Geheim­nis­se gefähr­den die The­ra­pie: War­um Arzt und Heil­prak­ti­ker von­ein­an­der wis­sen sollten

Wech­sel­wir­kun­gen oder Dop­pel­me­di­ka­ti­on ver­mei­den – SBK rät Pati­en­ten zu Offenheit

Pati­en­ten soll­ten Arzt und Heil­prak­ti­ker ohne Scheu von­ein­an­der berich­ten, wenn sie eine medi­zi­ni­sche The­ra­pie durch alter­na­ti­ve Metho­den beglei­ten las­sen, rät die Sie­mens-Betriebs­kran­ken­kas­se SBK. Anson­sten dro­hen unge­ahn­te Wech­sel­wir­kun­gen und Gesundheitsgefahren.

Auf der Suche nach einer sanf­ten und schnel­len Gene­sung kon­sul­tie­ren vie­le Pati­en­ten bei ihren Beschwer­den par­al­lel Ärz­te und Heil­prak­ti­ker und ver­su­chen zeit­gleich mit schul­me­di­zi­ni­schen und natur­heil­kund­li­chen The­ra­pie­an­sät­zen Bes­se­rung zu errei­chen. Aller­dings kön­nen sich die­se The­ra­pie­an­sät­ze gegen­sei­tig stö­ren, was regel­recht gefähr­lich wer­den kann. So beein­flus­sen vie­le pflanz­li­che Arz­nei­en die Ver­stoff­wech­se­lung von Medi­ka­men­ten, hem­men oder ver­stär­ken die­se. Bei­spie­le: Ging­ko und Aspi­rin ver­tra­gen sich nicht, Johan­nis­kraut ist gleich bei einer Viel­zahl von Medi­ka­men­ten ein emi­nen­ter Stör­fak­tor. Aber auch bei Ernäh­rungs­the­ra­pien ist Acht­sam­keit gebo­ten, so hem­men zum Bei­spiel Milch­pro­duk­te die Wir­kung man­cher Anti­bio­ti­ka, und wer eine so genann­te Blut­rei­ni­gungs­kur mit fri­schem Löwen­zahn macht soll­te wis­sen, dass dies Blut­ver­dün­ner abschwä­chen kann.

Vie­le Pati­en­ten ver­ges­sen es wahr­schein­lich nicht ein­fach, ihrem Arzt von den The­ra­pie­an­sät­zen des Heil­prak­ti­kers zu berich­ten und umge­kehrt: Viel­mehr könn­te oft die Scheu dahin­ter stecken, es zum Bei­spiel dem behan­deln­den Arzt ein­zu­ge­ste­hen, dass man sich par­al­lel auch einem Nicht-Medi­zi­ner anver­traut. Aus der Sicht vie­ler Pati­en­ten ste­hen Schul­me­di­zin und Natur­heil­kun­de im All­ge­mei­nen und Ärz­te und Heil­prak­ti­ker im Beson­de­ren nach wie vor auf Kriegsfuß.

Die SBK rät hier aller­dings zum offe­nen Wort: Der Streit der Dis­zi­pli­nen wird längst nicht mehr so heiß geführt und Ärz­te respek­tie­ren die Ent­schei­dung ihrer Pati­en­ten, ihre The­ra­pien natur­heil­kund­lich beglei­ten zu las­sen – aller­dings müs­sen sie davon wissen.