MdB Anet­te Kram­me: „Elek­tri­fi­zie­rung der Bahn­strecke Hof-Nürn­berg steht vor dem Aus“

Die Elek­tri­fi­zie­rung der Bahn­strecke Hof-Nürn­berg (Fran­ken-Sach­sen-Magi­stra­le) steht vor dem Aus. „Anders ist ein Schrei­ben des Kon­zern­be­voll­mäch­tig­ten Klaus-Die­ter Josel nicht zu inter­pre­tie­ren. Die Deut­sche Bahn macht dar­in deut­lich, dass sie alle Anstren­gun­gen unter­neh­men wird, die Elek­tri­fi­zie­rung der Nord-Süd-Strecke von Hof nach Regens­burg zu rea­li­sie­ren. Damit ist die Elek­tri­fi­zie­rung über Bay­reuth und Peg­nitz nach Nürn­berg fak­tisch beer­digt“, erklärt die Bay­reu­ther Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Anet­te Kram­me (SPD).

Aus Sicht der Bahn sei in Ober­fran­ken die Elek­tri­fi­zie­rung von Hof nach Regens­burg ver­kehr­lich bedeu­ten­der als die Strecke Hof-Nürn­berg. „Was das bedeu­tet, kann sich jeder den­ken. Zwar steht Hof-Nürn­berg noch im vor­dring­li­chen Bedarf des Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plans, doch der neue Ver­kehrs­we­ge­plan soll 2015 erstellt wer­den. Es ist abso­lut denk­bar, dass der Frei­staat Bay­ern Hof-Nürn­berg zugun­sten der Regens­bur­ger Strecken­füh­rung opfert. Eine Ten­denz dazu haben Ver­tre­ter der Frei­staats bereits mehr­fach erken­nen las­sen“, so Kram­me weiter.

Nach Aus­kunft der Bun­des­re­gie­rung auf eine klei­ne Anfra­ge der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on gibt es der­zeit auch kei­ner­lei Ver­hand­lun­gen zwi­schen Bahn und dem Frei­staat bezüg­lich der Elek­tri­fi­zie­run­gen. „Mir scheint, dass der aktu­ell gül­ti­ge Ver­kehrs­we­ge­plan aus­ge­ses­sen wird, um die Strecke Hof-Nürn­berg letzt­lich aus­boo­ten zu kön­nen. Jetzt ist die Zeit für alle poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­ger gekom­men, Far­be zu beken­nen. Schö­ne Wor­te allein nüt­zen nichts mehr. Ich wer­de mich an Mini­ster­prä­si­dent Horst See­ho­fer wen­den. Er soll sich klar dazu beken­nen, was er bevor­zugt. Dann wis­sen wir wenig­stens früh­zei­tig, wor­an wir sind“, so Anet­te Kramme.

Zwar beru­fe sich die Bun­des­re­gie­rung bei Finan­zie­rungs­vor­aus­set­zun­gen immer wie­der auf den Vor­dring­li­chen Bedarf von Hof-Nürn­berg, Anet­te Kram­me sieht dar­in aber nicht mehr als Lip­pen­be­kennt­nis­se und Hin­hal­te­tak­ti­ken. „Der See­ha­fen­hin­ter­land­ver­kehr beim Güter­trans­port ist für die Bahn inter­es­san­ter als der Per­so­nen­ver­kehr. Das ist trau­rig, aber Rea­li­tät. Die Men­schen blei­ben dabei wie so oft auf der Strecke“.