Neu­es Pro­jekt: Spit­zen­clu­ster Medi­zin­tech­nik als Stadt-Land-Part­ner­schaft in der Metro­pol­re­gi­on Nürnberg

Der Spit­zen­clu­ster Medi­cal Val­ley Euro­päi­sche Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg hat gemein­sam mit der Geschäfts­stel­le der Metro­pol­re­gi­on ein Pro­jekt gestar­tet, das neue­ste tech­ni­sche Lösun­gen aus dem Spit­zen­clu­ster Medi­zin­tech­nik mit den Bedar­fen der Woh­nungs­wirt­schaft und sozia­len Netz­wer­ken beson­ders in länd­li­chen Räu­men der Metro­pol­re­gi­on ver­bin­det. Mit der Ver­brei­tung von eHe­alth-Lösun­gen und alters­ge­rech­ten Assi­stenz­sy­ste­men wird ein mög­lichst (lebens-)langer Ver­bleib älte­rer Men­schen in der eige­nen Woh­nung ermög­licht. Geför­dert wird das Pro­jekt als Modell­vor­ha­ben der Raum­ord­nung (MORO) vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Ver­kehr, Bau und Stadt­ent­wick­lung (BMVBS).

Die Geschäfts­stel­le der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg hat sich gemein­sam mit dem Spit­zen­clu­ster Medi­cal Val­ley, dem Land­kreis Bam­berg, Woh­nungs­bau­ge­sell­schaf­ten in der Regi­on und ver­schie­de­nen regio­na­len sozia­len Netz­wer­ken erfolg­reich um das Modell­pro­jekt bewor­ben. In den kom­men­den zwei Jah­ren wer­den die länd­li­chen Räu­me in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg das Pflich­ten­heft im Bereich einer bezahl­ba­ren Daseins­vor­sor­ge mit definieren.

Die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung bringt zahl­rei­che Her­aus­for­de­run­gen in der Gesund­heits­ver­sor­gung von heu­te und mor­gen mit sich. So erge­ben sich neben einer ver­än­der­ten Nach­fra­ge in der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung bei­spiels­wei­se stei­gen­de Anfor­de­run­gen an das Wohn­um­feld. Dem „Gesund­heits­stand­ort Haus­halt“ kommt in die­sem Kon­text eine ganz beson­de­re Bedeu­tung zu. „Mit dem Pro­jekt Spit­zen­clu­ster Medi­zin­tech­nik als Stadt-Land-Part­ner­schaft geben die Pro­jekt­part­ner eine maß­ge­schnei­der­te Ant­wort auf kon­kre­te Aus­wir­kun­gen des demo­gra­fi­schen Wan­dels in der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg. Gemein­sam spie­len wir unse­re Stär­ken aus: Das ist die fach­li­che Kom­pe­tenz des Spit­zen­clu­sters Medi­cal Val­ley und das sind die gut funk­tio­nie­ren­den Netz­wer­ke der Metro­pol­re­gi­on. Im Pro­jekt wer­den sie zusam­men­ge­bracht“, schil­dert Land­rat Dr. Gün­ter Denz­ler, Land­rat des Land­krei­ses Bam­berg die Pro­jekt­stra­te­gie. Aus sei­ner Sicht ist das Pro­jekt sowohl aus gesund­heits­öko­no­mi­schen Grün­den wie auch aus Sicht einer lei­stungs­fä­hi­gen Gesund­heits­ver­sor­gung im länd­li­chen Raum zukunftsweisend.

Von den Her­aus­for­de­run­gen des demo­gra­fi­schen Wan­dels sind gera­de auch länd­lich struk­tu­rier­te Gebie­te betrof­fen. Gefragt sind Lösun­gen, die die­sen Her­aus­for­de­run­gen begeg­nen. Im Medi­cal Val­ley Euro­päi­sche Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, dem Spit­zen­clu­ster für Medi­zin­tech­nik, ent­wickeln Part­ner soge­nann­te eHe­al­th­Kon­zep­te und Assi­stenz­sy­ste­me, die sich an den Bedürf­nis­sen der Betrof­fe­nen ori­en­tie­ren. Im MORO-Pro­jekt wird der direk­te Dia­log zwi­schen Ent­wick­lern und Anwen­dern, d.h. mit der Woh­nungs­wirt­schaft, sowie mit loka­len und teil­re­gio­na­len sozia­len Netz­wer­ken, ermöglicht.

Die Ver­brei­tung vor­han­de­ner tech­nisch-orga­ni­sa­to­ri­scher Lösun­gen ver­läuft häu­fig in länd­li­chen Räu­men wesent­lich lang­sa­mer als in städ­ti­schen Räu­men. Dies resul­tiert aus der dor­ti­gen hohen Wohn­ei­gen­tums­quo­te und der Tat­sa­che, dass grö­ße­re Woh­nungs­un­ter­neh­men als eine wich­ti­ge Nach­fra­ger- und Mul­ti­pli­ka­to­ren­grup­pe haupt­säch­lich in den urba­nen Räu­men ver­or­tet sind. Mit der Joseph-Stif­tung und dem Evan­ge­li­schen Sied­lungs­werk in Bay­ern (ESW) sind zwei Woh­nungs­bau­ge­sell­schaf­ten im Pro­jekt betei­ligt, die Wohn­ein­hei­ten sowohl in den Bal­lungs­zen­tren als auch in länd­li­chen Regio­nen unterhalten.

Bei­spiel­haft genannt sei als kon­kre­tes Anwen­dungs­bei­spiel das Pro­jekt SOPHIA, das eine beson­de­re Stär­ke länd­li­cher Räu­me nutzt: das hohe ehren­amt­li­che Enga­ge­ment. SOPHIA ist ein Pro­jekt, das neben einem Haus­not­ruf durch Über­wa­chung aus­ge­wähl­ter Kör­per­funk­tio­nen auch sozia­le Betreu­ung anbie­tet. SOPHIA folgt einem Geschäfts­mo­dell, das nicht gewinn­ori­en­tiert ist und durch die Ein­be­zie­hung von Ehren­amt bezahl­ba­re Daseins­vor­sor­ge ermög­licht. Hier gibt es Hand­lungs­be­darf bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ver­mitt­lung sol­cher Model­le in die Flä­che. Im Modell­pro­jekt sind wei­te­re regio­na­le sozia­le Netz­wer­ke betei­ligt, so dass ein Trans­fer guter Ansät­ze in alle wei­te­re Teil­re­gio­nen erfol­gen kann.

Zita­te

Dr. Gün­ther Denz­ler, 1. stv. Rats­vor­sit­zen­der der Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg und Land­rat des Land­krei­ses Bamberg:

„Vor dem Hin­ter­grund des demo­gra­fi­schen Wan­dels gewinnt der Ein­satz neu­er Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gien an Bedeu­tung. Dem „Gesund­heits­stand­ort Haus­halt“ kommt z. B. im Zusam­men­hang mit Demenz­er­kran­kun­gen eine ganz beson­de­re Bedeu­tung zu. Älte­re Men­schen zie­hen einen mög­lichst (lebens-)langen Ver­bleib in der eige­nen Woh­nung gegen­über ande­ren Alter­na­ti­ven vor. Die Prä­fe­ren­zen die­ser Men­schen als auch die Optio­nen der Gesund­heits­po­li­tik müs­sen des­halb dahin gehen, die gesund­heit­li­che Lei­stungs­fä­hig­keit von Haus­hal­ten aus­zu­bau­en. Der Ansatz des Pro­jekt­an­tra­ges ist sowohl aus gesund­heits­öko­no­mi­schen Grün­den wie auch aus Sicht einer lei­stungs­fä­hi­gen Gesund­heits­ver­sor­gung im länd­li­chen Raum zukunftsweisend.“

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Dr. med. h.c. Erich R. Rein­hardt, Vor­stands­vor­sit­zen­der, Medi­cal Val­ley Euro­päi­sche Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg e.V.:

„Der demo­gra­fi­sche Wan­del stellt uns vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen in der Gesund­heits­ver­sor­gung von heu­te und mor­gen. Hier­von sind gera­de auch länd­lich struk­tu­rier­te Gebie­te betrof­fen. Gefragt sind Lösun­gen, die die­sen Her­aus­for­de­run­gen begeg­nen. Im Medi­cal Val­ley Euro­päi­sche Metro­pol­re­gi­on Nürn­berg, dem Spit­zen­clu­ster für Medi­zin­tech­nik, ent­wickeln Part­ner soge­nann­te eHe­al­th­Kon­zep­te und Assi­stenz­sy­ste­me, die sich an den Bedürf­nis­sen der Betrof­fe­nen ori­en­tie­ren. Im MORO-Pro­jekt for­cie­ren wir in Zusam­men­ar­beit mit der Woh­nungs­wirt­schaft, sowie mit loka­len und teil­re­gio­na­len sozia­len Netz­wer­ken den Wis­sens­aus­tausch zum Woh­le der Pati­en­ten. Damit lei­sten wir einen nach­hal­ti­gen Bei­trag zu einer bes­se­ren Gesundheitsversorgung.“

Han­nes B. Erhardt, Geschäfts­füh­rer Evan­ge­li­sches Sied­lungs­werk in Bay­ern Bau- und Sied­lungs­ge­sell­schaft mbH:

„Der Grund­stein für ein Leben zu Hau­se wird vor allem in der Woh­nungs­wirt­schaft gelegt. Das Bedürf­nis „Woh­nen“ ist bekann­ter­ma­ßen nicht sub­sti­tu­ier­bar, unter­liegt aber auf­grund ver­än­der­ter Anfor­de­run­gen einem ste­ti­gen Wan­del. Bedarfs­ge­rech­ter Wohn­raum und Kon­zep­te sind erfor­der­lich, um den sich ändern­den Anfor­de­run­gen gerecht zu wer­den und Men­schen in ver­schie­de­nen Situa­tio­nen Lebens­per­spek­ti­ven zu bie­ten. Mit Blick auf den Men­schen ver­wan­deln wir Wohn­raum in Lebens­raum – und Lebens­raum in Lebens­per­spek­ti­ven. Lebens­per­spek­ti­ve bedeu­tet dabei Lebens­qua­li­tät und das für alle Lebens­be­rei­che! Gemein­sam mit den MORO­Pro­jekt­part­nern wird das ESW Evan­ge­li­sches Sied­lungs­werk das ganz­heit­li­che Kon­zept unter­stüt­zen und mit­hel­fen für vie­le Men­schen die Lebens­qua­li­tät zu verbessern.“

Dipl.-Ing. (FH), Master FM Jür­gen Nit­sch­ke, Abtei­lungs­lei­ter Intel­li­gen­tes Woh­nen Geschäfts­füh­rer JS Real Estate Solu­ti­ons GmbH:

„Die rund 5500 Wohn­ein­hei­ten des kirch­li­chen Woh­nungs­un­ter­neh­mens Joseph­Stif­tung befin­den sich sowohl in den Bal­lungs­zen­tren als auch in länd­li­chen Regio­nen. Des­halb unter­stüt­zen wir aktiv das MORO-Pro­jekt und die Stadt-LandPartnerschaft.

Die Joseph-Stif­tung ist sehr bestrebt, ihren Mie­tern mög­lichst lan­ge ein gesun­des Leben in den eige­nen vier Wän­den zu ermög­li­chen. Die­ses über­durch­schnitt­li­che Enga­ge­ment zeigt sich neben der Mie­ter­be­treu­ung in zahl­rei­chen erfolg­rei­chen Betei­li­gungs­ge­sell­schaf­ten. Gera­de im Bereich des Senio­ren-Woh­nens gibt es lang­jäh­ri­ge Erfah­run­gen im Bereich der Nut­zer­be­dürf­nis­se (www​.in​-der​hei​mat​.de, www​.sophia​-fran​ken​.de).“

Anton Zahnei­sen, Geschäfts­füh­rer SOPHIA GmbH & Co. KG:

“SOPHIA Fran­ken GmbH & Co. Kg unter­stützt und begrüßt die Pro­jekt­idee Spit­zen­clu­ster Medi­zin­tech­nik als Stadt-Land-Part­ner­schaft in der Metro­pol­re­gi­on Nürnberg.

Die SOPHIA Fran­ken GmbH & Co. KG betreut zur­zeit fast 1500 allein­ste­hen­de Men­schen in der Metro­pol­re­gi­on mit modern­ster Not­ruf­tech­no­lo­gie und einem bun­des­weit ein­ma­li­gen sozia­len Betreu­ungs­kon­zept. Hier­für wur­den SOPHIA 2008 mit dem Access IT Award aus­ge­zeich­net und wur­de von Ernst& Young 2010 in einer Stu­die zur Anwen­dung von ICT Lösun­gen bei älte­ren Men­schen zu Hau­se als eines von 10 best­prac­ti­ce Bei­spie­len welt­weit bewer­tet. SOPHIA ist aktu­ell in meh­re­ren For­schungs­pro­jek­ten tätig, die alle zur Ver­bes­se­rung des selbst­stän­di­gen Woh­nens im Alter bei­tra­gen sol­len. SOPHIA ist bestrebt die gewon­ne­nen Erkennt­nis­se noch stär­ker in den länd­li­chen Raum zu trans­por­tie­ren und Netz­wer­ke zu initiieren.“