Im Brau­haus auf dem Kreuz­berg wur­de das erste Pil­ger­bier gesegnet

Nicht all­täg­lich: Bier-Seg­nung im Lagerkeller

„Für so etwas hat man dann doch immer Zeit,“ mein­te Pfar­rer Mat­thi­as Stef­fel mit einem Schmun­zeln, als er nach geta­ner Arbeit zum Bier­krug grei­fen konn­te. Schließ­lich hat­te er – nach absol­vier­ter Stern­fahrt von Hal­lern­dorf, Wil­lers­dorf und Schna­id auf den Kreuz­berg – gera­de im Lager­kel­ler des Brau­hau­ses am Kreuz­berg Neu­land betre­ten. Zum ersten Mal in sei­ner noch jun­gen Kar­rie­re seg­ne­te der Geist­li­che das neue Pil­ger­bier von Nor­bert Winkelmann.

Uri­ges Siebenkornbier

Der hat­te sich eine neue Spe­zia­li­tät über­legt – ein Bier aus Ger­ste, Wei­zen, Rog­gen, Emmer, Ein­korn, Hafer und Din­kel. Mit 13,5% Stamm­wür­ze hat das kräf­ti­ge Bier einen hohen Stamm­wür­ze­ge­halt, aber trotz­dem nur mode­ra­te 4,5% Alko­hol. Gedacht ist der Ger­sten­saft für die vie­len Pil­ger, die sich seit der Ein­rich­tung des Jakobs­we­ges am Kreuz­berg hier ein­fin­den. Von jedem ver­kauf­ten Seid­la flie­ßen näm­lich 50 Cent je zur Hälf­te an die Kir­che zum Erhalt der Kreuz­berg­ka­pel­le und den Trä­ger des Jakobs­we­ges zur Pfle­ge von Strecke und Beschil­de­rung. Und damit das neue Bier gleich unter einem guten Stern steht, fan­den sich Bür­ger­mei­ster Heri­bert Weber und Pfar­rer Stef­fel am Diens­tag Abend im Brau­haus am Kreuz­berg ein, um das Pil­ger­bier zu weihen.

Nicht vom Brot allein

„Die Gaben der Erde sind den Men­schen gege­ben, damit er etwas Gutes dar­aus macht,“ schloß Mat­thi­as Stef­fel sei­ne klei­ne Anspra­che, die er mit dem bekann­ten Satz „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ eröff­net hat­te. Gemein­sam mit zwei Mini­stran­ten war die Wei­he inner­halb weni­ger Minu­ten voll­zo­gen und das erste Pil­ger­bier gezwickelt, also frisch aus dem Lager­tank gezapft, die ande­ren Gäste folg­ten. Gleich mit dem ersten Schluck waren sie alle begei­stert: „Ein Segen für die Pil­ger!“ Doch nicht nur die kön­nen zugrei­fen, denn das Pil­ger­bier wird eines von acht Bie­ren sein, die im belieb­ten Brau­haus-Bier­kel­ler am Kreuz­berg direkt vom Fass aus­ge­schenkt wer­den. Brau­er Nor­bert Win­kel­mann erklärt sei­nen Plan: „Ich woll­te damit ein mög­lichst geschmack­vol­les, aber eben nicht zu alko­hol­hal­ti­ges Bier für die Wan­de­rer machen, aller­dings wuss­te ich nicht genau, was am Ende aus mei­nem Rezept mit den sie­ben Mal­zen wer­den wür­de.“ Nun kann er stolz sein, denn das Ergeb­nis zau­ber­te allen ein Lächeln auf die Lip­pen – vom Pfar­rer bis zu Bür­ger­mei­ster und Gemeinderäten.

Das Pil­ger­bier fährt zum Papst

Bür­ger­mei­ster und Pfar­rer machen sich über Pfing­sten gemein­sam mit den Mini­stran­ten des Unte­ren Aisch­grun­des auf nach Rom, zu einer Pil­ger­rei­se mit Papst­au­di­enz. Klar, dass dazu nun auch meh­re­re Fla­schen des neu­en Pil­ger­bie­res gehö­ren wer­den, die dann in der Ewi­gen Stadt den Vati­kan­ver­tre­tern und natür­lich Sei­ner Hei­lig­keit per­sön­lich über­reicht wer­den. Damit dürf­te das Pil­ger­bier vom Kreuz­berg nicht nur das erste hie­si­ge geweih­te Pil­ger­bier sein, son­dern wohl auch der erste sol­che Ger­sten­saft, der dem Hei­li­gen Vater per­sön­lich über­reicht wird. Unse­ren Lesern kön­nen wir nun nur noch die klei­ne Wall­fahrt auf den Kreuz­berg ans Herz legen: Schließ­lich gibt es das Pil­ger­bier nur im dor­ti­gen Brau­haus – und in Rom, aber dahin dau­ert es ein biss­chen länger …
Text und Fotos: Mar­kus Raupach