Grü­ne for­dern „Haus der Buchen“ für Steigerwald

„Zen­trum-Nach­hal­tig­keit-Wald“ erfüllt nicht die Kri­te­ri­en für einen moder­nen Naturschutz

Die Grü­nen im Baye­ri­schen Land­tag und im Kreis Bam­berg kri­ti­sie­ren die gest­ri­ge Ent­schei­dung des Mini­ster­ra­tes für ein so genann­tes „Zen­trum-Nach­hal­tig­keit-Wald“ im Stei­ger­wald. „Die Ent­schei­dung, die Rea­li­sie­rung des Nach­hal­tig­keits-Zen­trums im Stei­ger­wald vor­an zu trei­ben, ist kei­ne gute Ent­schei­dung für den Schutz der Natur in Bay­ern“, erklärt der umwelt­po­li­ti­sche Spre­cher Chri­sti­an Magerl. Bei die­sem Zen­trum lie­ge der Schwer­punkt auf der Nut­zung des Stei­ger­wal­des und nicht auf des­sen Schutz. Sinn­voll wäre es gewe­sen, das von einer Initia­ti­ve aus der Regi­on gefor­der­te „Haus der Buchen“ umzusetzen.

„Der baye­ri­sche Natur­schutz­fonds hat bereits 60.000 Euro für ein Kon­zept für das ‚Haus der Buchen’ geneh­migt“, so Chri­sti­an Magerl. „In Anbe­tracht der inter­na­tio­na­len Ver­ant­wor­tung, die Deutsch­land für den Schutz der Buchen­wäl­der hat, ist es drin­gend erfor­der­lich, die­ses Kon­zept rasch zu erstel­len und umzu­set­zen.“ Das „Zen­trum-Nach­hal­tig­keit-Wald“ wür­de sich dann erübrigen.

Ent­täuscht zei­gen sich auch die Grü­nen vor Ort. „Die­se Ent­schei­dung wirft die Ent­wick­lung der Regi­on um Jah­re zurück,“ sag­te der Bam­ber­ger Kreis­vor­sit­zen­de Andre­as Lösche, „mit die­ser Ent­schei­dung gegen wirk­li­chen Wald­schutz mit einem Wald­na­tur­schutz­ge­biet und einem Buchen­wald­zen­trum mit ent­spre­chen­den For­schungs- und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen ver­spielt die Staats­re­gie­rung die Chan­ce auf Auf­nah­me eines Teils des Stei­ger­wal­des in das UNESCO-Welt­na­tur­er­be. Ein tat­säch­li­cher Schub für Regio­nal­ent­wick­lung und Tou­ris­mus ist jetzt nicht zu erwar­ten. Das ist für unse­re Regi­on eine sehr bit­te­re Pil­le,“ mach­te Lösche deutlich.

Erst im Jahr 2009 hat­te sich die Bun­des­re­gie­rung auf der Bon­ner Arten­schutz­kon­fe­renz ver­pflich­tet, min­de­stens fünf Pro­zent der deut­schen Wäl­der aus der Nut­zung zu neh­men. „Offen­sicht­lich fühlt man sich in Bay­ern den Natur­schutz­zie­len nicht ver­pflich­tet, die man in Ber­lin als CSU selbst in die Wege lei­tet,“ so Lösche.