MdB Schar­fen­berg: „Schal­len­de Ohr­fei­ge für die schwarz-gel­be Energiepolitik“

Zur Bun­des­rats­ent­schei­dung über die geplan­te Kür­zung der Pho­to­vol­ta­ik­för­de­rung erklärt die ober­frän­ki­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Eli­sa­beth Scharfenberg:

Die Län­der haben heu­te ein kla­res Zei­chen gegen die Ener­gie­po­li­tik der schwarz-gel­ben Bun­des­re­gie­rung gesetzt. Der Bun­des­rat hat mit der Anru­fung des Ver­mitt­lungs­schus­ses die Kür­zung der Pho­to­vol­ta­ik­för­de­rung vor­über­ge­hend gestoppt. Sowohl die star­ke Ver­gü­tungs­sen­kung um fünf­zehn Pro­zent, als auch der kom­plet­te Weg­fall der För­de­rung für Frei­flä­chen auf Agrar­flä­chen, fin­den im Bun­des­rat kei­ne Zustim­mung. Viel­mehr for­dern die Län­der eine maxi­ma­le Sen­kung der Ver­gü­tungs­sät­ze von maxi­mal zehn Pro­zent anstatt der von Schwarz-Gelb beschlos­se­nen elf bis fünf­zehn Prozent.

Der Bun­des­rat teilt damit mehr­heit­lich die Ein­schät­zung der Bun­des­tags­frak­ti­on der Grü­nen, sowie die der Sach­ver­stän­di­gen in der Anhö­rung im Umwelt­aus­schuss. Es bleibt nun abzu­war­ten, ob der Bun­des­rat genug poli­ti­sches Gewicht ent­fal­ten kann, um sich durchzusetzen.

Wie wenig die Bun­des­re­gie­rung schein­bar die Wir­kung ihres Han­delns ein­schät­zen kann, hat sie die­se Woche erneut bewie­sen. Wäh­rend die Bran­che der Erzeu­ger von Hei­zun­gen mit erneu­er­ba­ren Ener­gien, Hand­werks­ver­bän­de und Fir­men ange­sichts der dro­hen­den Kür­zun­gen über mas­si­ve Markt­ein­brü­che von gut einem Drit­tel klag­ten, gab sich die Bun­des­re­gie­rung völ­lig ahnungs­los. Dabei beläuft sich der ent­stan­de­ne wirt­schaft­li­che Scha­den bereits auf über 100 Mil­lio­nen Euro. In der Ant­wort auf eine Anfra­ge der Grü­nen vom 2.6.2010 erklärt die Bun­des­re­gie­rung dage­gen, dass kei­ne Aus­wir­kun­gen auf den Markt zu beob­ach­ten seien.

Es wird Zeit, dass die Bun­des­re­gie­rung end­lich den Rea­li­tä­ten ins Auge sieht und eine mas­si­ve Kehrt­wen­de ihrer Ener­gie­po­li­tik hin zur erneu­er­ba­ren Ener­gien ein­lei­tet. Anson­sten droht wei­te­rer Scha­den für die Bran­che der erneu­er­ba­ren Ener­gien und den Klimaschutz.
Gera­de für Bay­ern hat die­se Ent­wick­lung noch ein­mal eine ganz beson­de­re Bedeu­tung. Denn Bay­ern ist das Bun­des­land mit den mei­sten Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen über­haupt. Im Durch­schnitt kommt hier auf jeden Ein­woh­ner ein Solar­mo­dul. Bran­chen­schät­zun­gen zufol­ge wur­den zuletzt cir­ca 45 % der bun­des­wei­ten Inve­sti­tio­nen in Pho­to­vol­ta­ik in Bay­ern getätigt.