Die Land- und forst­wirt­schaft­li­che Berufs­ge­nos­sen­schaft Fran­ken und Ober­bay­ern infor­miert zur Obsternte

Wer hoch hin­aus will, soll­te sich vor dem Fal­len schützen!

(lsv-fob): Jedes Jahr im Som­mer prä­sen­tiert die Land- und forst­wirt­schaft­li­chen Berufs­ge­nos­sen­schaft (LBG) Fran­ken und Ober­bay­ern die Sta­ti­stik der Arbeits­un­fäl­le in der Land- und Forst­wirt­schaft. Auch 2009 zähl­ten die Lei­tern wie­der zu den „Top-Ten“ der Haupt­un­fall­ver­ur­sa­cher. Die Unfäl­le ver­lau­fen oft tra­gisch und mit lebens­lan­gen Fol­gen für die Betrof­fe­nen. Die Kosten für die Ver­si­cher­ten­ge­mein­schaft gehen in die Mil­lio­nen. Dabei lie­ßen sich vie­le Unfäl­le mit ein­fa­chen Maß­nah­men vermeiden.

Lei­tern kom­men über­all zum Ein­satz, bei der täg­li­chen Arbeit im Betrieb, bei Bau­ar­bei­ten, im Haus­halt, im Obst­gar­ten. Und bei all die­sen Anläs­sen pas­sie­ren dann auch immer wie­der die­se gefürch­te­ten Stür­ze aus gro­ßer Höhe. Beson­ders erschreckend: Die Zahl derer, die sich im Bereich der Land- und Forst­wirt­schaft wäh­rend der Arbeit beim Benut­zen von Lei­tern so schwer ver­letzt haben, dass sie einen Arzt auf­su­chen muss­ten, ist im Ver­gleich zum Vor­jahr um 15 Pro­zent ange­stie­gen! Eine Ent­wick­lung, die gegen den all­ge­mein rück­läu­fi­gen Trend bei den Unfall­zah­len ver­läuft. Abso­lut heißt dies: In 2009 sind 484 in der Land- und Forst­wirt­schaft Beschäf­tig­te in Fran­ken und Ober­bay­ern bei der Benut­zung einer Lei­ter ver­un­glückt. Dabei sind Kosten in Mil­lio­nen­hö­he ent­stan­den: für die Heil­be­hand­lung, für anschlie­ßen­de Reha­bi­li­ta­ti­ons­maß­nah­men und für Ren­ten (Alle genann­ten Zah­len bezie­hen sich auf die sta­ti­sti­schen Aus­wer­tun­gen der LBG Fran­ken und Ober­bay­ern. Es geht dabei jeweils um Arbeits­un­fäl­le im Bereich der Land- und Forst­wirt­schaft im Bereich Fran­ken und Ober­bay­ern im Jahr 2009)

Damit bei der Obst­ern­te nichts passiert …

Immer wie­der stür­zen auch bei der Obst­ern­te Men­schen von der Lei­ter. Damit die dies­jäh­ri­ge Obst­ern­te siche­rer wird, rät die LBG Fran­ken und Ober­bay­ern: Sor­gen Sie vor und über­prü­fen Sie alle Lei­tern und Stüt­zen regel­mä­ßig vor dem Ein­satz auf Taug­lich­keit. Benut­zen Sie zu Ihrer eige­nen Sicher­heit Lei­ter­spit­zen, Zurr­gur­te, Lei­ter­stüt­zen oder – wenn nötig – auch einen Niveau­aus­gleich. Vor allem aber: Stei­gen Sie nur auf die Lei­ter, wenn Sie sich wirk­lich kör­per­lich fit füh­len! Wer sei­ne Lei­ter an Ästen sichert, der muss unbe­dingt vor­her dar­auf ach­ten, dass der gewähl­te Ast auch trag­fä­hig ist! Legen Sie die Lei­ter mög­lichst nahe am Stamm an, denn dort sind die Äste in der Regel sta­bi­ler. Wer wei­te­re Infor­ma­tio­nen über siche­re Lei­tern bekom­men möch­te, der kann sich das kosten­lo­se Falt­blatt der LBG Fran­ken und Ober­bay­ern ent­we­der aus dem Inter­net her­un­ter­la­den unter www​.fob​.lsv​.de (im Bereich Prä­ven­ti­on / Unfall­ver­hü­tung / Infor­ma­ti­ons­ma­te­ri­al / Falt­blät­ter) oder tele­fo­nisch unter den Tele­fon­num­mern 0921/603 ‑345, 089/454 80 ‑500 oder 0931/8004 ‑225 anfordern.

Die LBG Fran­ken und Ober­bay­ern gibt fol­gen­de Tipps für eine siche­re Ernte:

  • Die sicher­ste Metho­de der Ern­te ist, auf dem Boden zu blei­ben und bei­spiels­wei­se einen Apfel­pflücker zur Obst­ern­te zu ver­wen­den. Wenn Sie eine Obst­an­la­ge neu pla­nen, kön­nen Sie durch die Aus­wahl nied­rig wach­sen­der Bäu­me (Nie­der­stäm­me) auch hier bereits das Unfall­po­ten­zi­al deut­lich verkleinern.
  • Lei­tern nur benut­zen, wenn man sich gesund­heit­lich top­fit fühlt.
  • Lei­ter im rich­ti­gen Win­kel (rund 70 Grad) anstel­len und dar­auf ach­ten, dass bei­de Hol­me an gesun­den Ästen aufliegen.
  • Um zu gewähr­lei­sten, dass die Lei­ter unten sicher steht, genü­gend lan­ge Lei­ter­spit­zen aus Eisen ver­wen­den. Der Fach­han­del bie­tet nach­rüst­ba­re Spit­zen für gän­gi­ge Lei­ter­ty­pen an. Beson­ders bei gro­ßer Trocken­heit muss dar­auf geach­tet wer­den, dass die Spit­zen tief genug im Boden stecken! Ist der Boden durch lan­ge Trocken­pe­ri­oden sehr hart, zie­hen Sturz­un­fäl­le in der Regel auch schlim­me­re Ver­let­zun­gen nach sich.
  • Lei­ter gegen seit­li­ches Weg­rut­schen am Lei­ter­kopf mit einem Zurr­gurt sichern.
  • Bei Grund­stücken am Hang: Lei­ter­fü­ße an die jewei­li­ge Nei­gung anpas­sen! Ein Lei­ter­fuß mit Niveau­aus­gleich und Spit­zen ist hier sehr emp­feh­lens­wert. Zusätz­li­che Maß­nah­men sind die Ver­wen­dung von Stüt­zen. Durch eine Drei-Punkt-Auf­stel­lung und die Ver­an­ke­rung der Spit­zen im Erd­bo­den ste­hen die­se Lei­tern sehr fest.