Land­kreis Forch­heim: Gemein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung des Bund Natur­schutz und des Land­rats zum 29. Run­den Tisch vom 7.6.2011

Anwe­send waren:
Land­rats­amt: Land­rat Rein­hardt Glau­ber, Rein­hold Göl­ler, Karin Lämmlein,
Bund Natur­schutz: Hein­rich Kat­ten­beck, Edu­ard Zöbel­ein, Dr. Fried­rich Oehme,
Natur­schutz­wacht: Gun­ter Brokt

Zum The­ma Natur­schutz ent­lang der Wie­sent gibt R. Göl­ler auf Nach­fra­ge von H. Kat­ten­beck bezüg­lich einer neu­er­lich ins Gespräch gebrach­ten und vom BN auch schon gefor­der­ten Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung (UVP) wegen Nut­zung der Wie­sent aus­führ­li­che Aus­künf­te mit dem Schwerpunkt:

Ein Arbeits­kreis der Regie­rung von Ober­fran­ken befasst sich wei­ter inten­siv mit dem The­ma „Kanu­fah­ren auf der Wie­sent“. Das Land­rats­amt hat sei­ner­seits durch ört­li­che und zeit­li­che Ein­schrän­kun­gen des frei­en Kanu­be­triebs sowie Decke­lung des Umfangs der Boots­ver­mie­tung für Ent­la­stung der Natur gesorgt. Durch die­se restrik­ti­ven Ver­ord­nun­gen sowie eine Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne zum Kanu­fah­ren erfährt der Zustand des Fluss­bio­tops Wie­sent zur Zeit kei­ne Ver­schlech­te­rung und es muss kei­ne Ver­träg­lich­keits­prü­fung durch­ge­führt wer­den.“ Offen­sicht­lich hat sich die Qua­li­tät der Ufer­bio­to­pe sogar ver­bes­sert. Dar­über hin­aus soll ein lau­fen­des Moni­to­ring, Beginn 2011, Auf­schluss dar­über lie­fern, wo noch wei­te­rer Hand­lungs­be­darf wäre. Der Bund Natur­schutz nimmt die Erklä­run­gen zur Kennt­nis und bit­tet bei wei­te­ren Über­le­gun­gen ein­ge­bun­den zu werden.

Beim The­ma der Ver­fol­gung von unge­neh­mig­ten Ver­än­de­run­gen an Land­schafts­ele­men­ten und Bio­to­pen durch die zustän­di­ge Behör­de des Land­rats­am­tes macht sich der Bund Natur­schutz auch zum Sprach­rohr umwelt­be­wuss­ter Bür­ger und for­dert strik­te­re Ahn­dung von Regelverstößen.

R. Göl­ler erklärt dazu, dass stets die Fra­ge der Geneh­mi­gungs­fä­hig­keit auch nach­träg­lich geprüft und eine güt­li­che Eini­gung ange­strebt wird. Wört­lich: „Das Land­rats­amt sieht den Schwer­punkt sei­ner Tätig­keit nicht dar­in Ver­fol­gungs­be­hör­de zu sein.“

Der Bund Natur­schutz for­dert, den Ermes­sens­spiel­raum der Behör­de zu Gun­sten der Natur­er­hal­tung aus­zu­schöp­fen. BN-Geschäfts­füh­rer Dr. Fried­rich Oeh­me zeigt an diver­sen Bei­spie­len, dass es immer wie­der zu unwie­der­bring­li­chen Ver­lu­sten für die Natur kommt, indem voll­ende­te Tat­sa­chen geschaf­fen wer­den, in der Regel ohne dass der Ver­ur­sa­cher nen­nens­wer­te Unan­nehm­lich­kei­ten zu fürch­ten hat (Auf­füll­flä­che im Wald bei Herolds­bach, Rodung im April bei Herolds­bach, Rodung von Ufer­bäu­men im Bau­ge­biet bei Trails­dorf, die zur Erhal­tung vor­ge­se­hen waren, Zer­stö­rung eines Orchi­deen­bio­tops durch Pfer­de­kop­pel bei Elsen­berg). Auf das Ärger­nis „Kna­ben­kraut zer­stört“ bei Elsen­berg (Ver­öf­fent­li­chung in NN und FT) ange­spro­chen, erklärt Frau Lämm­lein, dass sei­tens des Land­rats­am­tes bau­recht­lich zu prü­fen und natur­schutz­fach­lich zu klä­ren ist, ob man noch etwas ret­ten kann. Die Erwei­te­rung der Anla­ge erfolg­te ohne Geneh­mi­gung und kann noch nicht als erle­digt betrach­tet werden.

Auf die Fra­ge des BN-OG Vor­sit­zen­den Hein­rich Kat­ten­beck, wie der Land­rat zur For­de­rung der CSU Kirch­eh­ren­bach ste­he, den PKW-Land­kreis­park­platz gegen­über dem Gast­haus zum Wal­ber­la zu erwei­tern, erklär­te der Land­rat, dass er eine Erwei­te­rung durch den Land­kreis und auf Land­kreis­ko­sten ablehnt.