„Viel­falt tut gut“: Aus­stel­lung in der Forch­hei­mer Spar­kas­se als Fazit

Das im Land­kreis Forch­heim imple­men­tier­te Bun­des­pro­gramm „Viel­falt tut gut“ läuft zum 31.12.2010 nach nun­mehr drei Jah­ren aus. Vom Land­kreis Forch­heim ist man dar­um bemüht auch in das Nach­fol­ge­för­der­pro­gramm auf­ge­nom­men zu werden.

Das Bun­des­pro­gramm „Viel­falt tut gut“ sei im prä­ven­tiv-päd­ago­gi­schen Bereich ange­sie­delt, die­ne der Bewusst­seins­bil­dung und sei auf lang­fri­sti­ge Wir­kungs­ef­fek­te aus­ge­rich­tet, so Ursu­la Albusch­kat. Das Pro­gramm sol­le jede Form von Extre­mis­mus, ins­be­son­de­re den Rechts­extre­mis­mus bekämp­fen. Bun­des­weit sei­en bis zum heu­ti­gen Zeit­punkt ins­ge­samt 90 loka­le Akti­ons­plä­ne durch das Bun­des­pro­gramm; 60 davon in den neu­en und 30 in den alten Bun­des­län­dern geför­dert wor­den. Jeder Akti­ons­plan konn­te dazu jähr­lich eine För­de­rung von min­de­stens 100.000 Euro aus dem För­der­topf des Bun­des erhal­ten. Mit die­sem Geld wur­den ein­zel­ne Pro­jek­te vor Ort mit bis zu maxi­mal 20.000 Euro geför­dert. Der Land­kreis Forch­heim sei im Jahr 2007 auf­grund der seit Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich statt­fin­den­den und bis heu­te zu ver­zeich­nen­den rechts­extre­mi­sti­schen Akti­vi­tä­ten in das Bun­des­pro­gramm auf­ge­nom­men wor­den, erin­ner­te Albusch­kat bei ihrem Fazit über das am Jah­res­en­de aus­lau­fen­de Projekt.

Die Ent­schei­dung über die Ver­ga­be der För­der­mit­tel habe man in die Ver­ant­wor­tung der Akteu­re vor Ort gelegt. Kon­kret wur­de hier ein Begleit­aus­schuss aus zwan­zig Per­so­nen aus Poli­tik, Ver­tre­tern der Jugend­hil­fe, der Kir­che, der Zivil­ge­sell­schaft, Wirt­schaft, dem staat­li­chen Schul­amt, dem Zweck­ver­band der Syn­ago­ge Erm­reuth sowie Ver­tre­tern von Bünd­nis­sen und dem tür­ki­schen Kul­tur­ver­ein gegrün­det. Für den Land­kreis Forch­heim bedeu­tet dies kon­kret: Ins­ge­samt sind 69 Pro­jekt­an­trä­ge ein­ge­reicht wor­den; 45 vom Begleit­aus­schuss geneh­migt und 42 Pro­jek­te haben schließ­lich statt­ge­fun­den. Von die­sen 42 Pro­jek­ten wur­den 18 Pro­jek­te im ersten För­der­jahr, elf Pro­jek­te im zwei­ten För­der­jahr durch­ge­führt. Die rest­li­chen 13 Pro­jek­te wer­den bis Dezem­ber 2010 abge­schlos­sen sein.

In Euro bedeu­tet dies kon­kret: Im ersten För­der­jahr hat der Land­kreis 130.000 Euro erhal­ten; 118.612,89 Euro ver­aus­gabt. Im zwei­ten För­der­jahr 100.000 Euro; von denen 78.382,15 Euro aus­ge­ge­ben wur­den und im drit­ten Jahr wur­den 110.000 Euro bean­tragt; die­se wer­den jedoch erst in den näch­sten Wochen bis zum Jah­res­en­de abge­rech­net. Bezo­gen auf die ersten bei­den För­der­jah­re wur­den ins­ge­samt 33.004,96 Euro wie­der an den Bund zurück­ge­zahlt. Auch für das Jahr 2010 rech­net Albusch­kat noch­mals mit einer Rück­zah­lung an den Bund. Ins­ge­samt wur­den so in den drei Jah­ren dem Land­kreis Forch­heim 340.000 Euro aus Bun­des­mit­teln zur Ver­fü­gung gestellt.

In wel­che Pro­jek­te die Geld­mit­tel geflos­sen sind, kann aus einer eigens als Art Rechen­schafts­be­richt erstell­ten Publi­ka­ti­on und aus der Aus­stel­lung, die der­zeit in der Testa Ros­sa Café Bar der Spar­kas­se Forch­heim in der Klo­ster­stra­ße zu sehen ist, ent­nom­men wer­den. Ins­ge­samt kön­ne man auf 26 unter­schied­li­che Pro­jekt­trä­ger zurück blicken, so Albusch­kat. Dazu gehö­ren die AWO Forch­heim, der AWO Kreis­ver­band Bam­berg Stadt und Land, das Jugend­haus Burg Feu­er­stein, Büssing e.V., die Heil­päd­ago­gi­sche Tages­stät­te des Cari­tas­ver­ban­des Forch­heim, Cha­peau Claque, das DGB Bil­dungs­werk, das Figu­ren­thea­ter Regen­bo­gen, die För­der­ver­ei­ne der Rit­ter von Trait­teur-Schu­le und der Volks­schu­le Effel­trich, das Frän­ki­sche Bil­dungs­werk für Frie­dens­ar­beit, der Markt Eggols­heim, die Gemein­den Hal­lern­dorf und Herolds­bach, das Insti­tut für sozi­al­wis­sen­schaft­li­che For­schung, Bil­dung und Bera­tung, die Grup­pe „hörens­Wert“, das Jun­ge Thea­ter, das Kol­ping Bil­dungs­zen­trum Forch­heim, Kul­tur­mo­sa­ik Bam­berg, Offe­ne Aka­de­mie Kol­ping, Schu­le der Phan­ta­sie, der Tür­ki­sche Kul­tur­ver­ein, der Ver­ein für Bil­dung und Sozi­al­ar­beit, der Ver­ein zur För­de­rung der Demo­kra­tie, Tole­ranz und Men­schen­rech­te Grä­fen­berg e.V., die ZSG Vic­to­ria Bucken­ho­fen und der Kreis­ju­gend­ring Forch­heim selbst.

Berück­sicht man die Durch­füh­rungs­an­ge­bo­te der Pro­jek­te, so lässt sich fest­hal­ten, dass in 17 von 29 Gemein­de Ange­bo­te im Rah­men des Bun­des­pro­gram­mes statt­ge­fun­den haben. Nach Aus­kunft der ein­zel­nen Pro­jekt­trä­ger wur­den 56 Pro­zent der ange­streb­ten Pro­jekt­zie­le der ersten bei­den Jah­re voll­stän­dig, 27 Pro­zent der Zie­le zum gro­ßen Teil und 17 Pro­zent kaum erreicht wor­den. Die Ein­zel­pro­jek­te hat­ten oft­mals eine Lauf­zeit von weni­ger als zehn Mona­ten. Posi­tiv her­vor­zu­he­ben sei, dass kei­nes der ange­streb­ten Zie­le nicht erreicht wurde.

Am Ende der nun drei­jäh­ri­gen Pro­jekt­dau­er will sich der Land­kreis Forch­heim nun auch um das Nach­fol­ge­pro­gramm der Bun­des­re­gie­rung unter dem Titel „Kom­pe­tenz för­dern – Tole­ranz stär­ken“ bewer­ben. Ursu­la Albusch­kat hat sich über die letz­ten drei Jah­re neben ihrem Job als Kreis­ju­gend­pfle­ge­rin für das Pro­jekt „Viel­falt tut gut“ ein­ge­setzt und erhielt an die­sem Abend nicht aus den Rei­hen der zahl­reich anwe­sen­den Ver­tre­tern der Pro­jekt­trä­ger die als nach außen sicht­ba­res Zei­chen „Viel­falt tut gut“-Tafeln über­reicht beka­men viel Lob und Aner­ken­nung für ihre Arbeit. Auch Land­rat Rein­hardt Glau­ber lob­te das Enga­ge­ment von Albuschkat.