BN zieht Grü­ne Bilanz Ober­fran­ken 2010: „Wir ste­hen für die Viel­falt Oberfrankens“

2011: Kli­ma­schutz, Atom­aus­stieg, Gen­tech­nik­frei­heit, Öko­lo­gi­sie­rung der Land­wirt­schaft, Bewah­rung des Natur­reich­tums, Kampf um land­schafts­ver­träg­li­che Mobi­li­tät und Aus­bau der Bürgerrechte

Der Natur- und Umwelt­schutz­ver­band zieht ins­ge­samt eine sehr posi­ti­ve Bilanz sei­ner Akti­vi­tä­ten in den zehn ober­frän­ki­schen Kreis- und 74 Orts­grup­pen: „Wir ste­hen in ganz Ober­fran­ken für Viel­falt, ob bei den Arten, bei Kli­ma­schutz­pro­jek­ten, gesun­den Lebens­mit­teln oder unse­rer Umwelt­bil­dung. Die Span­ne reicht von der tol­len Betei­li­gung unse­rer ober­frän­ki­schen Basis an Groß­de­mon­stra­tio­nen für den Atom­aus­stieg bis zum Tref­fen mit japa­ni­schen Umwelt­schüt­ze­rIn­nen in Markt­red­witz, vom Krö­ten­ret­ten bis zum Kla­ge­ver­fah­ren gegen Land­schafts­ein­grif­fe“, so BN-Lan­des­vor­sit­zen­der Hubert Weiger.

Zu den größ­ten Erfol­gen in Ober­fran­ken zählt, dass das vom BN unter­stütz­te Volks­be­geh­ren Nicht­rau­cher­schutz in Ober­fran­ken mit knapp 58% Zustim­mung die Mehr­heit für stär­ke­ren Nicht­rau­cher­schutz locker erreicht hat. Kein ein­zi­ger Acker wur­de mit gen­tech­nisch ver­än­der­ten Pflan­zen ange­baut, statt­des­sen wach­sen die Akti­vi­tä­ten gegen Gen­tech­nik und für Bio­pro­duk­te in der Regi­on. Im Land­kreis Kulm­bach konn­te eine neue Umwelt­sta­ti­on ein­ge­weiht wer­den. Mit dem Abschluss der Hoch­was­ser­frei­le­gung von Pot­ten­stein 2010 konn­te die Akte Pütt­lach­spei­cher end­gül­tig geschlos­sen wer­den. Auch der vom Bund Natur­schutz unter­stütz­te Bür­ger­ent­scheid einer enga­gier­ten Bür­ger­initia­ti­ve gegen die Orts­um­fah­rung bei Bind­lach gehört zu den Erfol­gen 2010. Er ver­schafft der Umwelt­schutz­be­we­gung und dem Bund Natur­schutz Rücken­wind. Die ersten Kom­mu­nen im Fran­ken­wald wie das dafür aus­ge­zeich­ne­te Bio­en­er­gie­dorf Effel­ter haben mit dem Bau von Nah­wär­me­net­zen und umwelt­freund­li­chen Ener­gie­an­la­gen den Schritt in die kli­ma­freund­li­che Zukunft gemacht. Und meh­re­re Aus­zeich­nun­gen für das vom Bund Natur­schutz initi­ier­te Pro­jekt „Grü­nes Band“, dar­un­ter der „Son­der­preis Deut­sche Ein­heit“ und die Pla­ket­te „Land der Ideen 2010-Aus­ge­wähl­ter Ort“ der Bun­des­re­gie­rung oder der Schwei­zer Bin­ding-Preis für Natur- und Umwelt­schutz zei­gen, dass der BN mit sei­nen The­men und Pro­jek­ten in der Mit­te der Gesell­schaft ange­kom­men ist.

„Unse­re ober­frän­ki­schen Kreis­grup­pen haben zum Atom­aus­stieg eige­ne Demos orga­ni­siert und waren bei den gro­ßen Anti-Atom­kraft-Demos in Ber­lin, Gor­le­ben und bei der Men­schen­ket­te mit 50.000 Teil­neh­me­rIn­nen in Mün­chen dabei“, so Mer­gner. „Im inter­na­tio­na­len Jahr der Bio­di­ver­si­tät 2010 konn­ten wir unse­re Bio­top­pfle­ge und die Umwelt­bil­dung zum Erhalt der Lebens­räu­me gefähr­de­ter Arten noch­mals stei­gern. Über­all wur­den wie­der tau­sen­de von Amphi­bi­en geret­tet. Allein im Land­kreis Bam­berg waren es 47.000 Frö­sche, Krö­ten und Mol­che, in Coburg z.B. 11.000. Zusätz­lich konn­ten wir in Ober­fran­ken letz­tes Jahr 3,3 Hekt­ar wert­vol­le Bio­to­pe durch Ankauf sichern. Damit haben wir fast 210 Hekt­ar Schutz­grund­stücke in Ober­fran­ken auf Dau­er geret­tet, wei­te­re 110 Hekt­ar sind gepach­tet, um sie zu pfle­gen“, bilan­ziert BN-Lan­des­be­auf­trag­ter Richard Mergner.

„Lei­der muss­ten wir auch Nie­der­la­gen ein­stecken: Dass z.B. der Umwelt­skan­dal in Roß­stadt-Trun­stadt wegen Ver­jäh­rung recht­lich unge­sühnt bleibt oder der Schwarz­bau im Natur­schutz­ge­biet am Wal­ber­la gegen 3.000 EUR Ord­nungs­geld gegen Ex-Bür­ger­mei­ster Wal­de­mar Hof­mann (CSU) ein­ge­stellt wur­de, ist sehr ärger­lich. Auch der Wei­ter­bau der ICE-Tras­se bei Coburg und Lich­ten­fels schmerzt uns Umwelt­schüt­zer sehr. Trotz­dem macht es Freu­de, sich für den Natur- und Umwelt­schutz zu enga­gie­ren“, so Mergner.

Der Mit­glie­der­stand beträgt der­zeit 14.600 Mit­glie­der und För­de­rer in Ober­fran­ken. 2010 wur­den zwei Orts­grup­pen, Lit­zen­dorf-Eller­tal (Kreis­grup­pe Bam­berg) und Eggols­heim-Hal­lern­dorf (Kreis­grup­pe Forch­heim), gegründet.

Natur und Umwelt wer­den in Ober­fran­ken aber wei­ter­hin über­nutzt. Auch 2010 mar­schier­te Ober­fran­ken beim Flä­chen­ver­brauch für Stra­ßen­bau, Gewer­be­ge­bie­te und Wohn­sied­lun­gen wei­ter in die fal­sche Rich­tung. 510 Hekt­ar Land wer­den pro Jahr in Ober­fran­ken ver­baut, obwohl die Bevöl­ke­rung sinkt. Kli­ma­freund­li­che und nach­hal­ti­ge Sied­lungs- und Ver­kehrs­po­li­tik ist in vie­len Gemein­den trotz erheb­li­chem Bevöl­ke­rungs­rück­gang nicht in Sicht. Unse­re Land­schaft wird Tag für Tag wei­ter ver­schan­delt. Auch das Wald­ster­ben ging kli­ma­be­dingt weiter.

2011 aktiv für umfas­sen­den Klimaschutz

Der BN wird in Ober­fran­ken 2011 inten­siv über die Vor­tei­le des Ener­gie­spa­rens durch Wär­me­däm­mung auf­klä­ren und die regio­na­len Kon­zep­te zur Ein­spa­rung und zum Aus­bau natur­ver­träg­li­cher erneu­er­ba­rer Ener­gien unter­stüt­zen. Mit dem Pro­jekt „Ener­gie­vi­si­on Fran­ken­wald“ hat der BN in den Land­krei­sen Hof, Kro­nach und Kulm­bach bereits erfolg­reich die ersten Schrit­te für einen Aus­stieg aus dem Öl- und Atom­zeit­al­ter gemacht. Effel­ter war nur der Anfang, ein wei­te­res Nah­wär­me­net­ze besteht bereits in Hirsch­feld, 2010 wur­de in Sel­bitz begon­nen und das näch­ste in Berg auf den Weg gebracht.

Die Kreis­grup­pen wer­den zur Ener­gie­wen­de wie bis­her Vor­trags­rei­hen, Aus­stel­lun­gen und Exkur­sio­nen anbie­ten, mit der Ener­gie­agen­tur Ober­fran­ken koope­rie­ren und Initia­ti­ven star­ten wie die Kreis­grup­pe Wun­sie­del mit der For­de­rung nach einen regio­na­len Kli­ma­schutz­kon­zept. Unser Ziel sind Land­krei­se, die sich ener­gie­aut­ark erklären.

Im Land­kreis Coburg und Lich­ten­fels unter­stützt der BN wei­ter­hin den Kampf gegen eine 380 KV-Lei­tung. Von den Strom­kon­zer­nen Eon und Vat­ten­fall wird die­se Lei­tung mit ca. 100 Meter Brei­te und 60 Meter hohen Masten von Alten­feld in Thü­rin­gen nach Red­witz an der Rodach geplant. Dort enga­giert sich seit Jah­ren die Bür­ger­initia­ti­ve „Pro Hei­mat Ebers­dorf“ zusam­men mit Thü­rin­ger Initia­ti­ven in der Inter­es­sen­ge­mein­schaft „Ach­tung Hoch­span­nung“ für den Erhalt der Land­schaft ohne neue Frei­lei­tun­gen und für alter­na­ti­ve Konzepte.

Zum Kli­ma­schutz gehö­ren auch Aktio­nen zum Atom­aus­stieg, um die Blocka­de einer Ener­gie­wen­de durch die Atom­strom­kon­zer­ne auf­zu­zei­gen. Die Strom­wech­sel­kam­pa­gne soll dazu inten­si­viert, die geplan­te Anti-Atom-Demo am 12. März 2011 in Baden-Würt­tem­berg und die Demo am 4. Juni in Lands­hut unter­stützt wer­den. Am 26. April wird in Bam­berg ein Tscher­no­byl-Denk­mal enthüllt.

Der BN wird 2010 wei­ter für die Stadt und das Dorf der kur­zen Wege wer­ben und dazu mit der Aus­stel­lung des Bünd­nis­ses zum Flä­chen­spa­ren „Wie woh­nen, wo leben? Flä­chen spa­ren Qua­li­tät gewin­nen“ für Dis­kus­sio­nen um die Städ­te und Dör­fer der Zukunft sor­gen. Der BN wird sich des­halb auch wei­ter gegen neue Wohn- und Gewer­be­ge­bie­te ein­set­zen, die trotz der staat­li­chen Pro­gno­sen über sin­ken­de Bevöl­ke­rung in Ober­ran­ken geplant wer­den. Dazu gehört ganz beson­ders die geplan­te Aus­wei­sung von 24 Hekt­ar für Ein­zel­han­dels­pro­jek­te in Him­mel­kron (Lkr. Kulm­bach). Vor allem wei­te­re Flug­ha­fen­pla­nun­gen und Stra­ßen­aus­bau sind unser Thema.

2011 für bäu­er­li­che, gen­tech­nik­freie und öko­lo­gi­sche Landwirtschaft

Der BN wird Öffent­lich­keits­ar­beit für eine gerech­te­re EU-Agrar­för­der-poli­tik star­ten. Die Initia­ti­ven für gen­tech­nik­freie Lebens­mit­tel wie z.B. das Bünd­nis gen­tech­nik­freie Regi­on Bam­berg, das Bünd­nis „Gen­tech­nik­frei­er Land­kreis Kro­nach“ u.v.a. wer­den durch die Schaf­fung wei­te­rer gen­tech­nik­frei­er Regio­nen (www​.gen​tech​nik​freie​-regio​nen​.de) und die ober­frän­ki­sche Unter­stüt­zung ört­li­cher Pro­te­ste an Aus­saats­tand­or­ten fort­ge­führt. Bereits am 22. Janu­ar 2011 betei­lig­ten sich zahl­rei­che ober­frän­ki­sche Kreis­grup­pen an der Groß­de­mo „Wir haben es satt“ mit 22.000 Teil­neh­me­rIn­nen in Ber­lin. Unser Ziel bleibt, dass kein ein­zi­ger Acker in Ober­fran­ken mit gen­tech­nisch ver­än­der­tem Saat­gut bestellt wird. Dar­über hin­aus wird der BN sei­ne Akti­vi­tä­ten ver­stär­ken, auch bei den Fut­ter­mit­teln Gen­tech­nik­frei­heit zu erreichen.

Mit Kund­ge­bun­gen, Vor­trä­gen und Info­stän­den wird der BN in ganz Ober­fran­ken für Gen­tech­nik­frei­heit wer­ben. 2010 gab es z.B. allein zehn Vor­trä­ge zum The­ma im Land­kreis Forch­heim und ein Son­nen­blu­men­fest gegen Gen­tech­nik in Hau­en­reuth (Kreis­grup­pe Wun­sie­del). Ein Höhe­punkt wird sicher der Besuch des kana­di­schen Kron­zeu­gen gegen die Gen­tech­nik, Per­cy Sch­mei­ser, am 1. April in Bamberg.

Zur Stär­kung der bäu­er­li­chen Land­wirt­schaft und zur Ver­mei­dung unnö­ti­gen Ver­kehrs set­zen wir auf Regio­na­le Wirt­schafts­kreis­läu­fe. Das Pro­jekt „Öko-Logisch!“ der Kreis­grup­pe Hof, wo mit einer Schü­ler­fir­ma ein Par­ty­ser­vice mit Öko-Pro­duk­ten auf­ge­baut wird, der Ein­satz z.B. der Kreis­grup­pen Bay­reuth und Wun­sie­del mit Aktio­nen für „Fai­re Milch“, die Streu­ob­st­in­itia­ti­ven oder der Bau­ern­markt in Forch­heim oder Ver­an­stal­tun­gen zum „Tag der Regio­nen“ wie in Lich­ten­fels gehö­ren dazu.

2011: Bay­erns Natur­reich­tum bewahren

Zum Schutz der gefähr­de­ter Arten wer­den wie­der in prak­tisch allen ober­frän­ki­schen Land­krei­sen im Früh­jahr wie­der Amphi­bi­en­ak­tio­nen durch­ge­führt und dabei wie in den Vor­jah­ren meh­re­re zig­tau­send Krö­ten und Frö­sche geret­tet. Infos fin­den Inter­es­sier­te unter amphi​bi​en​.bund​-natur​schutz​.de.

In allen Kreis­grup­pen wer­den 2011 wie­der umfang­rei­che Bio­top­pfle­ge­maß­nah­men durch­ge­führt und dabei Hecken gepflanzt, Streu­obst ver­mark­tet oder Wei­her rena­tu­riert. Allein in der Kreis­grup­pe Bay­reuth sind es z.B. ca. 60 Hekt­ar zu pfle­gen­de Bio­to­pe, in Hof 71 ha, in Wun­sie­del 48 Flä­chen. Die Kreis­grup­pe Coburg pflegt jähr­lich z.B. das gro­ße Natur­schutz­ge­biet Mug­gen­ba­cher Ton­gru­ben. Dafür benö­tigt der BN immer aus­rei­chend hel­fen­de Hän­de und bit­tet bereits jetzt vor der Sai­son um Unterstützung.

Ein 2010 erfolg­reich abge­schlos­se­nes Pro­jekt zur Bio­toper­fas­sung in der Kreis­grup­pe Wun­sie­del ergab, dass die­se Flä­chen nicht nur Klein­ode der Land­schaft, son­dern auch Rück­zugs­ge­biet der wert­voll­sten Arten­vor­kom­men im Fich­tel­ge­bir­ge sind. Das Pro­jekt Schach­blu­me (Kreis­grup­pe Bay­reuth) konn­te erfolg­reich abge­schlos­sen wer­den, die letz­ten Wuchs­or­te sind soweit geret­tet und wer­den wei­ter­ge­pflegt. Auch das Pro­jekt Urein­woh­ner Wolfs­milch­schwär­mer (Kreis­grup­pe Hof) zum Schutz des typi­schen Fal­ters auf Mager­ra­sen konn­te abge­schlos­sen werden.

2010 wur­de in Ober­fran­ken die Wie­sen­mei­ster­schaft Frän­ki­sche Schweiz / Ober­frän­ki­scher Jura„durchgeführt. 40 land­wirt­schaft­li­che Betrie­be haben mit 70 Wie­sen an der vom Bund Natur­schutz Lan­des­ver­band gemein­sam mit der Baye­ri­schen Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft (LfL) Mei­ster­schaft teil­ge­nom­men. Eine für den Natur­raum Jura sehr typi­sche Sal­bei-Glatt­ha­fer­wie­se der Fami­lie (Nor­bert) Braun in Tie­fen­el­lern im Land­kreis Bam­berg errang den 1.Preis. Das Ehe­paar, das ihren Betrieb bio­lo­gisch bewirt­schaf­tet, darf sich über ein Wohl­fühl­wo­chen­en­de im Bio­ho­tel freuen.

2011 lau­fen in Ober­fran­ken erfolg­rei­che Natur­schutz­pro­jek­te wei­ter, teil­wei­se geför­dert vom Baye­ri­schen Natur­schutz­fonds aus Mit­teln der Glücks­spi­ra­le, teil­wei­se in sehr guter Koope­ra­ti­on mit Gebiets­kör­per­schaf­ten und ande­ren Ver­bän­den, z.B.

  • Grü­nes Band zum Schutz und zur Erhal­tung des ehe­ma­li­gen Grenz­strei­fens als welt­weit größ­tes Bio­top­ver­bund­pro­jekt. In den Land­krei­sen Coburg, Kro­nach, Hof und Wun­sie­del lau­fen zahl­rei­che Teilprojekte,
  • Stei­nach­tal-Lin­der Ebe­ne (Coburg, Kro­nach), und Than­ner Grund (Kro­nach), wo zahl­rei­che Grund­stücke ange­kauft und gepflegt werden.
  • Wei­de­welt- Vieh(l)falt im Fran­ken­wald (Kreis­grup­pen Hof, Kro­nach, Kulm­bach) zum Erhalt Berg-Mäh­wie­sen oder Borst­gras­ra­sen. Bereits 59 Wei­der­ind­be­trie­be sind betei­ligt, die Regio­nal­ver­mark­tung „Fran­ken­wald-Wei­de­rind“ sorgt für Zusatz­erträ­ge bei den Höfen.
  • Wild­kat­ze (Ofr.), Ziel ist ein Ret­tungs­netz für die sel­te­ne Kat­ze unse­rer hei­mi­schen Wälder
  • Fluss­perl­mu­schel (Kreis­grup­pe Hof): Mar­ga­ri­ti­fera mar­ga­ri­ti­fera ist die größ­te tie­ri­sche Kost­bar­keit Nord­bay­erns. Ihren Ver­brei­tungs­schwer­punkt hat sie im öst­li­chen Land­kreis Hof,
  • Moni­to­ring von Amphi­bi­en­wan­der­we­gen in ganz Oberfranken
  • Streu­obst (Kreis­grup­pen Forch­heim, Bam­berg u.a.) mit dem Ziel Erhalt der land­schafts­prä­gen­den Bestän­de und alter Sor­ten sowie ihrer typi­schen Bewoh­ner. Samm­lung und Ver­mark­tung von Apfelsaft.
  • Biber­be­ra­ter (ganz Ober­fran­ken): Zur Beglei­tung der Wie­der­kehr von Mei­ster Bockert, ins­be­son­de­re bei Kon­flik­ten mit der Landnutzung,
  • San­dAch­se Fran­ken (Bam­berg, Forch­heim): Zum Erhalt und zur Neu­schaf­fung von Sand­trocken­ra­sen oder Flech­ten­kie­fern­wäl­dern und damit Ret­tung z.B. der Blau­flü­ge­li­gen Ödland­schrecke oder der Sandgrasnelke.
  • Fle­der­maus­schutz (Kreis­grup­pe Forch­heim) zur Ret­tung der Fledermäuse,
  • Als neu­es Pro­jek­te konn­te 2011auf den Weg gebracht wer­den: Frau­en­schuh in Ober­fran­ken (Kreis­grup­pe Bay­reuth) zur Erfas­sung der letz­ten Vorkommen.

Der künf­ti­ge Natio­nal­park Stei­ger­wald am Nord­rand Mit­tel­fran­kens in Ober­fran­ken bleibt ein frän­ki­scher Schwer­punkt 2011. Dazu wer­den Besu­cher­fahr­ten, Vor­trä­ge und Aktio­nen durch­ge­führt, die auch die „Job­ma­schi­ne Natio­nal­park“ her­aus­stel­len wer­den. Der BN will die dort noch vor­han­de­nen alten Buchen­wäl­der mit ihren herr­li­chen Wald­bil­dern ret­ten und der Regi­on eine zukünf­ti­ge Ein­nah­me­quel­le im Natur­tou­ris­mus zu ermöglichen.

2011 für land­schafts- und kli­ma­ver­träg­li­che Mobilität

Der BN wird zum Schutz der Land­schaft und aus Kli­ma­schutz­grün­den die Ver­kehrs­wen­de immer wie­der und bei jedem Neu­bau­pro­jekt ein­for­dern. Bay­ern ist stra­ßen­bau­tech­nisch und für den Flug­ver­kehr völ­lig erschlos­sen, ein wei­te­rer Aus­bau der Infra­struk­tur unver­ant­wort­lich. Heu­te geht es eher um den Erhalt des bestehen­den Stra­ßen­net­zes statt wei­te­rem Neubau.

Soeben hat der BN des­halb eine Streich­li­ste für neue Bun­des­fern­stra­ßen in Bay­ern vor­ge­legt. Dar­in ent­hal­ten sind z.B. die geplan­te vier­spu­ri­ge B 173 bei Trieb und Hoch­stadt (Lkr. Lich­ten­fels), der Bau der Orts­um­fah­rung Unter­stein­ach (B289), die Fich­tel­ge­birgs­au­to­bahn (B303neu), der Aus­bau der B 303 bei Schirn­ding, bei Stadt­stein­ach und bei Johan­nis­thal oder der Neu­bau der Umfah­rung Forch­heim (Ost­ab­schnitt) durch das Wie­sent­tal (B 470).

Wei­te­re Bei­spie­le für geplan­ten Flä­chen­ver­brauch: Die Süd­tan­gen­te in Bay­reuth, der Aus­bau der B 85 bei Kulm­bach, eine Rast­stät­te Dros­sen­hau­sen (A73 bei Coburg), eine Orts­um­fah­rung Ober­kot­z­au (St 2177), eine Orts­um­fah­rung bei Arz­berg (St 2176), eine Umfah­rung bei Dormitz oder eine West­um­fah­rung Neun­kir­chen a.Br. die geplan­te Orts­um­fah­rung Mistel­bach, eine Umfah­rung von Weis­main, u.v.a. Der BN hat in allen Ver­fah­ren sei­ne Kri­tik fach­lich begrün­det und kli­ma­freund­li­che­re, land­schafts­spa­ren­de und zukunfts­fä­hi­ge­re Alter­na­ti­ven vorgeschlagen.

Wäh­rend die Kla­ge gegen die Neu­bau­tra­sse durch den Kel­bach­grund bei Ebens­feld (St 2187; Lkr. Lich­ten­fels) wei­ter­hin ruht, hat der BN gegen die Ent­schei­dung des Ver­wal­tungs­ge­rich­tes Bay­reuth zur Zulas­sung der Orts­um­fah­rung Mel­ken­dorf (St 2190) in Kulm­bach vor dem VGH in Mün­chen 2010 Beschwer­de ein­ge­legt. Es ist für den BN nicht akzep­ta­bel, dass staat­li­che Behör­den Geset­ze nicht ein­hal­ten müs­sen, nur weil der BN sie nicht expli­zit in jeder Ein­zel­heit dar­auf hin­ge­wie­sen hat.

Der BN wird auch 2011 zusam­men mit den Bür­ger­initia­ti­ven im Cobur­ger Raum mas­siv gegen den geplan­ten Neu­bau des Ver­kehrs­lan­de­plat­zes Coburg vor­ge­hen. Die Erfah­run­gen in Hof, wo sich der Flug­ha­fen Hof-Plau­en zum Mil­lio­nen­grab ent­wickelt, weil für jeden der 1.100 Pas­sa­gie­re pro Monat 1.360 EUR sub­ven­tio­niert wer­den müs­sen (im Jahr beträgt das Defi­zit 1,5 Mio. Euro), soll­ten War­nung genug sein. Lei­der ließ sich der Neu­bau eines Klein­flug­plat­zes bei Neu­ken­roth trotz Gegen­wehr der Kreis­grup­pe Kro­nach nicht verhindern.

2011 für mehr Demo­kra­tie, akti­ve Bür­ger­be­tei­li­gung und Schutz der Umweltrechte

Der BN wird dafür wer­ben, die Leh­ren aus den Aus­ein­an­der­set­zun­gen um Stutt­gart 21 zu zie­hen: Das heißt v.a. Abwehr wei­te­rer Ver­schlech­te­run­gen wie die Ende 2010 von der Bun­des­re­gie­rung geplan­te Abschaf­fung der Erör­te­rungs­ter­mi­ne in Pla­nungs­ver­fah­ren. Zur Stär­kung der Bür­ger­rech­te wur­de bereits Anfang Janu­ar 2011 ein 5‑Punk­te-Pro­gramm vorgestellt.

2011 Umwelt­bil­dung wei­ter auf hohem Niveau

Der BN wird in allen Land­krei­sen Ober­fran­kens wie­der ein ambi­tio­nier­tes Pro­gramm anbie­ten, um für Arten­viel­falt und Natur­schön­hei­ten zu wer­ben. Spaß und Natur­er­le­ben ste­hen dabei im Vor­der­grund. Die Erfolgs­pro­jek­te „Emil“ in Hof konn­te 2010 fei­ern, dass mitt­ler­wei­le 30.000 Kin­der dort Umwelt spie­le­risch erle­ben konn­ten. Es wur­de 2010 mit dem Sie­gel „Umwelt­bil­dung Bay­ern“ aus­ge­zeich­net. Das Pro­jekt wird auch 2011 wie­der zahl­rei­che Kin­der­grup­pen und Schul­klas­sen begei­stern. Die Stadt­oa­se“ in Kro­nach ist eben­falls mitt­ler­wei­le voll eta­bliert. Kin­der­grup­pen und Schul­klas­sen kön­nen dar­in ‚Natur­er­fah­rung haut­nah‘ buchen. 2010 konn­te die Kreis­grup­pe Kulm­bach eine wei­te­re Umwelt­sta­ti­on in Schlö­men „SchlöNZ“ auf den Weg brin­gen. Zusam­men mit dem Land­kreis Kulm­bach wer­den nun in der Sta­ti­on und mit einem Umwelt­bus Aktio­nen mit und in Schu­len mög­lich. In Bam­berg star­te­te das Pro­jekt „Erleb­nis Wild­nis“, mit dem Schul­klas­sen und Kin­der­grup­pen Bil­dungs­an­ge­bo­te buchen kön­nen. 2011 wird sich die Kreis­grup­pe an der Lan­des­gar­ten­schau betei­li­gen. Mit dem Kinder-Umwelt-(S)Pass sorgt die Kreis­grup­pe Coburg jedes Jahr für einen erleb­nis­rei­chen Kalen­der. Das neue Inter­net­por­tal der Kreis­grup­pe Wun­sie­del ermög­licht es mitt­ler­wei­le Leh­re­rIn­nen, die im Fich­tel­ge­bir­ge vor­kom­men­den Arten leicht vor­zu­stel­len und in den Unter­richt zu inte­grie­ren. Die vom BN mit­ge­tra­ge­ne Öko­lo­gi­sche Bil­dungs­stät­te Was­ser­schloss Mit­witz wird 2011 wie­der etli­che Ver­an­stal­tun­gen anbieten.

Aber auch alle ande­ren ober­frän­ki­schen Kreis­grup­pen bie­ten Kin­dern, Jugend­li­chen und Erwach­se­nen regel­mä­ßig Vor­trä­ge, Exkur­sio­nen und Fil­me an. 2010 wur­de dafür die Kreis­grup­pe Lich­ten­fels für die zehn­ma­li­ge Betei­li­gung am Ver­an­stal­tungs­pro­gramm „Bay­ern Tour Natur“ durch Umwelt­mi­ni­ster Mar­kus Söder geehrt. Auf­se­hen erreg­te die jun­ge Grup­pe der Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on Bund Natur­schutz in Bam­berg mit einer Müll­räum­ak­ti­on und den dar­aus gebau­ten Müllkunstwerk.

Wie in den letz­ten Jah­ren bleibt der BN auch 2011 das grü­ne Gewis­sen in Ober­fran­ken, ob beim Kampf für die schö­ne Land­schaft oder um die besten zukunfts­fä­hi­gen Konzepte.