THW Forch­heim: Modern­ste Tech­nik für den Ein­satz auf der Autobahn

Modernste Technik

Modern­ste Technik

Schon seit Jah­ren sind die Hel­fer des THW Forch­heim an ver­kehrs­rei­chen Wochen­en­den auf den umlie­gen­den Auto­bah­nen unter­wegs, um die Poli­zei zu unter­stüt­zen und im Fal­le eines Unfalls sofort hel­fen zu kön­nen. Der Auto­bahn­be­reit­schafts­dienst, auch THV-Dienst genannt, fin­det regel­mä­ßig im Wech­sel mit den Orts­ver­bän­den Bam­berg und Kirch­eh­ren­bach statt. THV steht dabei für Tech­ni­sche Hil­fe auf Ver­kehrs­we­gen und wird vor allem zu Feri­en­be­ginn und Feri­en­en­de durch­ge­führt, um den Men­schen eine freie Fahrt in ihren Urlaub zu ermög­li­chen. Bei Pan­nen und Unfäl­len lei­stet das THW Erste Hil­fe, lei­tet Ret­tungs­maß­nah­men ein und sorgt für einen rei­bungs­lo­sen Verkehrsfluss.

Doch nicht nur die Ein­satz­kräf­te unse­res Orts­ver­ban­des ver­rich­ten schon seit Jah­ren ihren Dienst auf den Auto­bah­nen 73, 70 und der B 505 – auch die Aus­rü­stung hat mitt­ler­wei­le eini­ge Jah­re auf dem Buckel. Nicht ver­wun­der­lich ist es daher dass der Zahn der Zeit an Fahr­zeug und Gerät genagt hat.

Daher wur­de zum einen das THV-Fahr­zeug neu lackiert und mit einer auf­fäl­li­gen Bekle­bung ver­se­hen wel­che den Hel­fern auf der Auto­bahn mehr Sicher­heit bie­ten soll. Zum ande­ren schaff­te der Hel­fer­ver­ein mit Unter­stüt­zung zusätz­li­cher Spen­den einen neu­en Ret­tungs­satz an. Der Orts­ver­band dürf­te dabei eine der ersten Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen in Deutsch­land über­haupt sein der einen der ersten voll­wer­ti­gen Ret­tungs­sät­ze mit Akku­an­trieb ange­schafft hat. Vor­teil dabei liegt zum einen an der Gewichts­er­spar­nis gegen­über einem Satz mit Hydrau­lik­ag­gre­gat zum ande­ren haben die Hel­fer einen nahe­zu unbe­grenz­ten Akti­ons­ra­di­us was auch bei ande­ren Ein­sät­zen des THW abseits der Ver­kehrs­we­ge ein gro­ßer Vor­teil sein kann.

Um die Hel­fer auf die per Knopf­druck sofort ein­satz­be­rei­ten Gerä­te zu schu­len wur­de für den Orts­ver­band eine Auf­fri­schung in der Ret­tung aus Fahr­zeu­gen durch­ge­führt. Bereits vier Grup­pen absol­vier­ten die zwei­tä­gi­ge Aus­bil­dung bestehend aus Theo­rie und Pra­xis. Ziel der Aus­bil­der war es die Hel­fer auf ein glei­che hohes Niveau und einem ein­heit­li­chen Stan­dard in der Vor­ge­hens­wei­se zu brin­gen. Stan­dard­ein­satz­re­geln für einen Ver­kehrs­un­fall wur­den dabei eben­so ver­in­ner­licht wie der siche­re Umgang mit hydrau­li­schem Ret­tungs­ge­rät, Glas­ma­nage­ment­aus­stat­tung und Per­so­nal­ein­tei­lung und Pati­en­ten­ori­en­tier­ter Ret­tung. Des Wei­te­ren wur­de auf das The­ma „Ret­tungs­kar­te“ ein­ge­gan­gen. Da die Fahr­zeug­indu­strie noch nicht ver­pflich­tet ist die­se in ihren Neu­wa­gen bei­zu­le­gen wur­den den Teil­neh­mern der Schu­lung auf Wunsch die zu ihrem Pri­vat-PKW pas­sen­de Ret­tungs­kar­te und der dazu­ge­hö­ri­ge Hin­weis­auf­kle­ber für die Wind­schutz­schei­be aus­ge­hän­digt, denn die unter­schied­li­chen Ein­bau­or­te der Air­bags und Bat­te­rien sowie wei­te­rer Sicher­heits­fea­tures der Fahr­zeu­ge auf unse­ren Stra­ßen kosten bei einem Unfall den Ret­tern wert­vol­le Zeit.

Auf die­se Pro­ble­ma­tik ging man dann auch beim Pra­xis­teil ein. Zum Üben wur­den dort je Grup­pe fünf Schrott­au­tos in ver­schie­de­nen Sze­na­ri­en zer­legt. Dabei wur­de neben „PKW auf Rädern“ auch das Vor­ge­hen bei einem Fahr­zeug auf der Sei­te, auf dem Dach und an einem stark defor­mier­ten Fahr­zeug geübt. Ein gro­ßes Dan­ke­schön an die­ser Stel­le an die Fir­ma Auto­ver­wer­tung Streng, die dem THW Forch­heim schon seit Jah­ren unent­gelt­lich aus­ran­gier­te KFZ zum Üben bereit­stellt, und auch die­ses Mal wie­der ins­ge­samt 20 Fahr­zeu­ge zur Ver­fü­gung stell­te. Zum Abschluss wur­den noch wei­te­re Tricks aus­pro­biert wie das Ret­ten des Unfall­op­fers mit der Schlüs­sel­loch­me­tho­de. Dabei wird der Ver­un­fall­te mög­lichst scho­nend durch den Kof­fer­raum geret­tet – das kann zum Bei­spiel not­wen­dig wer­den, wenn ande­re Zugän­ge nicht mög­lich sind.

Das Fazit der Hel­fer viel durch­weg posi­tiv aus. So fühl­ten sich nach der Aus­bil­dung alle gut auf einen mög­li­chen Ein­satz vor­be­rei­tet. Eben­so posi­tiv fiel die Bewer­tung der neu­en Aus­stat­tung aus wel­che dem­nächst in einem geson­der­ten Bericht näher vor­ge­stellt wird.

Text: Jür­gen Hoppe
Fotos: Mar­cel Holler