Land­rats­amt Bam­berg: Bekämp­fung von Rin­der­krank­hei­ten wird Pflicht

Bun­des­weit sind der­zeit zwi­schen 60 % und 80 % aller Rin­der­her­den mit der Rin­der­krank­heit Bovi­ne Virus Diar­rhoe (BVD) / Muco­sal Dise­a­se (MD) infi­ziert. Eine Infek­ti­on mit dem BVD-Virus führt zu erheb­li­chen wirt­schaft­li­chen und finan­zi­el­len Ver­lu­sten in den land­wirt­schaft­li­chen Betrieben.

Des­halb wird das bis­he­ri­ge frei­wil­li­ge Bekämp­fungs­ver­fah­ren gegen die­se Virus­er­kran­kung in Bay­ern zum 1. Janu­ar 2011 durch ein bun­des­wei­tes Pflicht­ver­fah­ren abge­löst. Im Mit­tel­punkt der Bekämp­fung ste­hen die per­ma­nent mit dem BVD-Virus infi­zier­ten Rin­der, die lebens­lang gro­ße Virus­men­gen aus­schei­den und eine stän­di­ge Ansteckungs­ge­fahr dar­stel­len. Es gilt also, die­se dau­er­haft infi­zier­ten Virus­trä­ger in der Rin­der­po­pu­la­ti­on zu fin­den und herauszunehmen.

Des­halb müs­sen gemäß der neu­en BVD-Ver­ord­nung alle ab dem 1. Janu­ar 2011 gebo­re­nen Käl­ber bis spä­te­stens zum sech­sten Lebens­mo­nat viro­lo­gisch unter­sucht wer­den. Außer­dem dür­fen Rin­der künf­tig grund­sätz­lich nur noch aus einem Bestand in einen ande­ren Stall ver­bracht wer­den, wenn die Tie­re vor­her auf das BVD-Virus unter­sucht wur­den und ein nega­ti­ves viro­lo­gi­sches Unter­su­chungs­er­geb­nis vor­liegt. Die­se Unter­su­chungs­pflicht gilt auch für Rin­der, die aus ande­ren Staa­ten nach Deutsch­land ver­bracht wer­den. Eine Aus­nah­me von der Unter­su­chungs­pflicht besteht nur für Rin­der, die am 1. Janu­ar 2011 älter als sechs Mona­te sind, aus­schließ­lich in Stall­hal­tung gemä­stet wer­den und von dort direkt zum Schlach­ten gehen. Die­se Aus­nah­me muss vom Land­rats­amt Bam­berg als zustän­di­ge Behör­de geneh­migt werden.