Pro­ble­me der Sport­ver­ei­ne diskutiert

Die Vize­prä­si­den­ten des SpVgg Greu­ther Fürth Hol­ger Schwie­wag­ner und Gün­ter Ger­ling infor­mier­ten Inter­es­sier­te aus den Sport­ver­ei­nen auf Ein­la­dung des CSU-Kreis­ver­ban­des Forchheim

Diskussionsrunde

Dis­kus­si­ons­run­de

In sei­nen Begrü­ßungs­wor­ten sprach CSU-Kreis­vor­sit­zen­der Udo Schön­fel­der davon, dass Sport­ver­ei­ne haben mit zahl­rei­chen Pro­blem­fel­dern zu kämp­fen hät­ten. Die Bela­stung der Ehren­amt­li­chen, die Finanz­aus­stat­tung, die Ganz­tags­schu­le, fle­xi­ble Arbeits­zei­ten, wech­seln­de Lebens­ge­wohn­hei­ten, die Gebur­ten­rück­gän­ge, Kom­mer­zi­el­le Sport­an­bie­ter und öffent­li­che Konkurrenz.

Bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment ist ein wich­ti­ges Schar­nier für den Zusam­men­halt unse­rer Gesell­schaft. Als Geschenk bekommt man oft das gute Gefühl, etwas Sinn­stif­ten­des zu tun, gleich­wohl ist im Euro­päi­schen Jahr der Frei­wil­li­gen­tä­tig­keit mehr denn je die Unter­stüt­zung unse­rer Ehren­amt­li­chen gefordert.

„Hei­mat. Tra­di­ti­on. Zukunft.“ die Wer­te von Greu­ther Fürth wären auch als Slo­gan der CSU sehr geeig­net, so Schönfelder.

Beson­ders stell­ten die Greu­ther die gute Atmo­sphä­re im Ver­ein her­aus. Hei­mat – Tra­di­ti­on – Zukunft, so die Schlag­wor­te der Spiel­ver­ei­ni­gung. Neben dem viel­be­ach­te­ten Fuß­ball wer­den natür­lich auch Hockey, Vol­ley­ball, Schwim­men etc. ange­bo­ten. Es geht von der Kin­der­be­treu­ung bis zu den Grup­pen der Rent­ner, wie die Herz­sport­grup­pe. Der Ver­ein hat ca. 180 Fuß­ball­spie­ler in 11 Teams und 80 Mit­ar­bei­ter. Beson­de­rer Wert wird auf die Part­ner­schaft mit den Schu­len gelegt. Haus­auf­ga­ben­be­treu­ung ist hier auch ein zen­tra­les Thema.

Part­ner­schaf­ten pflegt der Ver­ein, z. B. auch mit Bai­er­s­dorf. 15 Spie­ler wer­den im Jugend­haus Don Bos­co betreut. Jeder 5. Euro wird für die Jugend aus­ge­ge­ben. Phi­lo­so­phie des Ver­eins ist in den Nach­wuchs zu inve­stie­ren. Jeder muss eine Aus­bil­dung machen, neben dem Sport eine wich­ti­ge Ange­le­gen­heit für die jun­gen Menschen.

Die Mit­glie­der müs­sen sich mit dem Ver­ein iden­ti­fi­zie­ren. Fami­li­en­mit­glied­schaf­ten sind eine wich­ti­ge Säu­le der Spiel­ver­ei­ni­gung, so Ger­ling. Für die klein­sten gibt es einen Kids­club, der ein Mal im Monat eine Ver­an­stal­tung anbie­tet, die mit dem Sport nichts zu tun hat. Ein Pro­blem ist auch die Zeit, die Eltern für ihre Kin­der haben, die­se wird immer weni­ger. Wir küm­mern uns und bie­ten Abwechs­lung, führ­te der Lei­ter des Lei­stungs­zen­trums aus. Stich­wort Mehr­wert. Pro­ble­me gibt es, wie in jedem Ver­ein, mit der Mit­glie­der­bin­dung. Der Ama­teur­fuß­ball wird immer schwie­ri­ger, ehren­amt­li­che Arbeit im Sport­ver­ein im Ver­ein immer weniger.

Ziel der Greu­ther ist es, min­de­stens 1 Jugend­li­chen in die Lizenz­mann­schaft zu inte­grie­ren. Ein Groß­teil die­ses Nach­wuch­ses stellt den Kern der Mann­schaft. Die Demo­gra­fie macht sich auch im Sport bemerk­bar, es gibt nicht mehr genü­gend Spie­ler, des­halb ist auch die Kon­kur­renz groß. Jeder Ver­ein muss eine Nische fin­den, um sich von ande­ren Ver­ei­nen zu unterscheiden.

Ein Fuß­ball­spie­ler hat 8 Jah­re um Geld zu ver­die­nen. 5 % ver­din­gen sich als Pro­fi. Sie müs­sen in die­ser Zeit so viel ver­die­nen, um spä­ter davon leben zu können.

Georg Pes­s­ler sprach die Wand­lung der SpVgg an. Seit 1996 geht es wie­der auf­wärts mit Greu­ther Fürth unter Prä­si­dent Hel­mut Hack. Mit sei­ner Per­son wur­den ande­re Wei­chen­stel­lung vor­ge­nom­men und weni­ger Feh­ler wie in der Ver­gan­gen­heit gemacht. Hei­ner Loch­ner teil­te mit, dass der neue Pfar­rer in Bucken­ho­fen ein gro­ßer Fan der SpVgg sei, er lässt nichts auf die Greu­ther kom­men. Die­ses Lob aus Bucken­ho­fen freu­te die bei­den Vize­prä­si­den­ten natür­lich sehr.

Wal­ter Fuchs bemerk­te, dass den Spie­lern klar gemacht wer­den muss, was er auf­gibt und was er gewinnt. Bei Hal­len­be­le­gun­gen müs­sen Ver­ei­ne vor der VHS Prio­ri­tät haben! Ehren­amt­lich geführ­te Ver­ei­ne sol­len Vor­rang genießen.

Auch die Eigen­be­wirt­schaf­tung von Ver­eins­hei­men ist vor­bild­lich und wich­tig, so der BLSV-Kreis­vor­sit­zen­de. Hier müs­sen die Stan­dards wegen Sicher­heit über­dacht wer­den, ein Umden­ken ist nötig.

Gun­ther Bier­fel­der sprach die Sche­re zwi­schen Pro­fi- und Ama­teur­fuß­ball an. Ungut ist nach sei­ner Mei­nung auch das Auf­split­ten der Spiel- und Sen­de­zei­ten, am Wochen­en­de an drei Tagen an fünf Ter­mi­nen. Bei die­sem media­len Ange­bot gehe es kaum mehr Zeit, den loka­len Fuß­ball­ver­ein zu besuchen.

Mode­ra­tor Micha­el Knör­lein dank­te für die inter­es­san­te und auf­schluss­rei­che Dis­kus­si­on. Er geht davon aus, dass Greu­ther Fürth an die­sem Abend eini­ge Fans dazu gewon­nen hat.