tagungs­pro­gramm:
www​.uni​-bay​reuth​.de/​p​r​e​s​s​e​/​i​n​f​o​/​2​0​1​1​/​C​h​e​m​i​s​t​r​y​-​S​u​s​t​a​i​n​a​b​i​l​i​t​y​.​pdf