Ober­frän­ki­sche Schlei­er­fahn­der wei­ter auf Erfolgskurs

Die spe­zi­ell geschul­ten und erfah­re­nen Beam­ten der Schlei­er­fahn­dungs­grup­pen in Ober­fran­ken tra­gen maß­geb­lich zur erfolg­rei­chen Ver­bre­chens­be­kämp­fung bei. Im ersten Halb­jahr 2010 stell­ten die Fahn­der in rund 400 Fäl­len Rausch­gift sicher, ver­haf­te­ten 73 Straf­tä­ter, die teils mit inter­na­tio­na­lem Haft­be­fehl gesucht wur­den und zogen 25 gestoh­le­ne Autos aus dem Verkehr.

„Tsche­chen hören auf, die Autos in Tsche­chi­en zu steh­len, sie ver­la­ger­ten sich ins Aus­land“ schrieb die tsche­chi­sche Tages­zei­tung „Pra­vo“ vor Kur­zem. „Tsche­chi­sche Auto­die­be wech­sel­ten ihr Ter­ri­to­ri­um und bevor­zu­gen nun Öster­reich und Deutsch­land“ hieß es wei­ter. In die­sem Zusam­men­hang sind auch Kon­trol­len ost­eu­ro­päi­scher Bür­ger auf Ober­fran­kens Stra­ßen ein wich­ti­ger Bei­trag zur Bekämp­fung der Inter­na­tio­na­len Kfz-Ver­schie­bung. Erst jüngst stah­len Auto­die­be in Bay­reuth zwei Pkw der Mar­ke Sko­da und zwei hoch­wer­ti­ge Mer­ce­des-Limou­si­nen in Münchberg.

Erster Fahn­dungs­schlei­er

Zwei­ein­halb Jah­re nach Auf­he­bung der syste­ma­ti­schen Per­so­nen­kon­trol­len an der Gren­ze zur Tsche­chi­schen Repu­blik sieht sich die Ober­frän­ki­sche Poli­zei mit dem Auf­bau des ersten Fahn­dungs­schlei­ers im 30-km-Bereich zur Gren­ze in ihrem stra­te­gi­schen Ansatz bestä­tigt. Damit bleibt die Schlei­er­fahn­dung im Kampf gegen die grenz­über­schrei­ten­de Kri­mi­na­li­tät ein unver­zicht­ba­res Instru­ment. Die Beam­ten legen Ihre Schwer­punk­te auf die inter­na­tio­na­le Kfz-Ver­schie­bung, das Betäu­bungs­mit­tel­ge­setz, den Waf­fen­han­del und die euro­pa­wei­te Per­so­nen- und Sachfahndung.

Das Wis­sen der im Janu­ar 2008 in das Poli­zei­prä­si­di­um Ober­fran­ken inte­grier­ten Grenz­po­li­zi­sten blieb naht­los erhal­ten. Sie stel­len weit­ge­hend die Fahn­dungs­grup­pen im ersten grenz­na­hen Fahn­dungs­schlei­er bei der Ver­kehrs­po­li­zei­in­spek­ti­on Hof und der Poli­zei­in­spek­ti­on Markt­red­witz. Die Beam­ten ver­fü­gen über einen gro­ßen Erfah­rungs­schatz und ein „geschul­tes Auge“.

Zusam­men­ar­beit mit Tschechien

Das Poli­zei­prä­si­di­um Ober­fran­ken arbei­tet mit der Poli­zei­be­zirks­di­rek­ti­on Karlsbad/​Tschechien her­vor­ra­gend grenz­über­schrei­tend zusam­men und pflegt den guten Kon­takt. Füh­rungs­kräf­te tref­fen sich regel­mä­ßig zum inten­si­ven Infor­ma­ti­ons- und Erfah­rungs­aus­tausch. Bei­de Füh­rungs­dienst­stel­len haben ein eng­ma­schi­ges Fahn­dungs­netz auf­ge­baut. Die Ver­knüp­fung elek­tro­ni­scher Fahn­dungs­mit­tel mit Fahn­dungs­maß­nah­men vor Ort hat in bei­den Län­dern bereits wie­der­holt zu Erfol­gen geführt. Die Ver­fol­gung von Straf­tä­tern ist auch über die Gren­zen hin­weg gewähr­lei­stet. Die Ein­satz­zen­tra­len in Bay­reuth und Karls­bad koor­di­nie­ren die soge­nann­te „Nach­ei­le“. Regel­mä­ßig kommt es zu gemein­sa­men Ein­sät­zen deut­scher und tsche­chi­scher Polizeibeamter.

Auf­grif­fe im ersten Fahndungsschleier

Knapp 400 Per­so­nen zeig­ten die Fahn­der aus Hof und Markt­red­witz im ersten Halb­jahr 2010 wegen ille­ga­len Dro­gen­be­sit­zes bezie­hungs­wei­se ‑han­dels an. Zudem zogen die Beam­ten fast 100 unter Dro­gen­ein­fluss ste­hen­de Auto­fah­rer aus dem Ver­kehr. Alle muss­ten zur Blut­ent­nah­me. Die Kraft­fah­rer erwar­tet ein bis zu drei­mo­na­ti­ges Fahrverbot.
Seit der Ände­rung des Straf­rechts in Tsche­chi­en im Bereich der Rausch­gift­kri­mi­na­li­tät zum 1. Janu­ar 2010 sind bis­lang aller­dings kei­ne auf­fäl­li­gen Stei­ge­rungs­ra­ten bei ein­schlä­gi­gen Auf­grif­fen festzustellen.
Nahe­zu 100 mal stell­ten die Beam­ten uner­laub­te Waf­fen, wie Pisto­len, Schlag­rin­ge und Mes­ser sicher. Sie nah­men 44 mit Haft­be­fehl gesuch­te Straf­tä­ter fest.

Auf­grif­fe im erwei­ter­ten Fahndungsgürtel

Auf den Auto­bah­nen und Durch­gangs­stra­ßen des grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehrs stell­ten die Schlei­er­fahn­der der Ver­kehrs­po­li­zei­in­spek­tio­nen in Bam­berg, Bay­reuth und Coburg im ersten Halb­jahr 21 gestoh­le­ne Autos sicher. Die Die­be nah­men sie gleich an Ort und Stel­le fest. Auch im erwei­ter­ten Fahn­dungs­gür­tel gin­gen den Fahn­dern 29 zur Fest­nah­me aus­ge­schrie­be­ne Straf­tä­ter ins Netz.