Wan­de­rung in den Stei­ger­wald brach­te neue Erkenntnisse

Bürgermeisterin Krammer (Gerolzhofen) und Bauernverbandsvorsitzender Klaus Merkel sorgen mit den Gießkannen dafür, dass der gepflanzte Baum auch gut anwächst

Baum­pflanz-Akti­on

Der Ver­ein „Unser Stei­ger­wald“ lud in die­sem „Jahr des Wal­des“ zu einer Wan­de­rung in den Stei­ger­wald ein. Mehr als 110 Teil­neh­mer aus dem Stei­ger­wald, tra­fen sich in Ober­stein­bach, einem Orts­teil von Rau­he­ne­brach. Bür­ger­mei­ster Oskar Ebert konn­te eini­ge Bür­ger­mei­ster aus den Nach­bar­ge­mein­den und vie­le Ver­eins­ver­tre­ter begrü­ßen. Nach­dem ein von der Gemein­de Rau­he­ne­brach gestif­te­ter Baum gepflanzt wor­den war, mach­te man sich auf den 3 km lan­gen Weg. Das Ziel war die weit­hin bekann­te Wald­ab­tei­lung „Klein Enge­lein“. Forst­o­ber­rat Hubert Weik­hart erklär­te den Wer­de­gang die­ser Wald­ab­tei­lung, die bestens erforscht sei und gan­zen Gene­ra­tio­nen von Forst­wir­ten als Stu­di­en­ob­jekt gedient hat. Seit mehr als 200 Jah­ren pfleg­te man die Buchen auf ca. 5 Hekt­ar in beson­de­rer Wei­se, weil man beson­ders gera­de gewach­se­ne, ast­freie und star­ke Stäm­me erzie­hen woll­te. Die heu­te bis zu 350 Jah­re alten Stäm­me woll­te man vor allem zu Schau­feln für Getrei­de und ähn­li­chen Werk­zeu­gen verarbeiten.

Noch in den 40er Jah­ren klet­ter­ten Forst­ar­bei­ter die Stäm­me hoch und ent­fern­ten seit­li­che Äste. Dadurch ent­stand eine ein­zig­ar­ti­ge, wegen der mäch­ti­gen und hohen Buchen, sehr ein­drucks­vol­le Wald­struk­tur. Seit den 50er Jah­ren fand dann kei­ne forst­wirt­schaft­li­che Nut­zung in der Wald­ab­tei­lung mehr statt, weil man ihre Bedeu­tung für die forst­wirt­schafl­ti­che Aus­bil­dung ent­deck­te. Dort konn­ten För­ster sehr gut stu­die­ren, wie die bio­lo­gi­sche Viel­falt erhal­ten und gleich­zei­tig wert­vol­les Nutz­holz gewon­nen wer­den kann, so Forst­o­ber­rat Weik­hart. Die Wald­ab­tei­lung „Klein Enge­lein“ ist ein her­vor­ra­gen­der Beleg dafür, dass Schüt­zen und Nüt­zen seit Jahr­hun­der­ten eine gut funk­tio­nie­ren­de forst­li­che Stra­te­gie ist.

Klaus Mer­kel, Obmann des Bau­ern­ver­bands bekräf­tig­te, dass man das Ver­eins­mot­to „Schüt­zen und Nüt­zen“ noch tref­fe­ner mit „Schüt­zen durch Nüt­zen“ for­mu­lie­ren könn­te. Es wer­de von vie­len Men­schen unter­schätzt, wel­chen posi­ti­ven Ein­fluss auf die Natur, land- und forst­wirt­schaft­li­che Pfle­ge­maß­nah­men haben kön­nen. Gera­de die Natur­schutz­ver­bän­de wür­den dem Lai­en oft ein­re­den, dass jede Nut­zung natür­li­cher Güter schäd­lich sei. Das sei eine gefähr­li­che Mei­nungs­ma­che, die viel­leicht die­sen Ver­bän­den nut­ze, nicht aber ver­ant­wor­tungs­be­wuß­ten Land- und Forst­leu­ten oder gar den Ver­brau­chern. In Anbe­tracht der Natio­nal­park­dis­kus­si­on for­der­te er mehr fach­li­chen Ver­stand und weni­ger emo­tio­nal gesteu­er­te Ideologien.

Bür­ger­mei­ster Sieg­fried Stän­decke (Michel­au i. Stei­ger­wald) erklär­te, dass der Bund Natur­schutz bun­des­weit für Wan­de­run­gen am sel­ben Tag gewor­ben habe. Ein paar Teil­neh­mer sei­en gekom­men, fast kei­ner jedoch nicht aus dem Stei­ger­wald, wie unschwer an den Kenn­zei­chen der Autos abzu­le­sen war. Er wies dar­auf hin, dass sich die Ein­hei­mi­schen wei­ter­hin gegen die Bevor­mun­dungs­ver­su­che der Umwelt­ver­bän­de weh­ren müs­sen und bedau­er­te, dass die­se Ver­bän­de kein Inter­es­se an dem mit dem Tritt­stein­kon­zept erfolg­reich prak­ti­zier­ten Natur­schutz des Staats­forst­be­triebs zei­gen wür­den. Statt des­sen betrei­ben sie eine Pro­pa­gan­da die nicht davor zurück­schrecke, die Men­schen im Stei­ger­wald zu ver­un­glimp­fen. Er bedank­te sich abschlie­ßend für inter­es­san­ten Aus­füh­run­gen bei Herrn Weik­hart und bei den zahl­rei­chen Teil­neh­mer für ihr Interesse.